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V4-Yamaha: Testfahrer Fernandez wenig zuversichtlich

Von Stephan Moosbrugger
Augusto Fernandez war mit der V4-Yamaha nicht konkurrenzfähig

Augusto Fernandez war mit der V4-Yamaha nicht konkurrenzfähig

Nach dem MotoGP-Wochenende in Malaysia hat Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez wenig Hoffnung, dass die V4-M1 zum Saisonstart 2026 konkurrenzfähig sein wird. Die Entwicklung müsse beschleunigt werden.

In Misano testete Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez die V4-M1 das erste Mal unter Rennbedingungen. Der Spanier belegte dort die Ränge 18 und 14 und konnte immerhin zwei WM-Punkte einfahren.

In Malaysia folgte der zweite große Test an einem Rennwochenende. Fernandez ging dort mit einer Wildcard an den Start – und blieb unauffällig. Im Zeittraining am Freitag landete Fernandez mit dem Prototyp mit 2,415 sec Rückstand auf dem letzten Platz. Im Qualifying am Samstag war das blaue Bike mit der Nummer 7 erneut am Ende des Feldes zu finden. Im Sprintrennen konnte Fernandez immerhin Ducati-Tester Michele Pirro knapp hinter sich lassen, im Grand Prix am Sonntag wurde es wieder der vorletzte Platz – nur Miguel Oliveira, der mit der Reihenvierzylinder-M1 stürzte und das Rennen fortsetzte, war noch langsamer.

«Es war ein schwieriges Wochenende», seufzte Augusto Fernandez am Sonntag in der Medienrunde. «Wir sind schlechter ins Wochenende gestartet, als wir das Rennen in Misano beendet hatten. Ich hatte das Gefühl, dass wir erneut damit beginnen mussten, eine Basis zu finden. Das einzig Positive war, dass wir am selben Punkt angelangt sind, wie am Ende des Misano-Wochenendes. Nach der Analyse des gesamten Wochenendes sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir dieselben Probleme wie in Misano hatten. Wir haben aber eine klare Richtung für den nächsten Test und das Rennwochenende in Valencia. Wir versuchen, uns bis dahin zu verbessern. Aber wir benötigen Teile bzw. etwas anderes. Am Ende haben wir eine Richtung, aber die Ingenieure müssen jetzt an neuen Dingen arbeiten.»

«Vielleicht haben wir für Valencia etwas Neues in die Richtung, die wir bestimmt haben», führte Fernandez weiter aus. «Ich bin mir sicher, dass wir einen Fortschritt erzielen werden, aber es wird Zeit benötigen – diese haben wir aber nicht, denn wir müssen für das nächste Rennen bereit sein. Wir müssen die Entwicklungsarbeit und den Prozess beschleunigen. Das Gute ist, dass wir eine klare Richtung haben.»

Mit dem Wissen, was es beim neuen Prototyp alles noch zu tun gibt – wird die Zeit reichen, um zum Saisonstart 2026 in Thailand ein konkurrenzfähiges Bike zu haben? «Nicht wirklich», strahlte Fernandez wenig Zuversicht aus. «Ich kann das aber ehrlich gesagt erst in Valencia beurteilen. Momentan sind wir weit weg. Wenn wir uns, basierend auf all den Daten, in die richtige Richtung bewegen und dies in Valencia bestätigen, dann kann ich sagen, ob wir bereit sein werden oder nicht.»

Und wie sieht die Richtung aus bzw. an welchen Bereichen muss gearbeitet werden? «Einer der Themen ist der Motor. Vor allem benötigen wir aber eine Basis. Wie wir in Misano und Sepang gesehen haben, müssen wir an der Balance des Bikes arbeiten», zählte Fernandez auf. Von Misano bis Sepang ist nur wenig passiert? «Kleine Dinge, nur Details. Es hat sich bestätigt, dass wir ein anderes Chassis mit mehr Möglichkeiten benötigen.»

Yamaha-Aushängeschild Fabio Quartararo verdeutlichte beim MotoGP-Wochenende in Sepang erneut, dass er beim Valencia-Test spüren muss, dass die neue V4-M1 ein Siegerbike ist, mit dem er in jeder Session um einen Top-3-Platz fahren kann. Nach den Ergebnissen in Malaysia und den Aussagen von Tester Augusto Fernandez scheint man davon noch weit entfernt zu sein.

Ergebnisse MotoGP Sepang, Rennen (26. Oktober):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 20 Runden in 40:09,249 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +2,676 sec
3. Joan Mir (E), Honda, +8,048
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,580
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,556
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,060
7. Enea Bastianini (I), KTM, +15,299
8. Luca Marini (I), Honda, +18,738
9. Brad Binder (ZA), KTM, +18,932
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +19,256
11. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +19,824
12. Johann Zarco (F), Honda, +22,234
13. Alex Rins (E), Yamaha, +23,509
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,201
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +34,110
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,115
17. Michele Pirro (I), Ducati, +43,914
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +47,060
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +77,942
– Francesco Bagnaia (I), Ducati
– Fermin Aldeguer (E), Ducati
– Raúl Fernández (E), Aprilia
– Pol Espargaro (E), KTM

WM-Stand nach 40 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 413. 3. Bezzecchi 291. 4. Bagnaia 286. 5. Acosta 260. 6. Morbidelli 227. 7. Di Giannantonio 226. 8. Aldeguer 186. 9. Quartararo 182. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 134. 12. Binder 133. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 708 Punkte. 2. Aprilia 355. 3. KTM 325. 4. Honda 266. 5. Yamaha 221.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 599. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 453. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 333. 6. Monster Energy Yamaha 245. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 141. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.

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