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Valentino Rossi (4.): «Bin fast so schnell wie Jorge»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Valentino Rossi sah nach dem undankbaren vierten Platz viele positive Aspekte. Aber er weiss kein Rezept gegen die überlegenen Honda.

Valentino Rossi schaffte in Sepang zwar mit Platz 2 seinen besten Startplatz in dieser Saison, aber im Rennen reichte es wieder nur zu einem vierten Platz, von denen er inzwischen die Schnauze voll hat.

«Wie soll ich dieses Rennen einschätzen? Es ist fifty-fifty... Wir haben uns an diesem Weekend verbessert, wir haben ein besseres Set-up gefunden, das mir ein schnelleres Fahren mit neuen Reifen ermöglicht», stellte der Yamaha-Star fest. «Ich bin von Platz 2 gestartet, aber ich bin jetzt schon seit drei Rennen hintereinander im Qualifying konkurrenzfähig, was man zum Saisonbeginn wahrlich nicht behaupten konnte. Auch meine schnellste Rennrunde heute konnte sich sehen lassen. Ich bin weniger als eine Zehntelsekunde langsamer als Marc gefahren, genau genommen nur um 0,083 Sekunden. Das war schon in Misano und Aragón ähnlich. Das heisst, ich bin in der Anfangsphase stark. Darüber bin ich sehr glücklich.»

«Aber wir haben noch Arbeitsbedarf, denn in der zweiten Rennhälfte leide ich zu stark, weil die Reifen zu viel abbauen. Ich hatte heute noch ein anderes Problem, das uns leider in diesem Jahr nicht zum ersten Mal beschäftigt hat. Als ich hinter den Vorderleuten im Windschatten war, hat die Vorderbremse überhitzt. Es wurde schwierig, das Motorrad abzubremsen. Die ersten drei sind ohnedies schon extrem schnell. Und wenn dann so ein Problem dazukommt, ist die Podestchance beim Teufel.»

«Aber es freut mich, dass mir Jorge nur drei Sekunden abgeknöpft hat», ergänzte der 34-jährige Italiener. «Das ist ein kleiner Abstand. Und das bedeutet: Ich bin das ganze Rennen hindurch gut gefahren. Ich habe nach dem zweiten Startplatz natürlich auf einen Podestplatz gehofft. Jetzt ist es leider nur Platz 4 geworden. Wieder einmal! Also müssen wir weiter schuften, in Zusammenarbeit mit den Yamaha-Ingenieuren. Denn die Honda waren heute sehr stark. Sie nützen die Reifen besser aus als wir. Sie können den Rennspeed länger durchziehen... Jorge und ich, wir haben ein ähnliches Rennen abgespult. Als wir Mühe mit den Reifen bekamen, hatten wir keine Chance mehr, mit den Honda mitzufahren.»

Was passierte nach dem Start beim Anflug auf die erste Kurve? Rossi: «Ich war in der ersten Bremszone nicht tapfer genug... Besonders Jorge hat später gebremst als ich. Und in der zweiten Kurve ist Márquez sehr, sehr aggressiv reingestochen. Ich musste rausfahren und ihm Platz machen. Bah... Es waren die ersten zwei Kurven in einem sehr langen Rennen! Er hat einiges riskiert. Aber er ist heil davongekommen, ich kann ihm also nichts vorwerfen, ausser dass ich dadurch etwas Zeit verloren habe. Ich wusste, auch wenn Lorenzo und Pedrosa nicht in der ersten Reihe standen, sie sind die beiden Gegner, die bei normalen Verhältnisse den besten Rennspeed haben. Also bemühte ich mich, an ihnen dranzubleiben. Das ist mir fünf, sechs Runden lang gelungen. Dann musste ich etwas das Gas zudrehen, weil meine Reifen zu stark gerutscht sind. Ich bin jetzt beinahe zu schnell wie Jorge. Aber es sieht so aus, als würde Jorge den Hinterreifen weniger belasten. Das hat ein bisschen mit dem Fahrstil zu tun, ausserdem ist er etwas leichter und etwas kleiner als ich.»

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