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Nicky Hayden: Bei Martinez auf Honda statt Aprilia!

Von Günther Wiesinger
MotoGP-Teambesitzer Jorge Martinez hat sich entschieden: In zwei Tagen wird er den Umstieg von Aprilia auf Honda bekanntgeben.

Das Power Electronics von Jorge «Aspar» Martinez dominierte in den letzten zwei Jahren mit Aleix Espargaró und den unschlagbaren ART-Aprilia-Bikes die Claiming-Rule-Wertung in der MotoGP-Klasse. Doch jetzt verliert er Espargaró an Forward – und sein Vertrauensmann Gigi Dall’Igna wechselt von Aprilia zu Ducati.

Deshalb war Martinez in den letzten Wochen wankelmütg geworden, was das CRT-Material für die MotoGP-WM betrifft.

Sollte er trotz Dall’Ignas Abgang und ohne Weiterentwicklung mit Aprilia weitermachen? Sollte er Ducati Desmosedici nehmen und sie auf die Einheits-ECU von Magneti Marelli (das heisst 24 statt 20 Liter Sprit im Rennen) umrüsten? Oder sollte er Production Racer RCV1000R bestellen?

«In den nächsten zwei Tagen werde ich eine Entscheidung treffen», erklärte Jorge Martinez Dienstag früh in Malaysia beim Frühstück im Hotel Equatorial in Bangi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Und dann enthüllte er, dass die Wahl bereits getroffen ist.

«Aprilia macht ohne Gigi Dall’Igna keinen Sinn», rechnete der vierfache Weltmeister vor. «Ducati? Gigi kommt erst im November, er hat also keine Zeit, um die Kundenmaschinen für 2014 zu verbessern. Ausserdem kann ich Nicky Hayden jetzt keine Ducati zumuten... Ich denke, Honda ist die beste Lösung.»

Bei Honda erhält das Power Electronics-Team ein vielversprechendes Paket mit bewährter Technik, wenn auch ohne Seamless-Getriebe und ohne pneumatische Ventile, beides steckt nur in der Werks-Honda RC213V.

Aber American Honda steuert einen beträchtlichen Anteil zum Budget bei, wenn Hayden Honda fahren kann.

Aleix Espargaró kauft sich um 400.000 Euro frei

Die späte Entscheidung von Aspar bringt HRC in die Zwicklmühle. Eigentlich ist die Bestellfrist für die Honda RCV1000R Ende Juli abgelaufen. «Es ist sehr, sehr spät», sagt HRC-Manager Livio Suppo. «Aber wir kriegen es noch hin.» Neben Aspar fahren auch Karel Abraham (AB Cardion) und Scott Redding (Gresini) nächstes Jahr das CR-Bike von Honda, das vor zwei Wochen von Casey Stoner in Motegi getestet wurde.

Und der Abgang von Aleix Espargaró wird dem smarten Teambesitzer Martinez auch noch versüsst. Aleix hätte sich laut Vertrag um 600.000 Euro freikaufen müssen, falls er 2013 wieder die CRT-Wertung gewinnt, was sich nicht mehr verhindern lässt.

Martinez erliess ihm jetzt grosszügig 200.000 Euro. Forward-Chef Giovanni Cuzari blättert 300.000 Euro auf den Tisch, und Aleix Espargaró opfert seine 100.000-Euro-Prämie vom Gewinn der CRT-Wertung, um 2014 bei Forward eine M1-Yamaha unter Claiming-Rule-Bedingungen (24 Liter) fahren zu können.

Das Martinez-Team hat für 2014 Nicky Hayden engagiert, den Weltmeister von 2006. «Eine gute Wahl, Nicky ist sehr professionell», lobt der Spanier. Aber Aspar wollte Hayden nach der Entlassung bei Ducati trotzdem keine Desmosedici mehr zumuten.

Und wer kommt statt Randy de Puniet als Nr. 2? Martinez: «Gross ist die Auswahl nicht. Wir werden zwischen Eugene Laverty, Hiroshi Aoyama und Yonny Hernandez entscheiden.»

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