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Stefan Bradl: «Wenns unfair wird, muss was passieren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl zieht eine erfreuliche Bilanz des ersten Sepang-Tests. Aber die Bedrohung durch Open-Fahrer wie Aleix Espargaró gibt auch ihm zu denken.

Stefan Bradl hatte sich für den Sepang-Test einige klare Ziele gesetzt. Er wollte unter die ersten fünf fahren und nicht mehr als 0,5 Sekunden auf die Bestzeit verlieren. Er wollte Rossi und Pedrosa nahe rücken und seinen Honda-Rivalen Bautista besiegen.

Diese Zielsetzungen hat Bradl allesamt verwirklicht.
Er hat sie sogar übertroffen, denn der WM-Dritte Dani Pedrosa blieb auf Platz 6 hängen; Bradl klassierte sich dadurch hinter Marc Márquez als zweitbester Honda-Pilot.

«Wichtig ist auch, dass sich Stefan im Rennspeed um 0,7 bis 1 Sekunden pro Runde verbessert hat», stellte LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello zufrieden fest. «Das ist eine wichtige Voraussetzung, wenn wir in diesem Jahr mit drei- oder viermal aufs Podest fahren wollen.»

Bradl steigerte sich letzte Woche beim ersten Sepang-Test von 2:01,320 min (Platz 6, Tag 1) auf 2:00,339 min (Platz 3, Tag 2) auf 2:00,112 min (Platz 5, Tag 3).

Der Aufwärtstrend, der sich beim Valencia-Test (Platz 4) abgezeichnet hat, hält weiter an.

Bradl schaffte beim ersten Sepang-Test 2013 mit 2:01,003 min den sechsten Rang. Márquez fuhr damals mit 2:00,636 min auf Platz 4. Das heisst: Der Weltmeister hat sich in einem Jahr um 1,103 sec verbessert, Bradl um 0,891 Sekunden. Rossi fuhr diesmal 0,815 sec schneller als im Vorjahr. Aber Pedrosa patzte: Er lag 2013 auf Platz 1 (2:00,100 min), diesmal fuhr er 0,123 Sekunden langsamer!

Ärgerlich für Bradl: Er musste die Rennsimulation wegen einer überhitzenden Hinterradbremse für 30 Minuten unterbrechen.

Keine Sorgen mit dem Verbrauch

Erfreulich ist, dass Honda im Gegensatz zur Konkurrenz mit dem neuen Tankinhalt (21 statt 20 Liter) im Rennen keine Probleme haben dürfte. «Es ist bei uns nie ein Wort darüber gefallen, dass wir Probleme haben mit dem Spritverbrauch», erklärte Stefan Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wie sind zwar die Rennsimulation in zwei Teilen gefahren. Der Verbrauch über die 20 Runden lässt sich schwierig hochrechnen, wegen der Out-lap und der In-lap, weil ich ja aus der Boxengasse gestartet bin und nicht vom Startplatz... Aber ungefähr kann man es kalkulieren. Sepang ist wegen der Hitze für den Verbrauch eh nicht so schlimm.»

«Dieser Test war okay», fasste der letztjährige WM-Siebte zusammen. «Wir haben unseren Testplan gut durchgekriegt. Wir haben am dritten Tag zu Mittag eingepackt, ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch die Schnauze voll. Klar, ich hätte am Abend bei kühleren Temperaturen noch einen Shot probieren können. Aber man muss auch mal mit was zufrieden sein...»

«Körperlich geht es in die richtige Richtung», freut sich Stefan. «Ich habe mich von der Ausdauer her dank meinem neuen Trainer Bernd Thurner spürbar verbessert. Wir sind im Soll. Aber wir müssen dran bleiben.»

Dass der starke Spanier Aleix Espargaró mit der Forward-Yamaha YZR-M1 im Open-Format auf Platz 4 brauste, war für Bradl ein Wermutstropfen. «Aber er tut nicht nur mir weh, sondern ein paar anderen auch... Aber ich habe den Rennspeed ein bisschen verglichen. Da bin ich schon schneller», erklärte der 24-jährige Bayer.

Aleix Espargaró könnte das Factory-Establishment in dieser Saison dank 4 Liter mehr Sprit und weicherer Hinterreifen kräftig durcheinanderrütteln. Rossi, Lorenzo und Co. ärgern sich, dass der Spanier trotz seines Prototyps weichere Hinterreifen erhält. Das verzerrt offenbar den Wettbewerb.

Klar, der wackere Aleix Espargaró macht fahrerisch einen grossen Unterschied, denn sein Teamkollege Edwards landete auf Platz 14 und war 1,8 sec langsamer. Aber wenn sich auch Ducati mit Dovizioso, Crutchlow und Iannone für das Open-Format entscheidet, werden die Favoriten durcheinander gewirbelt.

«Ja, das kann ein bisschen unfair werden», ist sich Bradl bewusst. «Dafür handelt sich Ducati einen schlechten Ruf ein, wenn sie sich als Werksteam nach den privaten Open-Teams ausrichten... Und wenn es richtig unfair wird, muss beim Reglement etwas gemacht werden.»  

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