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Valentino Rossi: Seine Job-Angst nach der Ducati-Zeit

Von Otto Zuber
Valentino Rossi: Letztes Jahr in Misano sensationell auf Rang 2 mit Ducati

Valentino Rossi: Letztes Jahr in Misano sensationell auf Rang 2 mit Ducati

Vor seinem Heimauftritt beim Misano-GP blickt der Yamaha-Star nochmals zurück und erklärt, warum vor allem das zweite Jahr bei Ducati ein Desaster war.

Mit dem Misano-GP vor einem Jahr verbindet Valentino Rossi spezielle Erinnerungen. Der zweite Rang damals war der einzige Podestplatz gewesen, den der Superstar in zwei Jahren bei Ducati bei trockenen Bedingungen feiern konnte. «Es wäre sehr schön gewesen, mit Ducati zu gewinnen», sagte Rossi im Gespräch mit motoGP.com. «Ich habe nicht erwartet, dass es so schwierig sein würde. Ich gab 100 Prozent, aber es sollte nicht sein. Solche Dinge passieren. Der schwierigste Teil war, zu wissen, dass es gleich zwei Jahre waren. Am Ende des ersten erkannte ich, dass ich keine Chance habe. Aber ich wusste, ich muss ein zweites Jahr durchstehen, mit der Gewissheit, nicht in der Lage zu sein, für gute Positionen zu kämpfen. Dass war kompliziert. Es war sehr schwierig, sich zu motivieren und zu versuchen, konzentriert zu bleiben. Am Ende genießt man so diese 18 Rennen nicht. Man reist um die Welt, aber weiß, man kann nicht für das kämpfen, was man erreichen will. Wenn die Dinge so sind, ist es ziemlich schwierig…»

Nach den zwei Jahren bei den Roten wusste der neunfache Champion, dass er weg muss. Nur, wohin? «Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich eine Werks-Yamaha erhalten würde. Es bereitete mir Sorgen, dass ich meine Karriere vielleicht mit zwei negativen Jahren beenden muss. Als schließlich bestätigt wurde, dass ich wieder mit meiner M1 angreifen kann, war ich sehr, sehr motiviert», versicherte Rossi. Im ersten Rennen nach der Rückkehr erzielte er sogleich einen Podestplatz, er wurde Zweiter in Katar.

Das schmerzlich vermisste Gefühl war wieder da

«Das ganze Wochenende lief gut», erinnert er sich an die Eröffnungssitzung der Saison 2013 in Katar. «Aber dann kam das Qualifying. Die anderen waren sehr stark und ich war nicht in der Lage, mich zu verbessern. Ich musste im Rennen von hinten aufholen. Das Rennen selbst war toll, es lief besonders gut und ich konnte in den letzten zehn Runden ein gutes Tempo aufrechterhalten. Wenn du merkst, dass du die anderen tatsächlich einholen kannst, ist das ein schönes Gefühl.»

Die Krönung erfolgte in Assen, als Rossi erstmals seit Sepang 2010 wieder siegen konnte. «Das war ein ganz besonderes Rennen, denn siegen unterscheidet sich einfach von allem anderen, einschließlich eines zweiten Platzes. Es war ein besonderer Sieg für mich aus vielen Blickwinkeln, zumal ich seit 2010 nicht mehr gewonnen hatte, und ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich es jemals wieder tun würde. In Assen zu gewinnen, in einem schönen Rennen und nach mehreren Überholmanövern… Naja, das war wohl der schwierigste Sieg in meiner Karriere, aber der, den ich am meisten wollte. Genau in diesem Moment fühlte ich eine Entschädigung für alle Enttäuschungen der letzten zwei Jahre. Wieder vom Sieg zu kosten, ist immer etwas Besonderes.»

Nun will Rossi in Misano, quasi vor seiner Haustür, die Fans glücklich machen und erstmals seit Laguna Seca im Juli wieder auf das Podest zu steigen. «Das Ziel ist es, in die Top-3 zu kommen, um zu versuchen mit Crutchlow zu kämpfen – der sehr stark ist – und zu punkten. Aber vor allem, es aufs Podium zu schaffen und Rennen zu gewinnen», fasste der Italiener zusammen. «Ich denke, dass es jetzt anstrengender ist als früher. Denn wenn man jung ist, ist alles immer viel einfacher. Um jetzt solche Ergebnisse zu erreichen, musst du immer 100 Prozent konzentriert sein und besonders emsig in der Box arbeiten, um sicherzustellen, nichts unversucht gelassen zu haben.»

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