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Ducati: Der Andrea-Iannone-Faktor – Teil 1

Von Manuel Pecino
Es begann mit einer «Nebenrolle» in Gigi Dall’Ignas neuem Projekt. Doch Rennen für Rennen wuchs Andrea Iannone als Fahrer und wurde zur neuen Referenz für Ducati.

Wenige Grands Prix sind vergangen seit Andrea Iannone noch den dritten Platz im Gesamtklassement der MotoGP-Klasse belegte. Aktuell liegt er auf dem vierten Gesamtrang. Doch einige Wochen lang war Iannone die Nummer 3 hinter Rossi und Lorenzo, das war also kein Zufall.

Rossi, Lorenzo und Iannone... Das waren die drei Fahrer, die nach einigen Rennen an der Spitze standen. Trotzdem wurde Iannone nie als Titelanwärter bezeichnet. Er wurde immer als Nebendarsteller in diesem Schauspiel gesehen.

«Ist es schwer, ein Rennfahrer in Italien zu sein? Es sieht so aus, als hätte Valentino Rossi die italienische Motorradszene für Jahre völlig ausgeschlachtet?» So lautete die erste Frage, die ich Andrea Iannone bei unserem Interview stellte. Diese leicht provokative Frage diente dazu, den Ducati-Fahrer hinter seinen sonst mechanisch wirkenden Antworten hervorzulocken.

Ich kenne einige Fahrer, die mir zugestimmt hätten, aber Iannone reagierte auf die Frage, die ihm offensichtlich nicht gefiel, so: «Nein. Valentino ist wahrscheinlich einer der stärksten Fahrer aller Zeiten. Ich bin sehr froh, Italiener zu sein und einen italienischen Fahrer zu haben, der in der Lage war, all das zu erreichen, was er erreicht hat. Rossi ist ein Ansporn, um immer weiter zu lernen und sich zu verbessern. Es hat keine schlechten Seiten.»

Im Gegensatz zu den meisten italienischen GP-Piloten stammt Iannone nicht aus dem Norden Italiens, sondern aus Vasto in den Abruzzen, also ein bisschen südlicher. Zudem ist er einer der wenigen Fahrer in der MotoGP-Klasse, die noch in keiner Kategorie einen Titel eingefahren haben. Daher war auch seine Ankunft in der MotoGP-Klasse wenig beachtet, als er 2013 mehr oder weniger durch die Hintertür in diese Kategorie kam. Doch seine guten Leistungen im Pramac-Team eröffneten ihm die Möglichkeit, 2015 im Ducati-Werksteam zu fahren.

«Ich habe seit meinem ersten Jahr in der MotoGP-Klasse einen Werksvertrag», betonte Iannone. «Ich denke, dass sie an mich geglaubt haben, vielleicht nach den Tests, die wir absolvierten, als ich noch Moto2-Pilot war. Das Ziel war es offensichtlich, in das Werksteam zu kommen. Daher habe ich seit dem ersten Moment in dieser Klasse versucht, Resultate zu zeigen, die mich in das Werksteam bringen. Ich hatte die Möglichkeit, mein Talent zu zeigen, meine Fähigkeiten. Sie glaubten an mich als Fahrer.»

Nach zwei Jahren als Nebendarsteller setzte der neue General Manager von Ducati Corse, Gigi Dall’Igna, sein Vertrauen in Iannone und machte ihn zum Teamkollegen von Andrea Dovizioso. Dall’Igna wollte Doviziosos Erfahrung bei Ducati, aber auch als Honda- und Yamaha-Fahrer, und die Frische und Unverdorbenheit von Iannone, der noch nie eine andere MotoGP-Maschine als die Ducati fuhr, kombinieren.

Und wie lief es für Iannone in seinem ersten Jahr als echter Werkspilot? «Ich kann dir sagen, dass es besser ist als erwartet. In all den Jahren im GP-Sport – Andrea stieg 2005 auf – fuhr ich noch nie für ein Werksteam. Dies sind meine ersten Erfahrungen damit. Ich bin sehr froh, denn der Einsatz, die Arbeitsweise und die Möglichkeiten für Fortschritt sind großartig. Doch es bedeutet auch großen Druck und viel Verantwortung. Es gibt viele Leute, die nach Fortschritt und neuen Lösungen suchen. Das ist sehr wichtig, denn um ein Großer zu werden, brauchst du ein Werk hinter dir.»

Lesen Sie im zweiten Teil, wie Iannone die Probleme der GP15 beurteilt und warum man kein Weltmeister in den kleinen Kategorien sein muss, um in der Königsklasse Erfolg zu haben.

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