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Andrea Dovizioso (Ducati): «Wir werden schneller»

Von Günther Wiesinger
das schwache Abschneiden von Cal Crutchlow bleibt bei Ducati ein Rätsel. Dafür hat «Dovi» 2104 schon zwei Podestplätze erobert, er liegt in der WM vor Lorenzo.

Die Boxencrew von Ducati-Werkspilot Cal Crutchlow mit Crew-Chief Daniele Romagnoli an der Spitze kratzt sich am Kopf. Der Pilot aus Grossbritannien redet bei den Rennen täglich Klatext, er deckt die Schwächen der Ducati GP14 schonungslos auf, dieses widerspenstige Motorrad hat schon Kaliber wie Gibernau, Melandri, Rossi und Hayden zur Verzweiflung gebracht und dazu eine Reihe von Fahrern in den Kundenteams bei Pramac, Aspar und AB Cardion Motoracing.

«Das Data-Recording zeigt uns, dass ich in jeder Kurve mit vier oder fünf Grad weniger Schräglage fahre als Dovizioso und Iannone», hält Cal fest. «Trotzdem bin ich völlig am Limit. Ich habe noch nie mit einem Motorrad so viel riskiert wie mit der Ducati... Leider schlägt sich dieses Risiko nicht in Resultaten nieder. Wenn ich das Motorrad noch ein Spur mehr umlege, fliege ich runter. Ich bin definitiv am Limit.»

«Letztes Jahr hatte ich bei Yamaha meistens ein Grad weniger Schräglage als Lorenzo und ein Grad mehr als Valentino», erinnert sich der letztjährige WM-Fünfte (mit vier Podestplätzen).
Warum die anderen Ducati-Fahrer schräger durch die Kurven flitzen können, ist für die Ducati-Ingenieure bisher unverständlich.
Crutchlow merkte an, der sei manchmal schneller unterwegs als 2013. «Unsere Rundenzeiten sind nicht immer übel oder hoffnungslos. Aber das Problem ist, dass sich alle anderen stärker gesteigert haben als wir. In diesem Jahr ist das Feld vorne viel enger zusammengerückt.»

Ducati:Mehr Drehzahl, mehr Power

Ducati hat bei hohen Temperaturen besonders viel Mühe, erst die GP15 von Gigi Dall'Igna soll 2015 wieder alten Glanz in die Ducati-Hütte bringen.

Da macht sich auch der kampfstarke Andrea Dovizioso, in Assen auf Platz 2 und in der WM an vierter Stelle, keine Illusionen. «Wir bekommen zwar während der Saison immer neue Teile. Aber der grosse schritt wird erst für 2015 passieren», weiss Dovi. «Das Motorrad lässt sich jetzt bereits am Kurvenausgang besser kontrollieren als im Vorjahr. Es pumpt sich weniger auf.»

Da bei Ducati im Gegensatz den zu anderen Factory-Teams die Motorenentwicklung nicht eingefroren ist und zwölf statt fünf Motoren verwendet werden dürfen, scheint sich Gigi Dall’Igna auch die Triebwerke zur Brust genommen zu haben. Mehr Drehzahl, mehr Leistung über den ganzen Drehzahlbereich – das scheint sich zu lohnen, wie die imposanten Top-Speed-Werte in Mugello (349,6 km/h bei Iannone) zeigten.

Kein Wunder: Ducati kann dank der Open-Class-Vorteile in den Rennen auch 24 statt 20 Liter Sprit verheizen.

In den Genuss dieser Vorzüge kamen die Italiener, weil sie 2013 kein Rennen gewonnen haben... Eine Lex Ducati.

Zur Erinnerung: Ducati geniesst diese Vorteile auch 2016. Nur bei drei dritten Plätzen, zwei zweiten Plätzen oder einem Sieg wird der Tankinhalt auf 22 Liter reduziert. Und bei drei Siegen (diese Ergebisse zählen saisonübergreifend 2014 und 2015) gegen auch die weichen Hinterreifen verloren.

«Wir sind in erster Linie bei der Beschleunigung und im Top-Speed besser als im Vorjahr», sagte Dovizioso. «Diese beiden Paramater spielen in Assen keine grosse Rolle. Deshalb hat mich unser gutes Abschneiden dort verwundert.»

Das knappe Resümee von Dovizioso: «Wir sind noch nicht schnell genug. Aber wir werden schneller.»

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