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Jorge Lorenzo: Der Weltmeister braucht Schützenhilfe!

Von Matthias Dubach
Grosses Finale in Valencia: Marc Márquez (93) gegen Jorge Lorenzo

Grosses Finale in Valencia: Marc Márquez (93) gegen Jorge Lorenzo

High Noon in Valencia: Marc Márquez kommt mit 13 Punkten Vorsprung auf Jorge Lorenzo zum Finale. Alles spricht im Titelduell für den Honda-Rookie. Aber was macht das Wetter?

Erstmals seit 2006 wird die MotoGP-WM erst im letzten Rennen der Saison entschieden. Das grosse Duell am nächsten Sonntag in Valencia heisst Marc Márquez gegen Jorge Lorenzo. Oder der 20-jährige Ausnahmekönner gegen den aktuellen Weltmeister. Es steht nach Punkten 318:305, mit dem 13-Punktepolster hat Honda-Werksfahrer Márquez alle Vorteile auf seiner Seite, um jüngster Champion in der Königsklasse aller Zeiten zu werden.

Die wichtigsten Fakten im elektrisierenden Titelduell der beiden Spanier:

– Bei Punktgleichheit ist Lorenzo Weltmeister. Bei einem solchen Unentschieden gilt die höhere Anzahl Siege, da führt der Yamaha-Pilot vor Valencia mit 7:6.

– Lorenzo braucht auch bei einem Nuller von Márquez mindestens den vierten Rang, für den es 13 Punkte gibt.

– Bei einem Sieg von Lorenzo reicht Márquez der vierte Rang, da sein Rivale dann nur zwölf Punkte gut machen würde. Lorenzo ist also darauf angewiesen, dass sich mindestens zwei Rivalen zwischen ihn und Márquez einreihen. Die Statistik spricht aber eine andere Sprache: Der 20-Jährige hat jedes Rennen in dieser Saison, das er beenden konnte, auf dem Podest abgeschlossen! Den 15 Podestplätzen stehen der Sturz in Mugello und die Disqualifikation aus Phillip Island gegenüber.

– Bei einem zweiten Rang von Lorenzo – wenn zum Beispiel wie letztes Jahr Dani Pedrosa in Valencia siegt – reicht Márquez Rang 8 zum Titelgewinn.

– Wird Lorenzo Dritter, reicht Márquez schon der zwölfte Platz.

Der Weltmeister ist also auf Schützenhilfe angewiesen oder auf einen Fehler des jungen Rivalen. Unter normalen Umständen erreicht aber Márquez das Podest wie immer in dieser Saison bei einer Zielankunft. Allerdings ist im November das Wetter in Valencia nicht ausser Acht zu lassen. 2012 sorgte eine feuchte, abtrocknende Strecke für einen Reifenpoker und für den verrücktesten GP des Jahres. Pedrosa fuhr aus der Boxengasse los und siegte, Lorenzo stürzte spektakulär. Auf dem Podest standen neben Pedrosa Katsuyuki Nakasuga und der abtretende Casey Stoner! Die Vorhersagen für das Wochenende sehen allerdings gut aus, Regen ist nicht in Sicht.

Übrigens: Auch die Konstrukteurs-WM zwischen Honda und Yamaha ist noch offen: Der Arbeitgeber von Márquez führt auch in dieser Wertung mit 13 Punkten Vorsprung, es steht 369:356. Es zählt immer das beste Resultat der jeweiligen Marke. Auch wenn Lorenzo in der Fahrer-WM die Wende noch schaffen sollte, könnte zum Beispiel Dani Pedrosa die Herstellerwertung für Honda sicherstellen.

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