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Stefan Bradl: «Márquez ist kein normaler Fahrer»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

Stefan Bradl kann die Chancen von Marc Márquez schwer einschätzen. «Ich traue ihm eine starke Rookie-Saison zu.»

Nach seinem souveränen Titelgewinn in der Moto2-Weltmeisterschaft geht Marc Márquez mit vielen Vorschusslorbeeren in seine erste MotoGP-Saison. Shuhei Nakamoto, Vizepräsdident der Honda Racing Corporation, traut ihm zu, gleich beim ersten Rennen um einen Podestplatz zu fighten und erwartet in der zweiten Saisonhälfte Siege vom Repsol-Honda-Star und Stoner-Nachfolger.

Stefan Bradl hat Márquez 2011 in der Moto2-WM ein erbittertes Duell geliefert und dank seiner grösseren Beständigkeit den Titel für sich entschieden. Márquez hatte nach drei schweren Stürzen innerhalb von acht Tagen auf die letzten zwei WM-Rennen verzichten müssen.

Bradl kann schwer einschätzen, wie sich Márquez 2013 präsentieren wird. «Er ist vom Potenzial her nicht schlechter als ich, im Gegenteil, eher stärker», meint der 23jährige Zahlinger. «Wenn ich ehrlich sein darf: Ich traue ihm eine bessere Rookie-Saison zu, als ich gezeigt habe. Warum, weiss ich nicht. Ich denke, er hat mehr Selbstbewusstsein als ich. Er ist vielleicht noch ein bisschen mehr abgebrüht.»

Das beispiellose Fahrkönnen des Spaniers ist unbestritten. Es gibt aber auch Stimmen wie jene von Andrea Dovizioso. «Ich fürchte, wir werden mit Marc eine ähnliche Situation erleben wie 2011 mit Marco Simoncelli», meinte der Ducati-Neuling beim Valencia-Test im November.

«Man muss abwarten», erklärt Bradl. «Es kann sein, dass er einschlägt wie ein Blitz. Dass er beim ersten Rennen aufs Podium fährt oder sogar Siegchancen vorfindet. Aber es kann auch sein, dass er das eine oder andere Mal auf die Schnauze fliegt. Doch das hat man auch schon gesehen: Das macht ihm nichts aus. Der steht auf und schüttelt sich. Er ist definitiv kein normaler Rennfahrer. Ich habe keine Angst vor ihm. Ich habe mehr Ruhe, mehr Kopf. Ich muss meine Stärken nutzen, um ihn zu besiegen.»

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