Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Stefan Bradl: «Ich war am Startplatz sehr einsam»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl nach dem Start: Allein auf weiter Flur

Stefan Bradl nach dem Start: Allein auf weiter Flur

Stefan Bradl ist überzeugt, er hätte beim Heim-GP auf dem Sachsenring für eine Sensation sorgen können, wenn der Umbau auf das Trocken-Set-up rechtzeitig geklappt hätte.

Durch Platz 10 in Assen und Platz 16 auf dem Sachsenring ist Stefan Bradl auf den neunten WM-Rang zurückgefallen, dabei hatte es bei diesen beiden Grand Prix im Qualifying sehr vielversprechend ausgesehen – der LCR-Honda-Pilot fuhr als Vierter und Dritter los.

Doch in Assen stürzte Bradl nach einem Regenschauer in der Besichtigungsrunde beim Anbremsen der letzten Schikane, auf dem Sachsenring klappte der Umbau vom Regen- auf das Trocken-Set-up am Startplatz nicht. Bradl musste mit einem Regen-Set-up an der Gabel wegfahren und war dadurch in den Bremszonen wehrlos. Dazu musste der den weichen statt des Medium-Vorderreifen nehmen.

Es war ein seltsames Bild, als Bradl auf dem Startplatz einsam in der ersten Startreihe stand, 14 andere Fahrer aus seiner engsten Umgebung tummelten sich hingegen in der engen Boxengasse, stiegen dort auf die «Dry-Bikes» um und hetzten den anderen neun Piloten (mit Bradl an der Spitze) aus der Boxengasse hinterher.

«Die letzte Aufwärmrunde war quasi das Qualifying. Wer diese Runde am schnellsten bewältigte und dadurch als Erster auf dem Trocken-Motorrad sass, durfte am weiteren vorne losfahren», schilderte Cal Crutchlow das nackte Chaos.

Was ging in Stefan Bradl vor, als er mutterseelenallein am Grid stand, neben ihm gähnende Leere, in den drei Reihen hinter ihm ebenfalls?

Stefan, hast du dich nicht einsam gefühlt?

Ja, sehr einsam. Bei jedem Probestart im Training habe ich mehr Gesellschaft.
Und Race Direktor Mike Webb hat sich bei der Ampelschaltung auch keine Mühe gegeben. Die Ampel ging blitzartig von «On» auf «Off».

Du hättest in der Aufwärmrunde noch umdisponieren und danach an der Box das «Dry Bike» holen können. Es wäre perfekt abgestimmt gewesen. Damit warst du im Warm-up nur 0,034 sec hinter Marc Márquez?

Ja, aber dann wäre ich mitten im Haufen losgefahren. Ich dachte, wenn ich auf dem Startplatz losfahre, hole ich in der ersten Runde 20 oder 30 Sekunden heraus. Ich war aber nach einer Runde nur noch 7,7 Sekunden vor Márquez...

Welches Ergebnis wäre machbar gewesen, wenn du wie die meisten andern aus der Box gestartet wärst

Wie gesagt, aus der Box wäre ich mit dem ganzen Haufen mitgefahren. Ich denke, mit Rossi, der Vierter geworden ist.

Und vom Startplatz, wenn du den gewünschten 33er-Medium-Vorderreifen gehabt hättest und das trockene Gabel-Set-up?

(Er schmunzelt). Dann hätte ich das Podium schon nach fünf Runden erklimmen können.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5