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Valentino Rossi: Ohne Steigerung Rücktritt Ende 2014

Von Nereo Balanzin
Valentino Rossi: Nur bei besserer Bilanz macht er bis 2016 weiter

Valentino Rossi: Nur bei besserer Bilanz macht er bis 2016 weiter

In einem TV-Interview schilderte der neunfache Weltmeister, unter welchen Umständen er noch bis Ende 2016 MotoGP fährt. Weiterfahren wird Valentino Rossi sowieso: «Vielleicht Flat Track in den USA?»

Die MotoGP-Saison ist vorbei, und Valentino Rossi hat die Meisterschaft nicht gewonnen. Trotzdem ist er weiterhin der angesagte Mann, zumindest in den italienischen Medien. Am Mittwoch gab es gleich zwei Interviews mit dem neunfachen Weltmeister zu sehen. Am Nachmittag gab es Bilder aus Tavullia zu sehen, wo Rossi sein neues Moto3-WM-Team vorstellte. Sein Hauptsponsor Sky (TV-Sender) war selbstredend für die Übertragung zuständig. Um Mitternacht war Rossi auf Italia1 angesagt, einer privaten Fernsehstation von Silvio Berlusconis Mediaset-Imperium. Dieses Interview war das interessantere, obwohl es bereits vor zwei Wochen in Valencia am Samstag vor dem Saisonfinale aufgezeichnet wurde.

«Ich will als MotoGP-Fahrer weitermachen», erklärte Valentino. Aber nicht um jeden Preis: «Ich muss fähig sein, vorne dabei zu bleiben, nahe bei den anderen (Anm.: «die anderen» sind die Top-3 Márquez, Lorenzo, Pedrosa).» Der 34-Jährige versicherte, dass dies ein schwieriges Unterfangen sein wird. «Die entscheidende Phase, der Schlüsselmoment, wird die Zeit von den Testfahrten bis zum sechsten Rennen sein, vom Februar bis Juni. Das wird die Periode sein, in der ich entscheiden muss, ob ich mit MotoGP weitermachen werde oder nicht. Ich werde nur weitermachen, wenn ich konkurrenzfähig bin. Ich würde gerne nach der nächsten Saison zwei weitere Jahre anhängen. Ich habe darüber bereits mit Yamaha gesprochen. Danach werde ich aufhören, ich werde 37 Jahre alt sein, es wird der Moment sein, um es zu beenden. Aber wenn ich nächstes Jahr solche Resultate habe wie diese Saison oder schlechtere, könnte ich es stoppen und mich anderem zuwenden.»

Welche Aufgaben reizen den Champion in der Zeit nach dem Rücktritt? «Nun, ich werde ein Fahrer bleiben. Auto oder Motorrad. Vielleicht Flat Track in den USA, Rallye, DTM, Drift Contests, alles ist denkbar, ausser Formel 1.»

Saison 2014 muss besser als 2013 werden

Die Jahre sind vorbeigezogen, dessen ist sich Rossi bewusst. «Es hat sich etwas verändert, vor ein paar Jahren war ich mir es gewöhnt, zehn Rennen pro Saison zu gewinnen. Oder acht. Sechs waren schon nicht mehr befriedigend. Jetzt ist die Gegenwehr aber sehr, sehr stark. Ich habe ein Rennen gewonnen und stand sechs Mal auf dem Podest, aber ich will nächstes Jahr mehr», versicherte Rossi.

Jeder Rennfahrer von früher und heute wurde schon über Valentino ausgefragt. Es wurden Kommentare zu einem Überholmanöver, zu einer harten Bremsaktion oder zu seinem Sieg verlangt. Einige der Piloten waren über das Gebaren der Journalisten nicht erfreut, da sie selber im Vergleich zu Rossi immer im Hintergrund stehen. Dieses Jahr war es erstmals anders. Nun musste Rossi diese Fragen auf dieselbe Weise beantworten, als es um einen anderen Fahrer ging: Marc Márquez. Das war für den Italiener eine neue Erfahrung. «Ich mag ihn, ich habe vom ersten Moment – beim ersten Test – gesehen, dass er sehr, sehr schnell sein würde. Es war mir klar, dass er in seiner Zukunft viele Siege holen wird, dass er Rennen und Meisterschaften gewinnen würde. Wenn du auf einen Fahrer wie ihn triffst, kannst du das akzeptieren, oder…» Rossi beendete den Satz nicht, aber schob sofort nach, was er meinte: «Seine Konstanz war eine Überraschung.»

Der MotoGP-Superstar könnte wie Frank Sinatra sagen: «Ich bereue ein paar Dinge, aber es sind zu wenige, um es zu erwähnen.» Trotzdem sprach Rossi davon: «Der verlorene WM-Titel in Valencia im Jahr 2006. Und Yamaha zu verlassen; ich habe es getan, weil ich vermutete, dass ich mich mit Lorenzo und ohne Furusawa nicht wohl fühlen würde, aber vielleicht wäre es der komfortablere Weg gewesen…»

Nur wenige Worte verlor Rossi über die Trennung von seinem langjährigen Crew-Chief Jeremy Burgess: «Unsere gemeinsame Geschichte unterscheidet sich von anderen. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht…» Was ist denn am Ende mit dem Australier falsch gelaufen? «Nun, manchmal können zu viele Erklärungen schlecht sein. Deshalb ist es besser, die Leute glauben zu lassen, dass es ein Wutanfall des Fahrers war…»

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