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Was Tech3 von Cal Crutchlow erwartet

Von Michal Fialkowski
Cal Crutchlow auf dem Podest in Australien

Cal Crutchlow auf dem Podest in Australien

Nach seinem Lehrjahr 2011 steigerte sich Cal Crutchlow in der Saison 2012 markant. 2013 ist er bei Monster Yamaha Tech3 die Nummer 1. Nun winken die Top-5 der WM.

Der Brite Cal Crutchlow wurde 2009 Supersport-Weltmeister, fuhr ein Jahr in der Superbike-WM und wechselte 2011 in die MotoGP-WM. Aber als Rookie erlebte er im Team Monster Yamaha Tech3 eine schwierige Saison, Crutchlow holte nur 70 Punkte und WM-Rang 12. 2012 blühte der 27-jährige Haudegen auf: Zwei Podestränge, 151 Punkte und den soliden siebten Gesamtplatz. Tech3-Teamchef Hervé Poncharal erklärt die Steigerung seines Schützlings: «Ich denke, er hat im Winter viel nachgedacht», stellte der Franzose fest. «Sicher haben auch die neuen Reifen von Bridgestone geholfen. Cal wusste ausserdem, dass es sein zweites Jahr ist. Das erste war zum lernen, das zweite um sich zu zeigen.»

«Er wusste auch, dass sein Vertrag ausläuft und er über einen Verbleib in der MotoGP verhandeln muss», erzählt Poncharal. «Ich denke, er hat alles unternommen, was er nach seiner Rookie-Saison hatte machen sollen. Er ist in allen Bereichen über die Bücher, im Team, mit Yamaha und den Bridgestone-Technikern, und es hat funktioniert. Wir haben vom ersten Test an gesehen, dass er sich mit dem Bike versteht.» Crutchlow schmeckte die Regeländerung von den 800- zu den 1000-ccm-Motorrädern.

«Sobald er in Sepang beim Test gute Zeiten fahren konnte, wuchs sein Selbstvertrauen. Je schneller du bist, desto mehr wächst es an», schildert der Teamchef. «Manchmal entscheiden nicht viele Dinge darüber, ob es eine gute oder schlechte Saison gibt. Letzte Saison hat einfach alles sehr gut geklappt zwischen Cal, dem Team und Yamaha. Es herrschte eine wirklich gute Athmosphäre, es wurde viel gegrinst und gelacht. Im Motorsport geht es um den Mann und die Maschine, aber da steht auch noch ein Team dahinter. Es ist  ein grosser Bonus, wenn du eine gute Stimmung hast. Letztes Jahr war dies so gewesen.»


Coulon: «Cal muss noch sanfter werden»

Tech3-Crew-Chief Guy Coulon beobachtete sowohl Crutchlow als auch Andrea Dovizioso, der 2012 neu ins Team gekommen war. «Der Schlüssel zum Erfolg war bei beiden die Umstellung des Fahrstils», stellt der Technik-Chef fest. «Cal ist viel aggressiver auf dem Motorrrad als Andrea. Trotzdem haben beide mit einem Blick auf die Daten der anderen Yamaha-Fahrer verstanden, dass sie mit einem sanfteren Fahrstil schneller sein können», erklärt Coulon.

«Vor allem Cal hat sich um einiges verbessert. Er wurde 2012 im Vergleich zum Vorjahr viel feinfühliger. 2011 hat er immer versucht, seine Zeiten durch mehr Aggressivität zu verbessern, das ist aber nicht der richtige Weg», versichert der Franzose. «Im letzten Jahr war er sanfter, aber noch nicht genügend. Es war der Grund, warum er sich 2012 steigerte. Aber trotzdem muss er noch sanfter fahren, um in den Rennen konstanter zu werden und Stürze zu vermeiden.»


Crutchlow: «Es sind keine Wunder passiert»

Crutchlow selber zählt mehrere Grunde für seine Steigerung auf den siebten WM-Rang auf: «Es lag ein bisschen an der Erfahrung, ein bisschen an der fortgesetzten Arbeit mit dem Team, am zweiten MotoGP-Jahr. Ich denke, alles ist ein bisschen besser geworden. Ich glaube aber nicht, dass die Steigerung aussergewöhnlich war, es war nichts Spezielles. Es sind keine Wunder passiert, ich habe immer gewusst, dass ich am Ende schnell sein werde. Ich wusste nur nicht, wann.»

Gemäss dem Teamchef wurden die Ziele für Crutchlow in der dritten MotoGP-Saison des Briten aber nicht höher gesteckt. «Natürlich würden wir liebend gerne mit Cal Rennen und die Meisterschaft gewinnen. Aber wir haben uns keine Ziele gesetzt. Wir wollen einfach unser Bestes geben, Spass haben und dem Fahrer alles zur Verfügung stellen, damit er schnell ist und sich weiter verbessern kann», meinte Poncharal.

Im Stil der beiden Podestränge in Brünn und auf Phillip Island soll es natürlich weitergehen. Poncharal: «Cal war letztes Jahr ein Podestfahrer, also hoffen wir, dass er es dieses Jahr wieder sein kann. Aber ich will mich nicht festlegen, dass wir auf das Podest fahren müssen. Wir wollen einfach in die Top-5 und mehr Podestplätze holen wie im Vorjahr und uns ausserdem im Vergleich zu 2012 verbessern, genauso wie wir uns 2012 im Vergleich zu 2011 verbessert haben.»

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