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Hervé Poncharal: «Unsicherheit goss Öl ins Feuer»

Von Frank Aday
Der Sepang-Clash von Valentino Rossi und Marc Márquez trat eine Flut von Drohungen, Verunglimpfungen und Beschimpfungen los. IRTA-Präsident Hervé Poncharal erklärt seine Sicht der Dinge.

Das geplante Fernbleiben des italienischen Márquez-Fanclubs beim Mugello-GP 2016 entfachte die Diskussion über den Ärger um Marc Márquez und Valentino Rossi neu. Nach dem Sepang-Clash war Valentino Rossi mit drei Strafpunkten belegt worden, weil er Marc Márquez zu Sturz gebracht hatte.

Da Rossi schon zuvor einen Strafpunkt auf Konto hatte, musste er in Valencia vom letzten Startplatz aus losfahren. Auch ein Einspruch beim Obersten Sportgericht (CAS: Court of Arbitration for Sport) änderte an Rossis Strafe nichts. Nach dem Saisonfinale zog Rossi seinen Einspruch zurück.

Nach dem Sepang-Vorfall rief das Permanent Bureau, das sich aus dem venezolanischen FIM-Präsident Vito Ippolito und Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta zusammensetzt, am Donnerstag vor dem Valencia-GP alle Fahrer für ein Meeting zusammen. Es wurde erklärt, dass Änderungen vorgenommen werden, damit solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden.

Was bedeutet das? «Wir fragen uns immer, wie wir uns in jedem Bereich verbessern können. Läuft alles gut? Ja. Können wir es besser machen? Ja. Es wurde jedoch eine Kontroverse ausgelöst. Ich denke, es ist das erste Mal, dass die Race Direction, FIM und Dorna einen so schwierigen und wichtigen Fall beurteilen mussten. Für mich persönlich war die Strafe fair. Es war nicht zu viel, aber es war zumindest etwas. Rossi hätte nicht von ganz hinten starten müssen, wenn er nicht schon einen Strafpunkt aus Misano gehabt hätte. Die Regeln der Strafpunkte treffen auf jeden gleich zu. Das Einzige, was wir meiner Meinung nach in Zukunft besser machen können, ist die Beweise zu prüfen und während des Rennens eine Entscheidung zu treffen. Das wäre besser, obwohl es wahrscheinlich nicht immer möglich sein wird», ist IRTA-Präsident Hervé Poncharal im Gespräch mit «crash.net» bewusst.

«Was die ganze Polemik verstärkte, war meiner Meinung nach nicht die Entscheidung in Sepang. Es gab nach dem Rennen eine Entscheidung, einen Widerspruch, der zurückgewiesen wurde und dann begann diese CAS-Geschichte. Daher wussten wir bis Donnerstag vor Valencia nicht, ob Rossi von hinten starten würde. Diese Unsicherheit goss Öl ins Feuer, sie machte die Situation zu heiß, zu schwer und zu heftig. Ich habe Fotos und Dinge aus dem Internet gesehen. Ehrlich, das war einfach zu viel», mahnt Poncharal. «Ich will nicht Partei für eine Seite ergreifen, aber wenn man die Dinge bedenkt, die über Marc und Jorge gesagt wurden, dass sie einen Pakt geschlossen hätten oder die Fotomontagen als Liebespaar. Da fehlte es an Respekt.»

«Natürlich werden wir alle versuchen, in der Zukunft mit solchen Situationen besser im zugehen, aber es wird immer sehr schwierig bleiben. Wenn es ein ‹normaler› Fahrer ist, dann ist es einfach. Aber wenn es die 46 ist... Er ist so berühmt und so mächtig.»

Ist es ein Teil des Problems, dass die involvierten Fahrer sehr viel Macht haben? Ist es für ein Team schwerer, mit solchen Fahrern umzugehen? «Das Glück hatte ich noch nicht, weil ich nicht das notwendige Budget habe. Ich denke nicht, dass Márquez, Lorenzo oder Rossi in naher Zukunft in meinem Team fahren werden. Bei uns war es immer anders. Wir hatten beispielsweise Cal und Dovi als Teamkollegen. Sie waren Rivalen, sie waren schnell und sie waren beide ziemlich bekannte Weltmeister. Ich sage nicht, dass wir besser sind als die anderen, aber wir haben es geschafft, alles weiterhin als Sport zu sehen und eine gesunde Atmosphäre zu behalten.»

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