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Aleix Espargaró über Suzuki, Viñales und Bruder Pol

Von Sharleena Wirsing
Suzuki startete stärker als erwartet in die Saison 2015. Doch nach und nach wurden die Schwächen der GSX-RR immer deutlicher. SPEEDWEEK.com sprach mit Aleix Espargaró über seine Sicht der Dinge.

Aleix Espargaró sorgte bereits für ein paar Highlights mit der Suzuki GSX-RR. Bei seinem Heim-GP in Barcelona stürmte er auf die Pole-Position, doch im Rennen stürzte er in der 21. Runde auf Platz 4 liegend. Sein bisher bestes Resultat sind zwei siebte Plätze in Argentinien und Jerez.

Sieben Punkte liegt Espargaró als WM-Zwölfter derzeit hinter seinem Teamkollegen Maverick Viñales. In den nächsten Rennen will er seinen Nummer-1-Status im Suzuki-Team zurückerobern und festigen.

Um wieder näher an die WM-Spitzer heranzurücken, fordern die Suzuki-Piloten mehr Motorleistung und das Eintreffen des lang ersehnten Seamless-Getriebes.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem 26-jährigen Aleix im exklusiven Interview über den überraschenden Saisonstart, die Probleme mit der GSX-RR und seine Ziele für die restlichen Saisonrennen.

Aleix, in der ersten Saisonhälfte lief es für dich und Suzuki zunächst vielversprechend. Hattest du das vor Saisonbeginn erwartet?

Es war schon eine Überraschung, als wir nach dem ersten Rennwochenende sahen, dass wir nicht so weit von der Spitze entfernt sind. Die Vorsaisontests waren nämlich hart für uns. Es war eine sehr gute Nachricht, dass wir gleich ziemlich konkurrenzfähig waren. Doch dann konnten wir unser Potenzial nicht wirklich zeigen, denn ich stürzte in meinem besten Rennen, dann schoss mich ein Gegner ab und in einem anderen Rennen streikte der Motor. Die erste Saisonhälfte war etwas seltsam.

Insgesamt bin ich aber zufrieden, denn das Bike funktioniert schon recht gut und das Team ist großartig. Wir müssen trotz aller Probleme stolz auf uns sein, denn es ist nicht einfach, gegen Honda, Yamaha und Ducati anzutreten, wenn man nur sechs Monate Erfahrung mit einem neuen Bike hat.

Was hast du dir für die restlichen Rennen der Saison 2015 vorgenommen?

Wir müssen uns in einigen Punkten verbessern. In der Gesamtwertung sieht es nicht so gut aus, die Ergebnisse sind nicht so, wie wir sie wollen. Daher müssen wir in allen Rennen bis Valencia ins Ziel kommen und so viele Punkte wie möglich sammeln.

Kannst du noch ein Highlight setzen?

Im Moment ist es schwer, denn wir liegen etwas zu weit hinten. Wir arbeiten hart, aber wir brauchen offensichtlich Hilfe von Suzuki, was den Motor betrifft. In diesem Bereich liegen wir zurück. Doch wenn Suzuki uns neue Komponenten liefert, können wir in den letzten Rennen näher an der Spitze dran sein.

In welchem Bereich müsst ihr die Suzuki GSX-RR – abgesehen vom Motor – verbessern?

Wir konnten uns bereits in Hinsicht auf die Elektronik stark verbessern. Da wir das Bike immer besser kennenlernen, können wir auch Fortschritte erzielen. Auch meinen Fahrstil kann ich immer besser an die Belange der Suzuki anpassen. Uns fehlen beim Topspeed aber meist über 10 km/h, was sich ändern muss. Auch bei der Beschleunigung ist einiges zu tun.

Dein Teamkollege Maverick absolviert seine erste MotoGP-Saison, doch er ist bereits sehr stark und liegt im Moment vor dir. Hast du das erwartet?

Ich wusste schon früh, dass Maverick ein sehr talentierter Fahrer mit hervorragenden Fähigkeiten ist. Für mich war er mit dem Moto2-Bike der schnellste Pilot in dieser Klasse. Er hat den Titel nur nicht gewonnen, weil er noch keine Erfahrung hatte. Sobald er auf die Suzuki stieg, war er sehr konkurrenzfähig. Für das Team ist es besser, denn so ist das Level höher. Zudem muss ich mehr auf der Hut sein und mich anstrengen.

Wann sind Updates von Suzuki zu erwarten?

Ich hoffe sehr, dass wir bald Updates erhalten und Suzuki hart weiterarbeitet. Ich weiß, dass viel gearbeitet wird, denn in Barcelona und beim Misano-Test haben wir neue Komponenten erhalten. Es ist nicht einfach, innerhalb von ein paar Wochen 25 PS mehr zu erzeugen. Ich weiß aber, dass wir dieselben Ziele haben. Wir wollen nach vorne und um Podestplätze kämpfen. Sie wissen, dass der Rahmen gut ist, also müssen wir am Motor arbeiten. Das ist allen bewusst.

Themenwechsel: Sprechen wir über deinen Bruder Pol. Ihr seid seit seinem MotoGP-Aufstieg direkte Gegner in der Königsklasse. Hat das eure Beziehung verändert?

Im letzten Jahr war er mein Hauptgegner im Kampf um den sechsten WM-Rang, doch zwischen uns hat das nichts verändert. Uns macht es viel Spaß. Es ist doch schön, wenn zwei Brüder gegeneinander antreten und sogar um einen WM-Rang kämpfen. Ich versuche immer, ihn zu schlagen, aber er ist sehr stark.

Bist du vorsichtiger, wenn du auf der Strecke gegen ihn kämpfst, als du es bei anderen Gegnern wärst?

Man denkt natürlich daran, dass man gerade den eigenen Bruder überholt. Man muss präziser und vorsichtiger sein, denn man will ihn nicht abräumen. Doch grundsätzlich ist er nur ein weiterer Gegner.

Hast du Hobbies, die nichts mit dem Rennsport zu tun haben?

Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinen Freunden, meinen Hunden und meiner Frau. Da wir so viel reisen, ist es nicht einfach, genug Zeit mit den Freunden und der Familie zu verbringen. Ich lese zudem sehr gerne. Derzeit liegt die Biographie des Managers von Cristiano Ronaldo auf meinem Nachttisch.

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