Ben Spies: «Ich muss noch vorsichtig fahren»

Der Amerikaner Ben Spies (28) kam vor drei Wochen in Sepang wegen seiner langwierigen Schulterverletzung kaum zum Fahren. Am dritten Tag verzichtete er damals sogar auf jede Runde. Jetzt kämpfte der Ignite-Pramac-Ducati-Pilot mit enormen Zeitrückständen. Er landete mit einer Bestzeit von 2:03,055 min nur auf dem 16. Gesamtrang.

Ben, wie geht es dir?

Besser als beim ersten Test vor drei Wochen, das stimmt mich zuversichtlich. Letztes Mal war ich körperlich nicht in der Lage, schnell Motorrad zu fahren. Auch dieses Mal bin ich nicht besonders viele Runden gefahren, aber es ging bedeutend besser.

Am gestrigen Mittwoch hat mir nach einem Fahrfehler die Schulter ziemlich weh getan, deshalb habe ich früher aufgehört. Für heute haben wir eine Abstimmung gefunden, die es mir leichter gemacht hat. Die letzte Stunde habe ich verloren, weil wir Probleme mit der Vordergabel hatten.

Wie lange wird es dauern, bis du wieder richtig fit bist?

Es dauert viel länger, als ich erwartet habe. Es wird jeden Tag besser, das ist alles, was ich im Moment verlangen kann. Für das erste Rennen in Katar werde ich aber noch nicht 100-prozentig fit sein. Momentan fahre ich noch recht vorsichtig mit dem Motorrad.

Was bremst dich derzeit am meisten ein?

Es fehlt mir an Kraft. Dieses Mal konnte ich 35 Runden an einem Tag fahren, dann musste ich nachlassen. Die Schmerzen sind auszuhalten, aber die Heilung dauert halt ewig. Ich muss anders bremsen als normal, kann das Motorrad nicht mit Muskelkraft umherwerfen.

Kannst du das Potenzial der Ducati mittlerweile beurteilen?

Sagen wir ich weiß, wie sie funktioniert. Im ersten Test konnte ich gar nicht pushen, dieses Mal ging es etwas besser. Wir haben uns ordentlich geschlagen, die Reifenhaben gut gehalten. Aber eines ist auch klar: Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aus der Ducati wird nicht über Nacht ein Siegerbike.

Bemängelst auch du mangelnden Speed in der Kurvenmitte und schlechtes Einlenkverhalten?

Ja, so ist es. Wir kennen die Probleme, Ducati arbeitet daran. Ich war bei diesem Test nicht superschnell, weiß jetzt aber, wie das Bike auf Set-up-Änderungen reagiert. Grundsätzlich passt die Ducati gut zu meinem Fahrstil; wir müssen nur die Schwächen ausmerzen. Von der Spitze sind wir weit weg, auf die schnellste Ducati fehlt aber nur rund eine Sekunde.

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