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Valentino Rossi: Wird er jetzt im Qualifying besser?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi in Assen

Valentino Rossi in Assen

Valentino Rossi hat klare Vorstellungen, wie er seine Qualifying-Schwäche ausmerzen kann. Den ersten Schritt machte der Yamaha-Star in Assen im FP1 und FP2.

Valentino Rossi sorgte am Donnerstag im ersten freien Assen-MotoGP-Training für die Bestzeit. Im zweiten Training musste er sich den Repsol-Honda-Assen Pedrosa und Márquez geschlagen geben, er büsste insgesamt 0,202 sec auf die Bestzeit ein.

Der Movistar-Yamaha-Werkspilot hat in den 43 Rennen seit Einführung von Q1 und Q2 (jeweils nur 15 Minuten lang) nur sieben Mal den Sprung in die erste Startreihe bewältigt. Nur einmal in diesen 43 Rennen stand Rossi auf der Pole – 2014 in Valencia. 17 Mal schaffte «The Doctor» bei diesen 43 Rennen nicht einmal den Sprung in die zweite Reihe.

Jetzt ist ihm Jorge Lorenzo mit vier Siegen in Serie bis auf einen Punkt nahegerückt. Der sehnsüchtig erwartete zehnte WM-Titel kann nur gewonnen werden, wenn Rossi künftig regelmässig aus der ersten oder zweiten Reihe losfährt.

«Ich muss bei den kommenden möglichst oft im Qualifying unter die ersten fünf kommen», hat sich der 110-fache GP-Sieger vorgenommen. «Die erste Reihe wäre perfekt. Aber auch die Top-5 sind okay. Wir haben her am ersten Tag eine gute Basis gelegt. Aber auch in Barcelona hat es am ersten Trainingstag gut ausgesehen. Trotzdem hat es nur für den siebten Startplatz gereicht. Morgen am Freitag will ich im Q2 besser abschneiden.»

Wie geht Rossi ans Werk, um seine Qualifying-Performance zu verbessern? «Wichtig ist, dass man mit einem perfekten Setting ins Qualifying gehen kann», hält der 36-jährige Rossi fest. «Besonders wichtig ist auch, dass du auf einem Motorrad sitzt, das du bereits gut kennst. Wir müssen zwar morgen im FP3 und FP4 unsere Abstimmungsarbeit noch fortsetzen. Und wir müssen auch schneller fahren. Aber beim Set-up geht es nur noch um Details, nicht mehr um grosse Sachen. Dann werden wir uns im Q2 bemühen, die maximale Konzentration auf die Strecke zu bringen und den weichen Hinterreifen optimal auszunützen. Aber es ist schwierig. Es sieht so aus, als sei eine einzige schnelle Runde ein bisschen die Schwachstelle der M1-Yamaha. Als Ausgleich sind wir in den Rennen sehr wettbewerbsfähig.»

Wenn Rossi am Samstag in Assen in der letzten Kurve mit Lorenzo im Clinch liegt und wenn es um den Sieg geht, wird er dann auf die WM achten und lieber sichere 20 Punkte mitnehmen?

«Eine gute Frage», seufzte Rossi. «Wenn ich die Donnerstag-Ergebnisse anschaue, können wir nicht erwarten, dass Jorge und ich als Spitzengruppe zum letzten Bremspunkt vor der Schikane kommen. Die Antwort ist schwierig. Es wird davon abhängen, wie gut ich mich im Rennen in den Bremszonen fühle. Wenn du spürst, die Bremsen funktionieren prächtig, kannst du attackieren und versuchen, den ersten Platz zu übernehmen. Aber in meiner Situation kann ich mir auch nicht erlauben, allzu viel aufs Spiel zu setzen und alles zu verlieren. Das wird von der Situation abhängen. Das kann man nicht im vornherein planen.»

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