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Stefan Bradl: Startklar für den Sepang-Test

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl besprach heute mit seinem Team den ersten Seang-Testtag. Nach drei Honda-Jahren beginnt das Yamaha-Abenteuer. Auch das Helmfabrikat ist neu.

Gespenstische Stille herrschte im Paddock des Sepang International Circuit am Dienstagnachmittag. In den Boxen hingegen herrschte emsiges Treiben, an den Motorrädern der MotoGP-Piloten wurde noch einmal Hand angelegt, es wurden neue Teile eingebaut, es wurden bei Bridgestone Reifen montiert, bei manchen Bikes wurden neue Sponsoraufschriften angebracht und so weiter. Die Fahrer liefen in kurzen Hosen durch die Gegend, manche gingen Golf spielen oder legten sich an den Hotelpool.

Manche Fahrer hingegen kümmerten sich in ihren tief gekühlten Büros bei rund 34 Grad Aussentemperatur um ihre Helme, Stiefel und Lederkombis.

Stefan Bradl teilt sich jetzt sein Office mit seinem neuen Forward-Teamkollegen Loris Baz.

Es steht ein Red Bull-Kühlschrank mit Energy Drinks bereit, Helme liegen auf den Tischen, Lederkombis hängen auf ihren Ständern.

Auffallend: Bei Bradl liegen zwei schwarze X-lite Helme bereit.

Der Yamaha-Neuling hat nach zwei agv-Jahren den Kopfschutzhersteller gewechselt. «X-Lite gehört zur Nolangroup», schilderte Stefan Bradl. «Ich habe den Deal letztes Jahr beim Valencia-GP mit Firmenchef Alberto Vergani eingefädelt. Die Qualität des Helms ist hervorragend. Casey Stoner ist auch immer Nolan gefahren.»

Stefan Bradl, am Montag in Kuala Lumpur eingetroffen, besprach dann den ersten Testtag mit Forward-Yamaha-Crew-Chief Sergio Verbena. Er ist gespannt auf den ersten Testtag. Sein Ziel: Er will in die Top-Ten fahren und am Schluss nicht mehr als eine Sekunde hinter der Bestzeit liegen.

«Ich habe einen ganz frisch revidierten Motor und einen fast neuen», erzählte der letztjährige WM-Neunte, der den Malaysia-GP 2014 auf Rang 4 beendete. «Dazu habe ich ein 2014er-Werks-Chassis von Yamaha, das wir bereits in Valencia bekommen und dann Ende November noch in Jerez getestet haben.»

Elektronik-Ingenieur Dirk Debus kümmert sich mit Applications-Manager Tex Geissler um die neueste Version der Einheits-ECU von Magneti Marelli, die für alle echten Open-Team vorgeschrieben wird. «Laut Marelli soll sie wesentlich besser sein als die letztjährige ECU», berichtet Debus. «Aber wir haben viel auszuprobieren. Ein bisschen ärgerlich ist, dass Honda diese neue Version von den Testfahrern in Japan schon zwei Tage erproben liess, davon profitieren jetzt die Honda-Open-Fahrer vom ersten Tag an.»

Zur Klarstellung: Es geniessen zwar auch die vier Ducati von Ducati Corse (Dovizioso, Iannone) und Pramac (Hernandez, Petrucci) die Open-Vorteile, weil die Roten 2013 keinen WM-Lauf gewonnen haben, dazu auch die Neueinsteiger Suzuki und Aprilia, aber sie werden nicht für die Open-Class gewertet, weil sie «Factory»-Status haben – und dadurch die eigene Werks-Sofortware verwenden dürfen.

Bradl wird den Test am Mittwoch mit der bisherigen ECU-Version beginnen, die er schon in Valencia und Jerez verwedet hat, denn er muss zuerst den Sepang Circuit mit der Yamaha kennenlernen und seinen Fahrstil an das neue Motorrad adaptieren. «Wir werden schauen, welche Geometrie wir hier beim Chassis brauchen und die Suspension auf mein Gewicht abstimmen. Die neue ECU-Version werden wir dann am zweiten oder dritten Tag probieren», erklärte Bradl.

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