Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Estoril, 125, 2.Training: Simon wieder vorne

Von Esther Babel
Julian Simon

Julian Simon

Der WM-Titelkandidat Julian Simon zeigte sich mit der Bestzeit in Top-Form. Eine Sekunde gab er der Konkurrenz mit. Sandro Cortese glänzte mit Platz 2.

Das zweite Training traten die 125er-Piloten bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam an und in einem grossen Pulk nahmen sie die Strecke am Samstagmorgen in Augenschein.

Andrea Iannone vom Team Ongetta I.S.P.A. war nach zehn Trainingminuten der Erste, der sich an eine flottere Runde traute, dicht gefolgt von Viessmann-Kiefer-Pilot Stefan Bradl. Bradl hatte sich am Vortag noch auf die Auswahl des Reifenmaterials konzentriert und war mit Platz 14 nicht ganz zufrieden gewesen. «Im letzten Turn griffen wir dabei nicht gerade in die beste Kiste», verriet der Bayer. «Der vorletzte Hinterreifen den ich aufgezogen hatte, hatte eigentlich am meisten Grip. Als ich aber am Schluss mit einer anderen Version noch mal ans Limit gehen wollte, wäre ich zweimal fast gestürzt. Ich war fast nur am Rutschen.» Im heutigen zweiten freien Training legte Bradl gleich mit der besten Mischung los, doch bis zu den angestrebten 1:45-Zeiten sollte es für die Achtelliter-Piloten noch ein weiter Weg werden.

WM-Leader Julian Simon hatte sich Zeit gelassen und griff erst kurz vor Trainingshalbzeit ins Geschehen ein. Doch mit seiner sechsten gefahrenen Runden katapultierte sich der Mann vom Team Bancaja Aspar mit einer Zeit von 1:46,930 von Platz 32 auf Platz 1. «Wir konnten mit den Daten aus den Wintertests arbeiten», erklärte der Spanier, «Ich fühle mich hier in Estoril super. Ich mag Strecken, auf denen hartes Bremsen gefragt ist.»

KTM-Pilot Marc Marquez schaute im letzten Trainingsdrittel ebenfalls einmal auf Platz 1 vorbei, doch schon eine Runde später hatte Simon die Rangordnung wieder hergestellt. Immerhin waren die beiden Spanier zu dem Zeitpunkt die beiden einzigen Fahrer, die bei den im Vergleich zum Vortag kühleren Temperaturen 1:46er-Zeiten schafften. Nicolas Terol (Jack and Jones Team), der schärfste Simon-Gegner im Kampf um dem Titel, kam auf Platz 3 besser in Fahrt als am Vortag. Doch der Abstand zu Widersacher Simon betrug in den letzten zehn Trainingsminuten immerhin noch über eine Sekunde.

Simon dagegen kämpfte erfolgreich gegen die Uhr und knackte drei Minute vor Trainingsende mit einer Zeit von 1:45,510 die magische Grenze. Weil es so schön war, legte er in der vorletzten Runde nochmals zwei Zehntel Sekunden zu. Sandro Cortese vom Team Ajo Interwetten hatte sich während des ganzen Trainings dezent zurück gehalten und tauchte kurz vor Schluss als Zweiter in der Zeitenliste auf und konnte den Platz bis zum Ende gegen Nicoals Terol, Sergio Gadea und Pol Espargaro (Derbi Racing Team) verteidigen. Stefan Bradl ergatterte Platz 10, Dominique Aegerter (Ajo Interwetten) Platz 13. Platz 18 ging an Michi Ranseder (CBC Corse), drei Tausendstel Sekunden vor Randy Krummenacher (DeGraaf Grand Prix).

Bradley Smith, der ebenfalls ein Auge auf den WM-Titel geworfen hatte, tat sich schwer. Bei einem Sturz am Vortag hatte sich der Brite vom Team Bancaja Aspar heftig den rechten Knöchel angeschlagen und stand auch noch am Samstag unter Beobachtung des Clinica-Mobile-Teams. Es reichte für Platz 9.

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