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Schock für Nicky Hayden: Letzter Platz in Aragón

Von Ivo Schützbach
Kurzer Gasteinsatz in MotoGP: Nicky Hayden

Kurzer Gasteinsatz in MotoGP: Nicky Hayden

Es war klar, dass der ehemalige MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden bei seinem Gasteinsatz für das Team Marc VDS Honda in Aragón keine Bäume ausreißen würde. Mit dem letzten Platz hat der 35-Jährige aber nicht gerechnet.

Beim 14. von 18 MotoGP-Rennen der Saison 2016 sehen wir im MotorLand Aragón mit Alex Lowes und Nicky Hayden gleich zwei Ersatzfahrer, die normalerweise in der Superbike-WM unterwegs sind. Wie schwer der Umstieg von der seriennahen Rennmaschine auf den MotoGP-Prototypen ist, wurde beiden in den ersten zwei freien Trainings bewusst: Sie beendeten den Freitag auf den letzten Rängen – gute 2,5 sec hinter der Bestzeit von Dani Pedrosa (Repsol Honda).

Hayden vertritt im Team Estrella Galicia 0,0 Marc VDS Honda den verletzten Jack Miller. Knapp ein Jahr ist es her, dass der Amerikaner eine Honda RC213V pilotierte. «Dieses Motorrad hat viel mehr Power als meine letztjährige Maschine, die Leistungsentfaltung ist sehr sanft», hielt Hayden fest. «Mit dem Getriebe ohne Zugunterbrechung – es ist unglaublich, wie die Gänge reinknallen. Das gefällt mir am Besten. Problematisch ist, dass ich kein Gefühl für das Vorderrad habe. Ich glaube, dass wir mit der Abstimmung daneben liegen. Für den Hinterreifen hatte ich hingegen sehr schnell ein gutes Feeling.»

Werksfahrer Marc Márquez bemängelt, dass der Honda-Motor zu aggressiv sei, Hayden pflichtet ihm nicht bei: «Das stimmt auf keinen Fall. Ich begann mit einem leicht gedrosselten Motor, ich wollte den ersten Tag ruhig angehen lassen. Wir sind mit der Leistung dann aber sehr schnell an vielen Stellen ans Maximum gegangen, das Bike ist nicht aggressiv und zudem sehr stabil.»

Für den Weltmeister von 2006 sind nicht nur der Motor und das Getriebe neu, er fuhr auch erstmals mit dem standardisierten elektronischen Steuergerät (ECU), das seit diesem Jahr für alle Pflicht ist.

Wenig verwunderlich, dass Hayden in Aragón mit der Superbike-Honda letzten April schneller unterwegs war, als jetzt mit der MotoGP-Maschine. «Das ist alles mit dem Vertrauen zum Motorrad zu erklären», hielt der 35-Jährige fest. «Ich genieße meinen MotoGP-Ausflug, wenn man sich auf dem Bike aber nicht wirklich wohlfühlt, dann hält sich der Genuss in Grenzen. Mir war klar, dass der erste Tag hart wird, für Samstag erwarte ich mehr. Der Druck ist aber nicht mehr als sonst. Ich bin ja kein 22-Jähriger mehr, der endlich seine MotoGP-Chance bekommt – ich hatte meine Chancen. Das ist nur ein Rennen, ich muss bei diesem einen Schuss nichts mehr beweisen.»

Teamkollege Tito Rabat fuhr eine Sekunde schneller und landete drei Plätze weiter vorne auf 18.

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