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Stefan Bradl (4.): «Im Regen war es unberechenbar»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Das erste freie MotoGP-Training in Misano wurde vom starkem Regen beeinträchtigt. «Wegen der vielen Stürze sind wir nicht mehr rausgefahren», erklärte Stefan Bradl.

Yonny Hernandez bescherte dem Pramac-Ducati-Team im nassen ersten MotoGP-Training von Misano eine überlegene Bestzeit, auf den Plätzen 2 bis 4 landeten Márquez, Dovizioso und Bradl.

Der deutsche LCR-Honda-Pilot holte in der Anfangsphase sogar die Bestzeit, sie gelang ihm in Runde 5 von 6. Aber die meiste Zeit verbrachte er wie die Kollegen an der Box.

Stefan, du warst nach wenigen Minuten sogar an erster Stelle. Hast du das mitbekommen?

Ja, man hat sich jede Runde verbessert... Aber ich habe vorher im Moto3-Training schon sehr viele Crashes gesehen. Deshalb bin ich unser Regentraining natürlich langsam angegangen.
Wir haben alle gewusst, dass der Asphalt hier im Regen sehr rutschig ist. Deshalb hat es uns gewundert, dass uns Bridgestone mit einem Satz harter Regenreifen losgeschickt hat. Anderseits war es verständlich, dass sie uns die harten Reifen zur Verfügung gestellt haben, weil hier der Abrieb der Reifen extrem gross ist, wenn man pusht.
Ich habe gleich nach dem Rausfahren ein gutes Gefühl aufbauen können. Aber ich habe gleichzeitig die vielen gelben Flaggen gesehen, weil so viele Crashes passiert sind. Wir haben dann entschieden, dass wir reinfahren, denn wir waren von der Pace her gut dabei. Wir haben in der Box ein bisschen abgewartet und sind dann nimmer rausgefahren, weil zu viel Stürze passiert sind. Es hätte sich nicht rentiert, bei solchen Verhältnissen auf Bestzeitjagd zu gehen und womöglich eine Verletzung davon zu tragen.
Bridgestone hat jetzt entschieden, uns für das zweite Training den weichen Reifensatz zu geben. Das ist die richtige Entscheidung.

In welcher Phase waren die Verhältnisse am besten? Gleich am Anfang der 45 Minuten?

Ja, gleich am Anfang. Nachher hat es stärker geregnet.

Wie konnte Hernandez trotzdem am Schluss noch eine Bestzeit fahren?

Vielleicht hat er mehr Runden abgespult. Das ist natürlich möglich. Für uns hat es keinen Sinn gemacht, weil es zu rutschig war.

Andrea Iannone und Pol Espargaró sind am Ende der Startgeraden synchron abgeflogen?

Ja, sind sind hintereinander gefahren und beim Anbremsen am selben Punkt übers Vorderrad gestürzt. Wie der Rossi auch. Es war unberechenbar. Es war nicht einmal Aquaplaning, denn an dieser Stelle stand nicht viel Wasser. Es war einfach rutschig. Der Belag ist merkwürdig: An manchen Stellen hat er guten Grip, dann beschleunigst du, ein paar Meter weiter rutscht du hilflos weg.

Für Samstag und Sonntag ist sonniges Wetter gemeldet, nur leichte Bewölkung. Es war also unnütz, viel Risiko einzugehen?

Naja, man muss nach den ersten drei freien Trainings unter den ersten zehn sein, wenn man direkt ins Q2 will.

Wenn es im zweiten Training wieder nass ist, wirst du auch wenig fahren?

Man muss immer schauen, wie stark es dann regnet. Die weiche Regenmischung müssen wir auf jeden Fall probieren.

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