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Stefan Bradl: Operation am Montag in Augsburg

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl klagt nach dem Kahnbeinbruch von Assen über starke Schmerzen im rechten Handgelenk. Dr. Stefan Krischak wird ihn am Montag operieren. Die Teilnahme am Sachsenring-GP bleibt in Frage gestellt.

«Ich habe auf SPEEDWEEK.com gelesen, dass Bradley Smith letztes Jahr den Barcelona-GP mit einem gebrochenen Kahnbein gefahren ist und sich erst nachher operieren hat lassen», schilderte Stefan Bradl. «So etwas kann ich mir momentan beim besten Willen nicht vorstellen. Denn ich kann das rechte Handgelenk momentan überhaupt nicht bewegen. Ich habe null Beweglichkeit im Gelenk und muss dauernd Schmerztabletten nehmen. Ich trage das Handgelenk in einer Schiene, die ich in der Clinica Mobile erhalten habe.»

«Ich habe gleich nach dem Highsider gemerkt, dass mit der rechten Hand etwas nicht in Ordnung ist», ergänzte Bradl. «Aber zuerst habe ich gedacht, vielleicht ist es nur eine starke Prellung. Als ich dann Richtung Box unterwegs war, habe ich es mir anders überlegt und habe mich sicherheitshalber zur Clinica Mobile bringen lassen. Inzwischen ?war das Adrenalin vom Rennen schon ein bisschen abgeklungen, die Schmerzen machten sich bemerkbar. Und gleich beim ersten Röntgen hat sich herausgestellt, dass das Kahnbein entzwei war», schilderte der Yamaha-Pilot aus dem Athinà-Forward-Team.

Der Bayer liess sich dann von Papa Helmut nach Zahling heimfahren. «100 km vor der Ankunft daheim sind die Schmerzen ziemlich ekelhaft geworden», erzählte Stefan.

Während der Fahrt versuchte der Ex-Weltmeister, Dr. Wolfgang Streifinger von der Kreisklinik in Wertingen bei Augsburg zu erreichen.

«Aber er dürfte auf Urlaub sein, ich habe ihn nicht erreicht. Ich habe dann viel rumtelefoniert und Kontakt zum Chefarzt des Klinikums Augsburg aufgenommen, der meinem Onkel Max im März 2008 nach einem Motorradunfall den Unterschenkel amputiert hat», erzählte Stefan. «Er hat mich an Dr. med. Stefan Krischak verwiesen, er ist Leiter für Hand- und Plastische Chirurgie. Er wird mich Montagmittag operieren; bei ihm bin ich in guten Händen. Das Röntgenbild zeigt einen glatten Bruch. Man hat mir versichert, das lasse sich gut operieren. Ich war jetzt gerade vier Stunden dort im Krankenhaus, es gab eine Narkosebesprechung und so weiter.»

Über die Möglichkeit einer Teilnahme am Sachsenring-GP von 10. bis 12. Juli will der Barcelona-GP-Achte momentan nicht spekulieren.

Bradl: «Zuerst müssen wir die Operation abwarten und schauen, wie ich mich danach fühle. Nachher werden wir sehen, wann ich mit einer Therapie beginnen kann und wie es mit den Schmerzen und der Beweglichkeit aussieht.»

Es wäre vorstellbar, dass Bradl beim Heim-GP zumindest das erste freie Training am Freitag bestreitet und dann beurteilt, ob die Schmerzen erträglich sind.

Was Stefan Bradl aufgefallen ist: «Ich habe bisher beim Motorradrennfahren alle Verletzungen rechts erlitten. 2006 in Sepang hatte ich rechts einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch, als mich Masbou bei einem Startversuch von hinten angefahren hat. 2009 habe ich mir in Motegi rechts das Mondbein gebrochen, 2013 in Sepang rechts den Fussknöchel, jetzt rechts das Kahnbein.»

Und wie ist der Highsider passiert? «Es war in der sechsten Runde in Turn 11, man fährt dort im dritten Gang rund 140 km/h», schildert Bradl. «Man hatte mir angezeigt, dass Barbera schon draussen war. Aber ich wusste nicht, dass Loris Baz als zweitbester Open-Fahrer schon 2,1 sec hinter mir war. Und ich wollte Yonny Hernandez nicht zu weit entwischen lassen, ich lag nur 0,8 Sekunden hinter ihm. Dann hatte ich in dieser Rechtskurve einen heftigen Slide wie im Warm-up, am Vormittag habe ich ihn allerdings noch abfangen können. Ich war vielleicht einen Ticken früher am Gas als vorher. Aber normalerweise wäre es Aufgabe der Traction-Control, in so einem Moment einzugreifen... Ich habe gestern noch mit unserem Elektronik-Ingenieur Dirk Debus gesprochen. Er hat mir gesagt, dass er auf ein Update von Yamaha wartet, dann sollte sich die Situation in diesem Bereich bessern.»

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