Scott Redding: So sieht sein Trainingsalltag aus
MotoGP-Piloten sind Leistungssportler. Ihre Fitness dient jedoch nicht nur dazu, die körperlichen Anstrengungen eines Rennwochenendes zu bestehen, sondern auch unter körperlichen Extremsituationen noch einen wachen Geist und schnelle Reaktionsfähigkeit zu garantieren. Viele Fahrer betonen, dass Fitness nur in Kombination mit mentaler Stärke zum Erfolg führt.
Scott Redding, der 2015 eine desaströse Saison im Marc VDS-Team erlebte, bereitet sich intensiv auf die Saison 2016 vor. Er wird für Pramac-Ducati antreten. Der Brite absolviert regelmäßig Triathlons, um seine mentale Stärke unter körperlicher Extrembelastung zu fördern. «Wenn man sich nicht richtig auf die Saison vorbereitet, darf man auch keine guten Resultate erwarten», mahnt Redding. «Für mich ist es auch wichtig, ein bisschen Abstand vom Rennfahren zu bekommen und mich im Winter auf andere Bereiche meiner körperlichen und mentalen Stärke zu konzentrieren.»
Wie sieht ein typischer Trainingstag für Scott Redding aus? «Normalerweise starte ich mit joggen oder Zirkeltraining in den Tag. Danach gehe ich mittags Motocross oder Supermoto fahren. Am Abend schwimme ich oder trainiere im Fitnessstudio. Dieser Ablauf ändert sich innerhalb einer Woche immer wieder. Manchmal fahre ich viermal die Woche Motocross in Einheiten von 30 Minuten, manchmal gehe ich es langsamer an, wenn ich am Morgen schon Radfahren war. Ich versuche, mich den ganzen Tag zu beschäftigen, denn ich muss mein Gewicht unten halten. Wenn ich zuhause rumsitze, ist die Versuchung größer, mehr zu essen. Darum gehe ich raus und verbrenne mehr Kalorien durch Radfahren, Motocross oder im Fitnessstudio.»
Motocross-Training beinhaltet für die Fahrer immer ein hohes Verletzungsrisiko, wie sich kürzlich bei Jack Miller zeigte. Warum ist dieses Training trotzdem so beliebt? «Es ist ein sehr intensives Training für den Kreislauf und die Atmung. Man lernt, seinen Herzschlag durch die Atmung zu kontrollieren. Viele Fahrer atmen nicht richtig, wenn sie fahren. Auch bei mir war das so in den letzten Jahren, ich arbeite noch immer daran. Zudem muss man beim Motocross auf viele Reaktionen des Bikes achten, es bewegt sich stark, rutscht und man springt. Man muss sehr darauf fokussiert sein, wo man hinfährt. Beim Straßenrennsport muss man den Blick immer drei oder vier Meter vor sich richten, beim Motocross ist das schwieriger, denn man muss auch auf den Boden direkt vor sich achten. Motocross ist für mich mehr mentales als körperliches Training, obwohl es natürlich sehr anstrengend ist», sagt der 23-Jährige.
«Rennrad fahre ich vor allem, um Kalorien zu verbrennen. Zudem nehme ich oft an Triathlons teil. Ich nutze Rad fahren auch, um den Kopf frei zu bekommen und nachzudenken. Da es viele Kalorien verbrennt, kann ich so mein Gewicht halten», erklärte Redding, der bei 1,85 Meter Körpergröße 78 Kilogramm wiegt.