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Jorge Lorenzo (6.): «Casey Stoner ist unglaublich»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Weltmeister Jorge Lorenzo ist auf dem besten Weg, sein altes Selbstvertrauen wieder zu finden. Er steigerte sich am Mittwoch in Spielberg um eine Sekunde. Die Ducati machen ihm Kopfzerbrechen.

Jorge Lorenzo fuhr am Dienstag beim MotoGP-Test in Spielberg eine Zeit von 1:25,1 min, damit lag er nur auf Platz 12. Am Mittwoch steigerte er sich auf dem 4,3 km langen Red Bull Ring auf 1:24,1 min, das reichte zu Platz 6, fast gleichauf mit Rossi.

«Der Belag hatte heute mehr Grip, weil mehr Gummi auf dem Asphalt war, dadurch ist die Ideallinie breiter geworden, du konntest unterschiedliche Linien wählen, denn am ersten Tag gab es nur eine Linie. Ausserdem haben wir das Set-up am Motorrad verbessert, dadurch haben wir Speed gefunden, aber wir sind immer noch zu weit hinter den Ducati. In der Rennpace verlieren wir rund eine Sekunde auf die Werks-Ducati. Über eine einzelne schnelle Runde sind die Unterschiede grösser. Mir ist keine wirklich optimal Runde gelungen, sonst hätte ich noch zwei oder drei Zehntel runterfeilen können.»

«Die Ducati profitieren mit frischen Reifen von ihrer ausgezeichneten Beschleunigung und von ihrer Bremsstabilität. Und hier sind viele Stellen, wo man hart bremsen und heftig beschleunigen muss. Wir werden sehen, welchen Hinterreifen Michelin bringt. Es sieht so aus, als würden die jetzigen Reifen für den Grand Prix ausgetauscht. Wenn Michelin den hitzebeständigen Reifen bringt, wird es noch schwieriger, dann haben wir mehr Spinning... Dann wird das Schnellfahren noch mühseliger. Bisher sieht es so aus, als habe Ducati mit den hitzebeständigen Reifen mehr Probleme als wir. Hoffentlich rücken wir bis zum Grand Prix ein bisschen näher an die Ducati heran.»

Doch Ducati-Techniker Gigi Dall'Igna macht sich Sorgen wegen der Lebensdauer der Hinterreifen. Sie werden kaum 28 Runden durchhalten, fürchtet er.

«Ich denke, Michelin hat Arbeit zu erledigen. Mit den Bridgestone-Reifen hätten wir hier keinen Kummer mit der Haltbarkeit der Hinterreifen. Michelin hat auf manchen Pisten immer noch Probleme mit den sehr hohen Reifentemperaturen, weshalb sich Stücke von der Lauffläche lösen. Und die Ducati ist in diesem Aspekt schlimmer dran als wir. Denn sie haben mehr Power, so wird die Temperatur höher. Das ist eine Arbeit, die Michelin bewerkstelligen muss. Solange Michelin in diesem Bereich keine Verbesserungen erzielt, wird Ducati da Probleme haben. Der Belag hier ist sehr aggressiv, er zerschleißt die Reifen. Aber jedes Mal, wenn der hitzebeständige Hinterreifen zu einem Rennen geliefert wird, wenn härtere Konstruktionen kommen, dann bekommst du noch mehr Spinning, du erzeugst noch mehr Temperatur. Aber wir werden sehen, wie Michelin diesen Problem löst.»

Platz 10 in Assen, Platz 15 in Sachsen: Hat Lorenzo an diesen beiden sonnigen Tagen bei rund 28 Grad sein Selbstvertrauen wieder gefunden und aufgepäppelt? «Ja, ich fühle mich viel besser. Wenn die Rennstrecke in Ordnung ist, wenn wir genug Grip haben, bin ich konkurrenzfähig, das haben wir heute gesehen. Ich habe zwar keine einwandfreie Zeit hingebracht, aber ich bin in einer Kurve mit dem harten Reifen fast gestürzt, das Motorrad war dort sehr unruhig, deshalb bin ich dort nachher vorsichtiger gefahren. Mit dem weichen Reifen habe ich dann dort 0,2 sec verloren, weil ich zu sehr aufgepasst habe. Sonst hätte ich 1:23,9 min fahren können. Aber am Dienstag habe ich mich recht gut gefühlt – wie in Mugello oder Le Mans.»

Lorenzo sagte, der dritte Platz von Casey Stoner sei eindrucksvoll. «Denn er ist seit dreieinhalb Jahren kein MotoGP-Rennen gefahren. Und er ist auch in diesem Jahr noch wenig gefahren. Trotzdem ist er auf dem Level von Iannone und Dovizioso. Das ist erstaunlich. Aber das ist nichts Neues. Das Talent von Casey ist unglaublich.»

Red Bull Ring-Test, 20. Juli, 18 Uhr

1. Iannone, Ducati, 1:23,240
2. Dovizioso, Ducati, 1:23,680
3. Stoner, Ducati, 1:23,865
4. Barbera, Ducati, 1:24,091.
5. Rossi, Yamaha, 1:24,169
6. Lorenzo, Yamaha, 1:24,194
7. Viñales, Suzuki, 1:24,208
8. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:24,335.
9. Redding, Ducati, 1:24,375
10. Hernandez, Ducati, 1:24,396
11. Crutchlow, Honda, 1:24,455.
12. Laverty, Ducati, 1:24,497
13. Miller, Honda,1:24,555
14. Petrucci, Ducati, 1:24,602
15. Rabat, Honda, 1:24,670
16. Pirro, Ducati, 1:25,139
17. Kallio, KTM, 1:25,191
18. Lüthi, KTM, 1:25,705.
19. Baz, Ducati, 1:26,453

RED BULL RING-TEST – 19. Juli, 18 Uhr

1. Andrea DOVIZIOSO, Ducati, 1’23.764
2. Andrea IANNONE, Ducati, 1’24.347
3. Scott REDDING, Ducati, 1’24.461
4. Casey STONER, Ducati , 1’24.502
5. Maverick VIÑALES, Suzuki, 1’24.595
6. Hector BARBERA, Ducati, 1’24.649
7. Eugene LAVERTY, Ducati, 1’24.751
8. Danilo PETRUCCI, Ducati, 1’24.992
9. Valentino ROSSI, Yamaha, 1’25.054
10. Aleix ESPARGARÓ, Suzuki , 1’25.099
11. Yonni HERNANDEZ, Ducati, 1’25.171
12. Jorge LORENZO, Yamaha, 1’25.175
13. Jack MILLER, Honda, 1’25.345
14. Cal CRUTCHLOW, Honda, 1’25.438
15. Loris BAZ, Ducati, 1’25.994
16. Mika KALLIO, KTM, 1’26.056
17. Tito RABAT, Honda, 1’26.195
18. Tom LÜTHI, KTM, 1’26.405

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