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Nicky Hayden: «Niemand wird gern gefeuert»

Von Günther Wiesinger
Nicky Hayden: «It’s alright. Ich lebe.»

Nicky Hayden: «It’s alright. Ich lebe.»

Sieben Jahre ohne Sieg, seit zweieinhalb Jahren kein Podestplatz: Ducati-Werkspilot Nicky Hayden muss sich einen neuen Arbeitsplatz suchen.

Nicky Hayden wird am 30. Juli 32 Jahre alt. Er kommt als WM-Neunter nach Laguna Seca, bei den letzten drei WM-Läufen 2013 hat der Weltmeister von 2006 einen Nuller hingezaubert, danach einen elften und einen siebten Platz.

«Aber Laguna ist eine Piste, die ich liebe, vielleicht können wir hier vor der Sommerpause noch ein Ergebnis erreichen, das uns mit Stolz erfüllt», macht sich der Ducati-Werkspilot selber Mut. «Ich bin Amerikaner, deshalb hat diese Strecke eine besondere Bedeutung für mich. Die Atmosphäre hier ist einzigartig, ich werde viel Energie ist dieses Rennen stecken. Mein erstes MotoGP-Rennen Laguna Seca 2005 bleibt unvergesslich. Ich habe dominiert. Aber jetzt kommen wir nicht zum besten Zeitpunkt hierher...»

Dann sprach Nicky, der seit 2003 in der MotoGP-WM fährt und 175 Rennen absolviert hat, über seine Kündigung. Er rang mehrmals um seien Fassung, er kämpfte gegen die Tränen.

Nicky, Ducati hat dir auf dem Sachsenring mitgeteilt, dass dein MotoGP-Vertrag nach fünf Jahren nicht mehr verlängert wird. Wie geht es weiter?

Ja, das ist keine leichte Zeit für mich. Ich werde 2014 nicht mehr im Ducati-Werksteam sein. Sie haben sich für einen anderen Weg entschieden. Wie meine Zukunft aussehen wird, weiss ich nicht.

Wir haben ein paar interessante Dinge in der Hand. Aber für die MotoGP-WM sieht es nicht soo gut aus.

In der Sommerpause werden wir uns den Kopf zerbrechen. Aber jeder weiss, dass die Anzahl der Prototypen begrenzt ist. Es gibt nur zwölf.

Man hört, dass bei Gresini-Honda eventuell ein Platz für dich freigeräumt wird und Bautista eventuell gehen muss.

Es gibt Optionen, wie gesagt. Ich liebe das Motorradrennfahren immer noch. Ich bin überzeugt, ich habe noch viel zu geben. Jetzt werde ich mir eine neue Heimat suchen und dann schauen, was noch in mir steckt.

Klar, das ist nicht die perfekte Situation. Aber es ist, was ist ist. Ich werde mich auf die Beine und dann die Weichen für meine Zukunft stellen.

Ducati hat dir einen Deal für die Superbike-WM angeboten. Aber du willst natürlich lieber in der MotoGP-Klasse bleiben?

Ja, sicher, das ist die beste Show der Welt. Mein Herz schlägt für die MotoGP. Aber ich will nicht einfach rumfahren und da und dort einen Punkt einsammeln.

Also werde ich alle Optionen prüfen, sie auf die Waagschale legen und checken, welche Möglichkeit mir am spannendsten erscheint und mir die meisten Freude macht.

Wenn das in der MotoGP ist, umso besser. Aber ich bezweifle, dass Repsol-Honda demnächst an meine Türe klopfen und mir einen Platz im Werksteam anbieten wird. Es sind nicht mehr viele Werksmaschinen verfügbar. Die meisten sind besetzt. Keine ideale Situation.

Leider sind die letzten Jahre von den Resultaten her nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Keiner mag es, wenn er gefeuert wird. Aber es passiert halt. Jetzt schauen wir, was als Nächstes passiert.

Wie schwer trifft dich diese Nachricht jetzt vor dem Heim-GP? Und wie wird sich diese Situation bei den restlichen Rennen in dieser Saison auswirken?

Gut, es ist ein harter Brocken, den ich zu schlucken habe. Aber für die Rennen ändert sich nichts. Wir wollen das Jahr so gut wie möglich abschliessen. Ein paar ordentliche Resultate würden mir bei den Verhandlungen helfen.

Mit mir muss keiner Mitleid haben. It’s alright. Ich lebe.

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