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Gigi Dall’Igna/Ducati: «Spreche oft mit Audi-Leuten»

Von Nereo Balanzin
Im Rahmen der Ducati-Teampräsentation in Borgio Panigale sprach Rennchef Gigi Dall’Igna mit SPEEDWEEK.com über die Besonderheiten der GP15 und Audis Beitrag.

«Unser V-Motor wird erneut einen Winkel von 90 Grad haben. Und die Desmodromic bleibt die Desmodromic», versicherte Gigi Dall’Igna. «Beim Gewicht lag schon die 2014er-Maschine an der Grenze. Das Gewicht des diesjährigen Motors unterscheidet sich nicht stark davon. Wir wollen zuerst an der Fahrbarkeit arbeiten und mit dem Motor kein Risiko eingehen. Die Maschine soll so viel wie möglich auf der Strecke sein.»

Auch 2015 will Dall’Igna die Entwicklung während der Saison entscheidend vorantreiben. «Wir werden während der Saison neue Teile und Ideen bringen. Ich erwarte, dass der Motor in der zweiten Saisonhälfte viel leichter sein wird. Im Hinblick auf das vorgesehene Design ist er bereits leichter, doch wir haben nicht alles sofort umgesetzt, um kein Risiko einzugehen. Wir haben keinen festen Zeitplan für die einzelnen Schritte festgelegt. Unser Programm ist flexibel, daher kann sich auch nach dem Sepang-Test noch einiges verändern.»

Das geplante Design hat Dall’Igna noch nicht gänzlich umgesetzt. Er bemühte sich zunächst um einen Kompromiss. «Meine Idee war es, dass es die richtige Vorgehensweise ist, an einen Mix mit dem Design an sich zu arbeiten. Es braucht zwei Leute, einer beschäftigt sich mit dem Motor, der andere mit der Fahrbarkeit. Daraus entstehen zwei unterschiedliche Konzepte. Der eine hat bei den Maßnahmen für die Fahrbarkeit Zehntel eines Millimeters Spielraum, der andere am Motor nur Tausendstel eines Millimeters. Es ist also wichtig, den richtigen Mix zu finden. Mein Ziel ist es, eine Maschine zu entwickeln, die nicht den stärksten Motor oder die beste Fahrbarkeit hat, sondern die richtige Mischung aus beidem.»

Nähert ihr euch damit den Konzepten von Yamaha und Honda an? «Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie arbeiten, aber vielleicht ist es so. Unser Getriebe ist seamless, also ohne Zugunterbrechung, ausgenommen ist dabei der sechste Gang. Ich denke, dass es im Moment nicht nötig ist, das zu ändern.»

Dall’Igna fuhr fort: «Die Tatsache, dass wir beim Set-up nun mehr Möglichkeiten haben, bietet auch mehr Chancen. Ich bin überzeugt, dass darin auch neue und effektive Optionen für uns stecken. Wir haben hart daran gearbeitet, die Dimensionen des Motors zu verkleinern. Dabei war nicht nur die Gewichtsverteilung wichtig. Auch der Radstand ist wichtig, denn durch ihn kann man das Gewicht einfach verteilen, wenn er lang genug ist. Wenn es um die Aggressivität des Motors geht, dann muss man nicht nur den Motor selbst bedenken, sondern auch das gesamte Bike, wenn man das Gas aufdreht. Ich denke, dass wir die Beschleunigung nicht durch Arbeit an der Thermodynamik verbessert haben, sondern durch Änderungen am gesamten Bike. Das Verhalten ist nun anders. Lasst uns sehen, was in Sepang passiert...»

Auch Mehrheitseigner Audi trug seinen Teil zur neuen GP15 bei. «Es gibt Bereiche, in denen man einfach Informationen teilen und verbessern kann. Autos und Motorräder sind zwar zwei völlig unterschiedliche Dinge, aber es gibt Bereiche, wie die Thermodynamik oder Elektronik, bei denen es sehr sinnvoll ist, mit den Leuten von Audi zu sprechen. Sie haben sehr viel Erfahrung, was für uns nützlich ist. Ich habe oft Kontakt zu ihnen.»

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