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Davide Brivio/Suzuki: Kampf gegen Ducati-Privilegien

Von Günther Wiesinger
Honda und Yamaha fahren 2016 mit seiben Motoren pro Saison, Suzuki und Aprilia als Neueinsteiger mit neun. Bei Ducati ist die Frage der technischen Zugeständnisse bisher ungelöst.

Das Suzuki-Werk ist nach drei Jahren Pause wieder in die MotoGP-WM zurückgekehrt und setzt jetzt einen Reihenvierzylinder-Motor ein, von 2002 bis inklusive 2011 wurde mit V4-Triebwerken gefahren. Die Werksfahrer Aleix Espargaró und Maverick Vinales sind jederzeit für Top-Ten-Plätze gut.

Suzuki geniesst als Neueinsteiger die Privilegien der Open-Class. Doch Teammanager Davide Brivio will dem Ducati-Team die Zugeständnisse für 2016 vorenthalten, wie er im Exklusiv-Interview preisgibt. Er vertritt damit dieselbe Meinung wie die Verantwortlichen von Honda, Yamaha und Aprilia.

Davide, momentan sieht es so aus, als würden sich die gegnerischen Hersteller nach Leibeskräften bemühen, Ducati die Open-Privilegien für 2016 wegzunehmen, weil dieser Hersteller ohnedies schon sehr konkurrenzfähig ist.

(Er lacht). Nein, wir sind da nicht mit Nachdruck dahinter...

Aber Suzuki vertritt doch auch den Standpunkt, diese Zugeständnisse machen für 2016 bei Ducati keinen Sinn mehr.

Wir diskutieren darüber, wie das Konzept mit den «concecssions» für 2016 aussehen soll. Es sind unterschiedliche Ideen vorhanden, unter welchen Voraussetzungen die Werke die Saison 2016 beginnen sollen.
Also wird diskutiert.
Wir werden eine Lösung finden.
A

ber diese Privilegien mit zusätzlichen Motoren, nicht eingefrorener Motorenentwicklung und unbeschränkten Testmöglichkeiten wurden für die Open-Class-Teams erfunden, als Ausgleich für die Verwendung der Einheits-Elektronik von Magneti Marelli. Nicht für Werksteams, die dauernd in die erste Startreihe fahren und in sechs Rennen 2015 sechs Podestplätze erzielt haben, vier mehr als Repsol-Honda. Die Privilegien sollten 2016 nur noch für Neueinsteiger wie Aprilia und Suzuki gelten??, nicht wahr?

Ja, wie die «concession points» für 2016 vergeben werden, ist klar. Jetzt müssen wir klären, wie wir die Saison 2016 punkto Privilegien für Ducati gestalten.
Aber vielleicht gewinnt Ducati bald ein MotoGP-Rennen, dann ist das Problem gelöst.
Wir suchen jedenfalls eine Lösung für 2016, wie gesagt. Wir werden studieren, wie wir das Reglement gestalten. Das Prinzip ist einfach: Es gibt Zugeständnisse («concessions») für Neueinsteiger, die noch nicht konkurrenzfähig sind. Sobald ein Werk konkurrenzfähig ist, soll es diese Vorteile verlieren. Jetzt müssen wir im Detail festlegen, wie viel man gewinnen muss, um als konkurrenzfähig zu gelten.

Aber im Grunde ist das Technik-Reglement für 2016 klar: Honda und Yamaha fahren mit sieben Motoren, alle haben die Einheits-Elektronik, der Tankinhalt steigt von 20 auf 22 Liter, das Gewicht sinkt von 158 auf 157 kg. Die Open-Class fällt weg.

Ja, das ist alles festgelegt. Honda und Yamaha fahren mit sieben Motoren, Suzuki und Aprilia als neue Werke mit neun. Bei Ducati hängt es von den Resultaten 2015 an. Sie kriegen entweder sieben Motoren oder neun. Das ist der strittige Punkt.

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