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Ducati: Open-Motorrad bei Pramac als Versuchsballon

Von Antonio Gonzalez
Trotz vieler Bemühungen und neuer Entwicklungen am Motorrad blieb Ducati in der MotoGP-Saison 2013 ein Mauerblümchen. Projektleiter Paolo Ciabatti spricht über das Desaster und die Zukunftsaussichten.

Während in der zweijährigen Ära von Valentino Rossi wenigstens noch je zwei Podestplätze pro Saison – wenn auch drei der vier von Rossi und Nicky Hayden im Nassen geholt – herausschauten, ging Ducati 2013 mit Andrea Dovizioso und Nicky Hayden völlig unter. Der italienische Neuzugang wurde in der MotoGP-WM Achter, seine schwächste Platzierung seit seinem Einstieg in die Königsklasse 2008. Hayden wurde in seiner fünften und letzten Ducati-Saison wie im Vorjahr Gesamt-Neunter.

Ausserdem rumorte es bei den Italienern, als Bernhard Gobmeier nach wenigen Monaten als Chef der Rennabteilung Ducati wieder verliess, Nachfolger Gigi Dall'Igna wurde bei Rivale Aprilia losgeeist. Im Interview spricht MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti über die durchwachsene Saison.

Paolo, 2013 begann mit großer Hoffnung. Bernard Gobmeier sowie Andrea Dovizioso kamen neu ins Team und es war die Rede von «Evolution statt Revolution». Aber es passierte eher ein Rückschritt statt ein Fortschritt…

Wie man weiß, hatten wir einige Erwartungen zu Beginn der Saison, dass wir in der Lage wären, den Abstand zur Spitze zu schließen und vielleicht am Ende der Saison in der Nähe des Podiums zu kämpfen. Das ist nicht geschehen.
Wir haben unermüdlich an der Entwicklung des Bikes gearbeitet, aber schließlich, was auch immer wir als Neuerung an das Motorrad brachten, zeigte nicht wirklich, dass wir unsere Rundenzeiten verbessern könnten. Am Ende war es eine enttäuschende Saison für unsere Fahrer; sie haben beide bis zur letzten Runde alles versucht, aber die Ergebnisse waren nicht das, was wir erwartet haben.
Nun starten wir wieder für die nächste Saison. Wir haben mit Cal Crutchlow einen neuen Fahrer und mit Gigi Dall'Igna auch einen neuen Chef bei Ducati Corse. Er hat viel Erfahrung im Motorrad-Rennsport. Wir werden sehr fleissig arbeiten, um wieder zu versuchen, nächste Saison den Abstand zur Spitze zu schließen.

Während der Saison haben wir oft Michele Pirro auf dem sogenannten Lab-Bike gesehen. Glauben Sie, dass trotz der Ergebnisse, seine Anwesenheit dazu beigetragen hat, die Entwicklung voranzutreiben?

Sicher. Michele hat einen guten Job gemacht. Er hat eigentlich eine Menge getan; viele Tage hat er in Mugello und Misano neue Teile mit dem Motorrad getestet. Wir hatten ein paar Wildcards geplant, aber er hat noch ein paar Rennen mehr gemacht, weil Ben Spies leider verletzt war und Michele ihn im Pramac-Team ersetzte.
Wir haben viele verschiedene Dinge ausprobiert und getestet. Sicher haben wir eine Vielzahl von Informationen und Daten gewonnen, die wir über den Winter analysieren werden. Obwohl es keinen großen Einfluss auf das aktuelle Bike hatte, haben wir sicherlich dank Michele und dem Entwicklungsteam vieles dazugelernt.

Yonny Hernandez wird nächste Saison auf dem 2013er-Motorrad, aber in der Open-Klasse mit der Einheitselektronik und 24 Liter Benzin im Rennen antreten, Andrea Iannone auf einer Werks-Maschine. Was ist der Grund dafür, dass Yonny Open-Fahrer wurde?

Es sieht so aus, als würde die Dorna in Zukunft den Weg mit einer einzigen Software gehen wollen. Wir hatten die Chance, zu entscheiden, dass der zweite Fahrer bei Pramac diese Entwicklung machen würde; es ist etwas, das Honda mit dem RCV1000R-Bike macht und Yamaha mit Forward Racing. Daher ist es für uns eine gute Möglichkeit, mit der neuen Software Erfahrungen zu sammeln und hoffentlich können wir auch dabei helfen, sie zu verbessern. Es sieht so aus, als wäre das etwas, an das wir uns früher oder später gewöhnen müssen, deshalb ist es besser, bereit zu sein.

Wir haben 2012 viele großartige Kämpfe zwischen Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso gesehen, als sie Teamkollegen bei Tech3-Yamaha waren. Dieses Jahr waren Andrea und Nicky Hayden in mehrere Duelle verwickelt. Erwarten Sie 2014 ähnliches von Andrea und Cal?

Natürlich möchten wir unsere Fahrer manchmal miteinander kämpfen sehen. Natürlich ohne Fehler zu machen, wie wir es bei Nicky und Dovi in Indy erlebt haben… Aber, wissen Sie, sie haben so sehr gepusht, so dass wir das akzeptiert haben. Das Wichtigste ist, dass sie mit den anderen Fahrern kämpfen und auch näher an der Spitze der Gesamtwertung kommen können. Das ist es, was wir wollen.

Quelle: motoGP.com

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