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Sachsenring-GP: Wie fit ist Jorge Lorenzo?

Von Günther Wiesinger
Schmerzen: Jorge Lorenzo verlässt die Box in Assen

Schmerzen: Jorge Lorenzo verlässt die Box in Assen

Jorge Lorenzo kommt mit neun Punkten Rückstand auf Leader Dani Pedrosa zum Sachsenring-GP. Sein Teammanager Wilco Zeelenberg traut dem Yamaha-Star viel zu.

Wie fit wird Weltmeister Jorge Lorenzo (26) zwei Wochen nach seiner Schlüsselbein-Operation beim Motorrad-GP von Deutschland sein?

Der Yamaha-Star, in Asen rund 36 Stunden nach seiner Schlüsselbein-OP auf Platz 5 gelandet, trifft erst gegen 16 Uhr an der Rennstrecke ein. Aber sein Teammanager Wilco Zeelenberg hat mit dem künftigen Wahlschweizer seit der Dutch-TT fast täglich telefoniert, er ist bestens informiert.

«Jorge war bereits am Tag nach dem Rennen in einem viel besserer Verfassung», erzählte der niederländische Ex-GP-Pilot (1990 250-ccm-Sieger auf dem Nürburgring) im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Jorge fühlt sich gut. Er hat die ganze Woche trainiert. Die Fäden sind inzwischen rausgenommen worden, die Wunde sieht viel besser aus, nach der Operation war ja die halbe Brust ganz grün und blau. Das Gewebe rund um die Naht hat sich erholt, auch die Wunde sieht besser aus. Jorge wird sich hier auf dem Sachsenring in einem viel besseren Zustand präsentieren.»

Wird der Yamaha-Star 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit erreichen? «Gut, das ist schwierig zu sagen», entgegnet Wilco Zeelenberg.

Wie weit war Lorenzo im Rennen von Assen von seiner optimalen Leistungsfähigkeit entfernt? Zeelenberg: «Dort hat er vielleicht 80 oder 85 Prozent gebracht. In den ersten zehn Runden war er gut. Aber die Highspeed-Richtungswechsel haben ein Problem dargestellt. Jorge hat im letzten Streckenabschnitt immer eine halbe Sekunde verloren. Von hinten hat durch Stefan Bradl keine Gefahr gedroht, Dani Pedrosa lag direkt vor ihm. Deshalb war er mit Platz 5 recht zufrieden.»

Zeelenberg weiss, dass Lorenzo auf dem Sachsenring gegen Rossi und die Honda-Stars Dani Pedrosa und Marc Márquez einen schweren Stand haben wird. Deshalb hütet er sich vor kühnen Prognosen. «Die Strecken mit den Highspeed-Richtungswechseln sind Mugello und Assen, die haben wir hinter uns», hält Zeelenberg fest. «Der Sachsenring ist körperlich nicht so anstrengend, die Richtungswechsel erfolgen alle mit geringem Speed. In Laguna Seca ist es ähnlich. Das kommt Dani Pedrosa entgegen. In diesem Jahr aber auch Jorge, weil er eben noch nicht 100-prozentig fit ist. Laguna Seca wird für Jorge etwas anstrengender als der Sachsenring, wegen der Corkscrew, aber auch das ist eine langsame Strecke.»

Lorenzo liegt in der WM-Tabelle neun Punkte hinter Pedrosa, 14 Punkte hinter ihm lautert Márquez an dritter Position. Der Stand lautet: 1. Pedrosa 136 Punkte. 2. Lorenzo 127. 3. Márquez 113.

Zeelenberg: «Ich schätze inzwischen als WM-Gegner Márquez genau so stark ein wie Pedrosa. Vergiss nicht, er ist in Assen trotz eines gebrochenen Fingers Zweiter geworden. Gut, die Honda hatten in Assen Mühe. Aber sonst ist es immer schwer, gegen die Honda zu gewinnen.»

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