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Die Symptome Dani Pedrosa: Wie wirken sie sich aus?

Von Günther Wiesinger
Ein normalsterblicher Mensch kann sich unter «armpump»-Problemen wenig vorstellen. Aber sie sind beim Fahren unerträglich, deshalb will Dani pausieren. Stefan Bradl kennt diese Beschwerden.

«Armpump». Es handelt sich um die Berufskrankheit der Motorradrennfahrer, ein Schreckgespenst.

Die Symptome treten vermehrt auf Strecken mit harten Bremsmanövern auf, in Doha, in Jerez, in Phillip Island und Motegi zum Beispiel.

Es gibt wenige Profi-Rennfahrer, die noch nicht davon betroffen waren.

Dani Pedrosa hat sich zweimal bei Dr. Xavier Mir in Barcelona operieren lassen, das erste Mal vor zehn Jahren, das zweite Mal 2014. Die Operationen brachten keine endgültige oder dauerhafte Heilung oder Linderung der Beschwerden.

Diese Überbeanspruchung im rechten Unterarm wird durch das heftige Bremsen und Gasgeben verursacht, das sind kraftvolle Bewegungen, für welche die Muskulatur in diesem Ausmass normalerweise nicht benötigt wird.

Stefan Bradl erlebte die «armpump»-Symptome in seiner ersten MotoGP-Saison 2012 bei fünf oder sechs Rennen, manchmal dauerten die Schmerzen danach bis zu 24 Stunden an.

Er liess sich Ende November 2012 von Dr. Xavier Mir in der Clinica Dexeus operieren, ein Eingriff, der 6500 Euro kostet – und keine Heilung brachte.

Deshalb suchte Bradl nach dem Jerez-GP 2014 die Kreisklinik von Dr. Wolfgang Streifinger in Wertungen bei Augsburg auf. Dr. Streifinger liess durchblicken, Dr. Mir hätte damals den Unterarm für die Faszienspaltung zwei Zentimeter weiter aufschneiden sollen, er holte das im Vorjahr nach.

Bradl landete wegen der «armpump»-Probleme in Jerez 2014 nur an zehnter Stelle und nahm danach noch am Montag-Test teil. Zuerst wurde noch vermutet, er habe zu enge Handschuhe getragen, deshalb lieh er sich für den Montag-Test Handschuhe seines Kumpels Nicky Hayden, die eine Nummer grösser waren. Doch an den Beschwerden änderte sich nichts. Einen Tag vor Pedrosa liess er sich im Mai 2014 zum zweiten Mal den rechten Unterarm aufschneiden, diesmal in Deutschland.

Die «armpump»-Probleme traten aber beim Montag-Test in Jerez bei Bradl während der 70 Testrunden nicht so stark auf wie im Rennen, weil er meist nur Runs über drei, vier oder fünf Runden abspulte.

Wie muss sich ein ahnungsloser Normalsterblicher diese arm-pump-Symptome vorstellen?

Die meisten Rennfahrer erzählen beim «compartment syndrome» von Krämpfen und von Taubheitsgefühlen.

Bradl: «Das 'arm pump' äussert sich, indem im rechten Unterarm so etwas wie Krämpfe entstehen. Die Beweglichkeit der Hand und der Finger wird dann plötzlich eingeschränkt. Es ist dann alles ein bisschen in Zeitlupe versetzt. Du bist von der Fingerbewegung und von der Handbewegung her nicht mehr so schnell, es geht auch teilweise das Gefühl dafür verloren, ob ich die Vorderradbremse schon maximal gezogen habe oder wie schnell ich sie gerade loslasse. Es entsteht auch ein Gefühl der Taubheit.»

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