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Honda-Production-Racer: Gut genug für die Top-6?

Von Günther Wiesinger
Motegi: Test mit der neuen Honda RCV1000R

Motegi: Test mit der neuen Honda RCV1000R

Der neue Production Racer RCV1000R darf vier Liter mehr brauchen als die Werksmaschinen. Deshalb sagt Nakamoto, man könne damit unter die Top-6 fahren.

Ein Spitzenfahrer könne mit dem neuen Honda Production-Racer RCV1000R in der MotoGP-WM 2014 auf manchen Pisten unter die Top-6 fahren, ist HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto überzeugt. Mit diesem Motorrad sei es möglich, einige echte Werks-Prototypen zu besiegen, meint der Japaner.

Denn die Honda RCV1000R unterliegt den Claiming-Rule-Vorschriften, die im Rennen nächstes Jahr den Verbrauch von 24 (statt 20 Litern) erlauben und dazu die Verwendung von speziell weichen Bridgestone-Hinterreifen.

Vier Liter mehr als die Werksteams von Honda, Yamaha und Ducati, das kann im Rennen einen deutlichen Unterschied ausmachen, weil die Motoren nicht so mager eingestellt werden müssen. Auf Pisten wie Doha, Silverstone und Motegi, wo der Spritverbrauch immer ein Thema ist, kann sich dieser zusätzliche Spritvorrat positiv auswirken. Zur Erinnerung: Rossi blieb 2013 in Silverstone in der Auslaufrunde ohne Treibstoff stehen. Dabei sind 2013 noch 21 Liter gestattet.

Bisher haben nur Gresini (für Scott Redding) und Cardion AB Motoracing (Karel Abraham) so einen Production-Racer bestellt. HRC wollte ursprünglich fünf solche Maschinen ins Startfeld manövrieren.

«Im Qualifying laufen die Werksmotoren mit voller Leistung», gibt Nakamoto zu. «Aber im Rennen werden sie 2014 nicht die ganze Power bringen können, wegen der 20 Liter. Also werden die Production-Racer in den Rennen näher an den Werksmaschinen dran sein. Ich bin überzeugt, dass ein Topfahrer deswegen auf manchen Pisten unter den ersten sechs mitmischen könnte.» Dann ergänzte er lachend: «Wenn Casey Stoner so ein Motorrad in Phillip Island einsetzen würde, könnte er damit gewinnen...»

Die Honda RCV1000R wird keinen pneumatischen Ventiltrieb haben (im Gegensatz zur RC213V) und kein Seamless-Getriebe. Und am liebsten würde HRC das Bike mit Showa-Federeung und Nissin-Bremsen ausliefern. Aber Abraham beharrt zum Beispiel auf Öhlins und Brembo.

Trotzdem beteuert Nakamoto, die geschätzen Entwicklungskosten seien beträchtlich überschritten worden. Der Kaufpreis für ein RCV1000R-Paket (zwei Bikes und Teile für einen Fahrer) liegt bei rund 1,2 Millionen Euro.

Nakamoto: «Ich bin glücklich mit der Performance und der Zulässigkeit dieser Rennmaschine. Aber die Kosten wachsen uns über den Kopf. Sie sind höher als erwartet. Trotzdem ist Honda fest entschlossen, dieses Projekt weiter voranzutreiben. Und wir haben uns entschlossen, die Entwicklungskosten nicht den Kundenteams aufzubürden. Honda wird diese Kosten selber tragen.»

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