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Sieger Jorge Lorenzo: «Ein sehr wichtiger Sieg»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Jorge Lorenzo hat Dani Pedrosa und Valentino Rossi bereits distanziert

Im Rennen: Jorge Lorenzo hat Dani Pedrosa und Valentino Rossi bereits distanziert

Fünfter Saisonsieg beim 14. Rennen, den Rückstand von Rossi von 23 auf 14 Punkte verkürzt – der GP von Aragonien verlief ganz nach dem Geschmack von Yamaha-Star Jorge Lorenzo.

Dass sich Weltmeister Marc Márquez mit dem fünften Rennsturz in dieser Saison blamierte, kam den Weltmeister von 2010 und 2012 natürlich auch entgegen.

Dritter Pluspunkt: Der alte Rivale Dani Pedrosa knöpfte Rossi vier wertvolle Punkte ab.

Die Anfangsphase lief für Lorenzo wie gewünscht: 0,564 sec Vorsprung nach der ersten Runde auf Marc Márquez, in der zweiten Runde schmiss der Champion seine Honda weg, nach zwei Runden lag der in Höchstform auftrumpfende Jorge Lorenzo schon 1,741 sec vor den Verfolgern!

«Ja, ich habe schon vor dem Weekend gesagt, Aragón wird ein sehr wichtiges Rennen», schilderte der vom zweiten Startplatz gestartete Sieger. «Ich wusste, wen ich hier weitere Punkte verliere, wird die Titeljagd fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aragón war also ein Schlüsselrennen heute auf dem Weg zur Weltmeisterschaft. Ich hatte auch ziemlich Glück, weil Márquez gestürzt ist. Er hat einen Fehler gemacht, weil ihn meine erste Runde wohl ein bisschen erstaunt hat. Er hat dann versucht, beim Bremsen den Rückstand um ein paar Meter zu verkleinern, dabei dürfte er den Vorderreifen zu stark strapaziert haben.»

«Mir war spätestens nach dem Warm-up klar, als Marc mit alten Reifen in der letzten Runde die Bestzeit fuhr, dass er hier nach seiner Pole-Position eine starke Bedrohung sein würde. Das liess erwarten, dass er in der zweiten Rennhälfte heute extrem stark sein würde. Ich dachte vor dem Start: Es wird sehr kompliziert und schwierig, wenn ich Marc heute besiegen will. Ich habe am Beginn extrem gepusht, nicht weil ich gleich allein davonfahren wollte, sondern weil ich auch einen Abstand zu Dani und Valentino herstellen wollte. Als ich auf meiner Boxentafel gesehen habe, dass Dani 2,3 sec zurückliegt, konnte ich etwas durchatmen. Aber ich schärfte mir sofort ein, dass ich nicht nachlassen darf, weil Dani alles unternehmen wird, um hier zu gewinnen. Er hat auf dieser Strecke immer eine schnelle Pace. Besonders wenn ihm Valentino im Nacken sitzt. Ich wusste, Dani würde bis zur letzten Runde maximalen Druck ausüben. Ich durfte mich also nicht entspannen, ich musste sehr fokussiert bleiben, präzise meine Runden drehen und mich bemühen, die Distanz gleich zu halten.»

«Ein sehr wichtiges und schwieriges Rennen, es war auch sehr emotional, weil ich zwei verpatzte Rennen hinter mir habe», ergänzte Lorenzo. «Da habe ich ein paar Fehler gemacht und Pech mit dem Wetter gehabt... Ich hatte ein ungutes Gefühl n der Magengegend. Mit diesem Sieg kann ich die letzten zwei Rennen ein bisschen vergessen. Ich blicke jetzt mit Zuversicht voraus. Wir werden so gut weiterarbeiten wie zuletzt hier in Aragón.»

14 Punkte Vorsprung, noch vier Rennen zu fahren. Die Weltmeisterschaft wird wohl erst in Valencia beim Finale entschieden werden. Lorenzo: «Die Erwartungen der MotoGP-Zuschauer sind erstaunlich. Sie erleben mit, wie ich viele Punkte verloren habe im Frühjahr, wie ich sie durch vier Siege wieder wettgemacht habe und wieder zurückgefallen bin. Diese WM wird dadurch sehr interessant. Ich werde mich jetzt bemühen, bei den nächsten Rennen Punkte gutzumachen. Ich weiss, das wird nicht einfach. Denn Marc wird in Japan sehr stark sein. und Valentino gibt im Rennen nie auf, wie er heute wieder gezeigt hat. Er ist sehr stark. Aber wir haben viel Potenzial. Wir werden in allen Trainings und Rennen das Maximum geben.»

Lorenzo vergass auch nicht, sich bei seinem alten Rivalen Dani Pedrosa zu bedanken. «Ich habe das Video vom Rennen noch nicht gesehen. Aber man hat mir erzählt, dass sich Dani und Valentino am Schluss fünf oder sechsmal überholt haben. Das werde ich mir heute am Abend noch in Ruhe anschauen. Man hat mir gesagt, dass Dani sehr tapfer war. Ich habe ihm vier Punkte zu verdanken... Sie werden in der Meisterschaft noch eine entscheidende Rolle spielen.»

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