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Aleix Espargaró: Hat er sich gewaltig verrechnet?

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

Aleix Espargaró hat sich für 400.000 Euro beim Team von Martinez freigekauft. Dort könnte er jetzt Honda statt Aprilia fahren...

Nächstes Jahr könnte es in der MotoGP-Weltmeisterschaft regelmässig zu Zweikämpfen zwischen Aleix Espargaró und Nicky Hayden kommen. Der eine wird auf einer 2013-Yamaha M1 von NGM Mobile Forward Racing sitzen, der andere auf einem Production-Racer von Honda mit der Typenbezeichnung RCV1000R im Power Electronics Team von Jorge «Aspar» Martinez.

Beide Motorräder gelten als Prototypen, werden aber im neuen Open-Format (bisher Claiming Rule) antreten. Das heisst: 24 statt 20 Liter Treibstoff für die Renndistanz.

Zu diesem Zweck müssen die beiden Teams allerdings die Einheits-ECU von Magneti Marelli (Hardware und Software) verwenden.

Irgendwann wird sich Aleix Espargaró, der 2012 und 2013 auf der ART-Aprilia im Power Electronics Team die Claiming-Rule-Wertung überlegen gewann, die Frage der Sinnhaftigkeit stellen.

Er hat sich nämlich aus dem Aspar-Team freigekauft. Eigentlich wären 600.000 Euro Ablöse fällig geworden.

Der vierfache Weltmeister Jorge Martinez gab seinem Schützling Espargaró einen Rabatt von 200.000 Euro.

Dann heuerte der gute Aleix bei Forward und Yamaha an.

Fast gleichzeitig leitete Schlitzohr Martinez den Wechsel von Aprilia zu Honda ein. Denn Vertrauensmann Gigi Dall’Igna weihte seinen Freund Martinez frühzeitig über seinen Wechsel zu Ducati ein, damit drohte bei Aprilia technischer Stillstand – keine pneumatischen Ventile, kein Getriebe ohne Zugunterbrechung.

Für Aspar Zeit zu gehen.

Also entschloss sich Martinez zum Umstieg auf Honda. HRC lotste Nicky Hayden ins Martinez-Team, American Honda finanziert dessen Gage und einen gesunden Brocken für den 1,2-Mio-Euro-Kaufpreis für die zwei RCV1000R von Nicky.

Martinez schlug zwei Fliegen mit einer Klappe: Er kassierte für die Abgabe von Espargaró 400.000 Euro – und bekam mit Hayden einen gleichwertigen Fahrer, der sich quasi selbst finanziert.

Und Aleix Espargaró wird irgendwann Kassasturz machen: Er steuerte seine 100.000-Euro-Prämie für den CRT-Titelgewinn für die Ablöse bei, den Rest bezahlte der mehrlichtige Forward-Teamchef Giovanni Cuzari. Eine gewaltige Gage wird also für Aleix nicht mehr herausschauen. Vielleicht fährt er zum Nulltarif.

Wäre er bei Aspar geblieben, hätte er fast identisches Material wie bei Forward. Aber er hätte die € 100.000.– Prämie behalten – und eine saftige 300.000.– Fahrergage (wie 2013) einstecken können.

Aleix Espargaró hat mit Albert Valera seit diesem Jahr denselben Manager wie Jorge Lorenzo.

Es haben gewiss schon sinnvollere Transfermanöver stattgefunden.

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