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Marc Márquez ist der König der Spätbremser

Von Michael Scott
Seit Mugello sind bei allen MotoGP-Rennen 340-mm-Bremsscheiben erlaubt. Denn die 320er-Scheiben wurden in Motegi mehr als 1000 Grad heiss. Marc Márquez ist der König der Spätbremser.

Im Vorjahr waren die 340-mm-Bremsscheiben (statt 320 mm) vorne in der MotoGP-Weltmeisterschaft nur in Motegi erlaubt, wo die vorderen Bremsscheiben mühelos auf mehr als 1000 Grad erhitzen – wegen der vielen Erste-Gang-Kurven.

Nach dem Le-Mans-GP 2014 wurden sie ab sofort für alle Rennstrecken gestattet, aus Sicherheitsgründen, weil das Mindestgewicht der Motorräder im letzten Jahr auf 160 kg angehoben wurde und weil die Open-Class-Bikes jetzt mit 24 statt 20 Liter Treibstoff starten dürfen.

Aber bisher fanden die neuen grösseren Bremsscheiben nicht überall Anklang. «Als ich sie in Motegi 2013 zum ersten Mal probiert habe, haben sie sich sofort besser angefühlt», stellte Jorge Lorenzo fest «Es war eine spürbare Verbesserung. Ich denke, die 340er-Bremsen sind für alle Beteiligten ein Vorteil. Besonders für Yamaha, weil unsere Brems-Performance vorher nicht besonders gut war.»

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso: «Ich habe sie letztes Jahr in Motegi probiert. Es hat sich seltsam angefühlt, aber die Bremsleistung war spürbar besser. Alles war weniger am Limit...»

Auch Cal Crutchlow befürwortet die 340-mm-Bremsen. Denn er war in Jerez wegen überhitzter Bremsen ausgeschieden.

Mit Márquez, Lorenzo und Rossi setzten die ersten drei des Rennens in Mugello die neuen Bremsen ein.

Nur Dani Pedrosa sieht keinen Bedarf – er ist mit 54 kg das Leichtgewicht in der Klasse. «Ich habe in der Vergangenheit nie Mühe mit den 320-mm-Bremsscheiben gehabt», sagt er. «Ich kann auch jetzt die Standardbremsen verwenden. Bei Honda sind wir von der Temperatur immer im grünen Bereich. Aber wenn alle Gegner ihre Bremsleistung verbessern, müssen wir vielleicht auch umsteigen.»

Pedrosa Crew-Chief Mike Leitner äusserte Bedenken wegen der Sicherheit. «Bei einem 16,5-Rad und den grösseren Bremsscheiben kannst du das Rad nicht montieren, wenn die Bremszange drauf ist. Die Scheibe ist zu gross. Du musst die Bremszange entfernen, sie auf das Rad montieren, dann das Rad reinstecken, nachher kannst du die Bremszange wieder an der Gabel festmachen. Das gibt nicht nur zusätzliche Arbeit... Wenn du die Bremsen immer wieder auseinander nehmen musst, entsteht die Gefahr für Fehler. Ich mache mir deshalb Sorgen um die Sicherheit», meinte der Oberösterreicher.

Beim Brembo heisst es inzwischen, man arbeite an einer Lösung mit einer Abdeckung, die auf gewissen Strecken das zu starke Abkühlen der Bremsscheiben verhindern soll.

Nach zwei Trainingstagen in Mugello veröffentlichte Brembo in Mugello eine Liste mit den Spätbremsern der MotoGP-Klasse:
Gemessen wurden die Daten am Ende der 1,1 km langen Start/Ziel-Geraden. Es überraschte niemanden, als der Gewinner namhaft gemacht wurde – Marc Márquez.

Brembo kam dort auf einen Top-Speed von 361 km/h (offiziell fuhr Iannone nur 349 km/h), das Tempo wurde danach auf 123 km/h reduziert. Das Bremsmanöver dauert 6,1 Sekunden, es erstreckte sich über 323 Meter. Die Bremsen erreichten eine Temperatur von 700 Grad.

Die Liste der Spätbremser:

1. Marc Márquez.
2. Valentino Rossi.
3. Cal Crutchlow.
4. Andrea Iannone.
5. Andrea Dovizioso.´

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