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Sieger Jorge Lorenzo: «Bin in der WM zu weit hinten»

Von Günther Wiesinger
Sieger Jorge Lorenzo wird von WM-Leader Marc Márquez umarmt

Sieger Jorge Lorenzo wird von WM-Leader Marc Márquez umarmt

Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo verkürzte den Abstand zu Márquez auf 39 Punkte und macht sich über seine Titelchancen keine Illusionen.

«Das war ein sehr emotionales Rennen», stellte Yamaha-Star Jorge Lorenzo nach seinem ersten MotoGP-Sieg seit Barcelona fest, «und ein sehr emotionaler Sieg. Einer der grössten Siege, die mir bisher gelungen sind. Denn Marc war in letzter Zeit so stark, er ist sein Motorrad so gut gefahren. Bei uns muss alles perfekt laufen, wenn wir eine Siegchance vorfinden und an der Spitze sein wollen. Ich fühlte mich heute körperlich besser als in Brünn. Deshalb konnte ich in den letzten Runden mehr pushen als bei den letzten Rennen. Aber wie immer war Marc sehr tapfer, er gibt nie auf. Für mich ist es momentan sehr mühsam, einen kleinen Vorsprung auf ihn herauszufahren. Wir haben uns von der ersten bis zur letzten Runde bekämpft. Ich habe ihn eine Runde lang beobachtet und gesehen, dass er beim Bremsen etwas Mühe hat. Also habe ich ihn in der Schikane wieder überholt. Danach habe ich wieder mehr gepusht, um wieder einen kleinen Abstand herzustellen.»

«Aber ich habe zu viel riskiert, ich habe zu hart gebremst, das Vorderrad kam ins Rutschen, ich bin fast gestürzt, deshalb hat er mich wieder geschnappt», berichtete Jorge. «Es gab eine Kurve, in der Marc klar besser war als ich. Dort hat er zum Angriff angesetzt. Als ich Zweiter war, dachte ich für einen Augenblick: Es ist vorbei, ich muss mich mit Platz 2 abfinden. Aber dann habe ich mir einen Ruck gegeben und mir gedacht: Ich muss es noch einmal probieren. Als er dann in der Zielkurve diese kleine Lücke aufgemacht hat, habe ich unter dem Motto ‹Jetzt oder nie› noch einmal angegriffen. Diesmal habe ich diese letzte Attacke erfolgreich abgeschlossen. Darauf bin ich sehr stolz.»

Lorenzo hat aber immer noch 39 Punkte Rückstand auf WM-Leader Marc Márquez. Er macht sich keine Illusionen. «Unter normalen Umständen kann ich den Titel nicht mehr gewinnen. Also denke ich von Rennen zu Rennen und versuche, möglichst viele Siege einzuheimsen. Wir sind wieder konkurrenzfähig, aber wir liegen in der WM zu weit hinten. Also müssen wir in erster Linie das Bike verbessern und Rennen gewinnen. Und das machen wir gerade...»

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