Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Stefan Bradl (19.): «Wir müssen die Ruhe bewahren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl büsst jetzt für die beiden verpatzten Katar-Testtage vor zwei Wochen. Aber die Probleme sind erkannt, eine Steigerung ist möglich.

Mit 1:56,577 min schaffte Stefan Bradl auf der Open-Class-Yamaha des Athina-Forward-Teams am Donnerstabend im ersten freien Training Platz, 14, damit war er immer noch bester Open-Pilot.

Im FP2 kam Bradl am Freitagabend nach drei Runden bereits auf 1:56,622 min, damit hielt er sich auf Platz 15. Fünf Minuten vor Schluss reichte diese Zeit nur noch für Platz 19.

Im letzten Run steigerte sich Bradl noch auf 1:56,181 min, damit lag er im FP2 an 18. Position. In der Gesamtwertung von FP1 und FP2 wird er jedoch nur auf Platz 19 geführt.

Zu Platz 10, der den Deutschen nach dem dritten freien Training ins Qualifying 2 bringen würde, fehlen 0,440 Sekunden.

Erstaunlich Mike di Meglio: Der 125-ccm-Weltmeister von 2008 steuerte die Avintia-Ducati (vor seinem Sturz) auf Platz 8, damit war der Franzose bester Open-Pilot.

«Wir haben einfach keinen Grip hinten, es war nur am Schluss mit dem weichen Hinterreifen etwas besser, aber damit hatten wir Probleme mit der Elektronik, weil sie von der Traktionskontrolle her nicht die nötige Power freigegeben hat. Denn wir haben jetzt hier zum ersten Mal versucht, mit dem weichen Reifen richtig zu attackieren, beim Test vor zwei Wochen war keine Gelegenheit dazu. Die Zeiten liegen extrem dicht beisammen, besonders von Platz 10 bis 18, auf dem ich jetzt bin. Aber generell habe ich auch mit dem harten Reifen das Gefühl, dass ich zu viel Sliding kriege und nicht den Kontakt zum Hinterreifen spüre. Das macht mir grosse Probleme. Wir müssen schauen, dass wir uns im FP3 verbessern, denn momentan schaut es nicht so gut aus.»

«Es fehlen zwar nur 0,?4 Sekunden auf die Top-Ten. Vielleicht ist das der Zeitverlust, den die fehlende Power verursacht hat, weil die Traktionskontrolle noch nicht für den weichen Hinterreifen abgestimmt war. Wir haben am Motorrad wieder einiges umgebaut, Pivot rauf, Pivot runter, Vorderrad-Set-up... Wir kommen langsam dort hin, wo wir normal schon nach dem Test gewesen wären. Die anderen haben diese Arbeit schon beim Test erledigen können. Mit dem müssen jetzt leben und schauen, dass wir fürs nächste Training das Beste daraus machen.»

Wie schwierig ist es, sich gleich beim Auftakt mit Plätzen zwischen 14 und 19 abfinden zu müssen?

Bradl: «Das ist nicht einfach, ganz klar. Denn die Ansprüche des Teams sind höher, meine natürlich auch. Aber ich kann das jetzt nicht mit Gewalt erzwingen. Wie schnell ein Sturz passiert, wissen wir alle. Wir müssen ruhig bleiben. Nach dem verpatzten Test war so eine Situation erwarten. Deshalb müssen wir die Ruhe bewahren. Dann wird’s schon vorwärts gehen.»

Was ist im FP3 noch zu erwarten? «Schau dir die Zeitenliste an, wie eng alles beisammen ist. Wir können ruckzuck einmal Zehnter oder Achter sein oder so dastehen, wir wir jetzt dastehen», seufzte der Katar-Moto2-GP-Sieger von 2011.

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