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Jorge Lorenzo: Geheimnis der schlechten Übungsstarts

Von Frank Aday
Jorge Lorenzo zeigt in den Trainings meist schlechte Übungsstarts. Seine Yamaha bäumt sich auf oder der Hinterreifen dreht zu stark durch. Doch Teammanager Zeelenberg erklärte nun den Grund dafür.

In der Saison 2015 konnte Jorge Lorenzo nach seinen Übungsstarts oft in seiner Frustration nur den Kopf schütteln. Trotzdem glänzte er bei den Rennen oft mit einem Blitzstart, der gepaart mit seiner hohen Pace in den ersten Runden in beeindruckenden Siegen mündete. Bei seinen sieben Siegen in diesem Jahr führte Lorenzo von der ersten bis zur letzten Runde.

Das Muster von schlechten Übungsstarts und Blitzstarts bei den Rennen scheint mehr als bloßer Zufall zu sein. Auf diese Weise perfektioniert Lorenzo die Funktion seiner Launch Control, wie Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg bestätigte. «Ja, denn Jorge ist in diesem Bereich sehr speziell, weil er alles riskiert, um einen schlechten Start in den Trainings hinzulegen. Es ist dann fast kugelsicher, dass er einen guten Start im Rennen hinlegt.»

«Er lässt beispielsweise die Kupplung zu schnell los, damit er die Leistung auf das Level reduzieren kann, das er für das Rennen braucht. Er geht zu weit, damit er lernen kann. Dann ist er sich viel sicherer, wenn er den richtigen Start macht», erläuterte Zeelenberg den Kollegen von «crash.net».

Warum wirkt Lorenzo bei den Übungsstarts dann so oft frustriert? «Er versucht, im Training einen guten Start zu machen, aber er tut auch alles, um einen Wheelie, Spinning des Hinterreifens oder irgendetwas zu erzeugen, was ihm bei der Abstimmung für den Rennstart hilft. Oft beklagt er sich im Training. Ich sage dann: ‹Ja, aber du warst auf dem dreckigen Teil der Strecke. Wir sollten das Set-up nicht zu stark darauf ausrichten.› Für das Rennen bekommen wir es immer hin.»

Schwieriger wird diese Abstimmungsarbeit 2016 mit der weniger ausgereiften Einheitselektronik von Magneti Marelli. Wie fortschrittlich die Elektronik der Werke im Gegensatz zu jener der Open-Teams war, wurde durch Valentino Rossis Start vom letzten Platz in Valencia deutlich.

«Seht euch die Helikopter-Perspektive auf Vale beim Start in Valencia an, und wie er die Open-Fahrer umkurvte, die nicht die beste Launch Control und Eletronik hatten», erklärte Tech3-Boss Hervé Poncharal. «Gerade fahren, das Gas aufziehen. Die Fahrer können dabei nicht viel tun, es zeigte den Unterschied bei Elektronik. Für Yamaha und Honda ist die neue Elektronik für das nächste Jahr sicher ein Rückschritt. Im Moment sind wir noch besorgt, aber es wird den Sport enger und etwas spannender machen.»

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