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Stefan Bradl (14.): «Ich muss noch schneller fahren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Katar-GP

Stefan Bradl beim Katar-GP

Stefan Bradl gelang im FP3 eine deutliche Steigerung, aber die Yamaha haben in Katar sichtlich Mühe. Teamkollege Loris Baz stürzte und verletzte sich.

Als das Athina-Forward-Yamaha-Team nach dem zweiten freien MotoGP-Training am Freitagabend die Daten inspizierte, wurde ein Teil des Problems, das zum Rückfall auf Platz 19 geführt hatte, erkannt.

«Die Traktionskontrolle hat mir beim weichen in allen Kurven zwischen 20 und 50 Prozent der Power weggenommen», stellte Stefan Bradl fest.

«Ja, die Einheits-Elektronik», seufzte Crew-Chief Sergio Verbena. Der Italiener war trotzdem nicht ganz unzufrieden. «Im Rennspeed sind wir nicht weit von den Top-Ten weg. Aber der harte Reifen lässt zu schnell nach...»

Die Forward-Truppe montierte für Bradl in den letzten sechs, sieben Minuten für den entscheidenden Run den extra-weichen Hinterreifen, Bradl steigerte sich auf 1:55,694 min – damit war er kurz Neunter, dann rutschte er Platz um Platz auf Rang 14 zurück.

Das heisst: Bradl muss am Samstag im Qualifying 1 gegen Fahrer wie Barbera, Redding und Vinales um die zwei besten Plätze fighten, nur dann hat er im Qualifying 2 die Chance, sich einen Top-12-Startplatz zu sichern.

Immerhin wurde im FP3 eine Steigerung erreicht, Barbera (Platz 11) als bester Open-Fahrer fuhr 0,3 Sekunden schneller. Und auf die Bestzeit von Marc Márquez fehlen 0,872 Sekunden.

«Die Situation mit der Traktionskontrolle hat sich verbessert», stellte Bradl fest. «Es war ein grosser Schritt nötig, den haben wir auch gemacht jetzt muss noch das Feintuning erledigt werden, damit wir den weichen Hinterreifen besser nützen können. Immerhin haben wir uns von der Platzierung und von der Zeit her deutlich verbessert. Aber es fehlt sicher noch die Feinabstimmung.»

«Ausserdem tue ich mich nach wenigen Runden extrem schwer mit dem harten Hinterreifen, und mit dem weichen Hinterreifen besteht keine Chance, die Renndistanz zu überstehen. Mit dem kann man zwei schnelle Runden fahren, die dritte ist dann schon wieder schwierig. Aber beim Rennreifen habe ich nach fünf, sechs oder sieben Runden schon einen starken Einbruch am Hinterrad. Es sieht so aus, als hätten die Yamaha alle generell dieses Problem. Ich tue mich dabei noch ein bisschen schwer als die anderen Yamaha-Piloten, weil ich beim Fahrstil, den die Yamaha braucht, noch ein bisschen Aufholbedarf habe. Ich kann die Rundenzeiten nicht lang genug halten, das ist fürs Rennen mein grösstes Problem momentan», sagte Bradl.

«Morgen werden die Rundenzeiten am Samstag sicher noch einmal schneller werden, deshalb zerbreche ich mir jetzt noch nicht den Kopf darüber, wie schnell ich morgen fahren muss. Ich weiss, dass ich schneller fahren muss, aus. Wir werden schauen, dass wir beim Elektronik- und Chassis-Set-up noch Fortschritte erzielen. Wir sind nach jedem Training am Umbauen und am Feinjustieren, Schwingen länger und kürzer und so weiter. Es schaut besser aus... Wir haben den weichen Reifen besser nützen können. Es geht Schritt für Schritt aufwärts. Es sieht besser aus. Ich habe gesehen, dass zum Beispiel auch Smith weit hinten ist...»

Und Lorenzo und Rossi kamen über die Ränge 8 und 9 nicht hinaus. Sie fuhren rund 0,5 Sekunden schneller als Bradl.

Teambesitzer Giovanni Cuzari klopfte Bradl anerkennend auf die Schulter. «Stefan, wir sind zufrieden. Bist du es auch? Was können wir für dich tun», erkundigte er sich.

Forward-Yamaha-Teamkollege Loris Baz hatte Pech: Er stürzte in Turn 2 und büsste an der linken Hand den Nagel am kleinen Finger ein.

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