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FTR-Chefdesigner ist weg: MotoGP-Projekt in Gefahr

Von Matthias Dubach
Forward-Yamaha-Pilot Aleix Espargaró: Der Open-Fahrer gilt nächste Woche beim Katar-GP als Pole-Position- und Podestkandidat

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Mit Mark Taylor verliess der Kopf von Chassishersteller FTR die Firma. Das Forward-Team um Open-Sensation Aleix Espargaró will nun Antworten, wer das Yamaha-M1-Material weiterentwickelt.

Das Team NGM Forward Racing plante ursprünglich eine enge Zusammenarbeit mit dem britischen Chassishersteller FTR in den Klassen Moto2 und MotoGP. Aber zunächst wurde das Projekt in der Moto2-WM gestoppt, Forward kaufte im Februar letztjähriges Kalex-Material zusammen und nennt die Bikes nun Forward KLX.

Gemäss Aussagen des italienischen Teams wurde wegen der hohen Arbeitsbelastung entschieden, dass sich FTR auf die Königsklasse konzentrieren sollte. Forward wollte mit den Briten das Yamaha-M1-Material für die Open-Klasse weiterentwickeln, mit dem Aleix Espargaró bei den Tests in Sepang und Katar mit Spitzenzeiten für riesiges Aufsehen sorgte.

Aber das Arbeitsgerät von Espargaró heisst statt FTR-Yamaha nun Forward-Yamaha. «Das Hauptproblem ist, dass ihr Ingenieur die Firma verlassen hat. Mark Taylor ist nicht mehr bei FTR», sagte Forward-Manager Marco Curioni beim Jerez-Test gegenüber SPEEDWEEK.com. Taylor gründete gemeinsam mit Steve Bones die Firma FTR Moto, er arbeitete als Chefdesigner und war in den letzten zwei Jahren für die MotoGP-Chassis der Claiming-Rule-Bikes FTR-Honda und FTR-Kawasaki verantwortlich.

Curioni: «Das ist ein ernsthaftes Problem. Wir brauchen einen Partner im Ingenieurbereich. Wir als Team können zwar Ausrüster finden, alte Teile kaufen, teilweise auch Teile entwickeln. Aber wir habe keine eigene Ingenieursabteilung. Das Problem war, dass Taylor eine wichtige Rolle übernommen hat, er war wie eine Brücke zwischen uns und FTR. Ich weiss nicht, warum er gegangen ist. Ich kann nichts dazu sagen. Für uns war es eine Überraschung. Irgendetwas scheint bei FTR nicht richtig funktioniert zu haben.»

Forward erwartet noch diese Woche eine Antwort von den Briten, wie die weitere Zusammenarbeit gestaltet werden soll. Das Open-Team muss schon bei den anstehenden drei Übersee-GP in Katar, USA und Argentinien je nach Anzahl allfälliger Sturze von Espargaró und Colin Edwards einen Engpass bei Ersatzteilen befürchten. «Wir wollen mit ihnen weitermachen, auch deshalb, weil wir FTR bereits bezahlt haben. Wir müssen und würden gerne weitermachen. Aber wir müssen uns sicher sein, dass sich jemand auch wirklich um die Belange kümmert», sagte Curioni.

Forward plante, ein erstes grosses Update von FTR im Mai beim Test nach dem Grand Prix in Jerez erstmals auszuprobieren. «Wir wollen dann die neue Schwinge und das Chassis von FTR testen. Diese Teile existieren aber noch nicht», versicherte der Forward-Manager.

Warum FTR über den Winter trotz angeblich bezahlten Rechnungen weder Moto2- noch MotoGP-Material fertig stellte, kann bei Forward aber niemand schlüssig erklären.

Curioni erwähnte aber bereits einen Notfallplan, falls sich die ursprünglich gross angelegte Partnerschaft mit FTR noch vor Saisonbeginn definitiv zerschlagen sollte. «Es gibt Optionen. Wir würden dann einfach mit dem Yamaha-Material weitermachen. Ein neuer Partner könnte unsere ganzen Daten nutzen, um neue Lösungen zu suchen. Das könnte schon während dieser Saison passieren, um dann für das nächste Jahr bereit zu sein. Das Hauptziel ist noch immer, mit FTR weiterzumachen und einen Kompromiss zu finden.»

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