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KTM: Das wars!

Von Jörg Reichert
Mika Kallio und Hiroshi Aoyama auf dem Sachsenring-Podium 2007

Mika Kallio und Hiroshi Aoyama auf dem Sachsenring-Podium 2007

Der Valencia-GP war der letzte Auftritt von KTM in der Motorrad-WM. 2010 wird die Farbe Orange im Fahrerlager fehlen. Ein Rückblick.

In Suzuka 2003 standen die grell-orangenen 125-ccm Renner aus Mattighofen erstmals in der Startaufstellung eines WM-Laufs. Noch im Debütjahr schaffte Mika Kallio (FIN) das erste Podium (Platz 2 in Sepang). Auf derselben Strecke folgte 2005 der erste Sieg durch Casey Stoner (AUS), am Ende der Saison hielt Konstrukteur Harald Bartol den Gewinn der Hersteller-WM in den Händen.

Ebenfalls in 2005 wurde das GP-Engagement auf die 250-ccm-Kategorie erweitert. Dank seines Feingefühls auf nasser Strecke holte Anthony West Platz 2 in Donington. Sein Nachfolger Horishi Aoyama (J) sorgte ein Jahr später für den ersten Erfolg in der Viertelliterklasse. Im Laufe der Jahre wuchs die Pokalsammlung: 22 Rennsiege (13x 125/ 9x 250) und beeindruckende 70 Podium konnten die Fahrer in Orange für ihren Arbeitgeber einfahren, dazu 20 Pole-Position (15x 125/ 5x 250).

Auch an der MotoGP hat sich KTM 2005 versucht, aber das Projekt wurde zu kostspielig für das kleine Werk und Mattighofen fungierte lediglich als Motorenlieferant für das Roberts-Team. Die Zweckgemeinschaft zerbrach jedoch noch während der laufenden Saison im Streit. Nach der Saison 2008 gab KTM den Rückzug aus der 250-ccm-Kategorie bekannt, ein Jahr später folgte das Aus für die 125-ccm-Motorräder. Der bunte Farbklecks wird im Fahrerlager und auf den Rennstrecken der Welt fehlen.

Bei allem Wehmut muss aber auch erwähnt werden, dass sich KTM einen ungewöhnlich hohen Verschleiss beim Fahrerpersonal leistete. Ausgewiesene Top-Piloten wie Arnaud Vincent, Roberto Locatelli oder Anthony West scheiterten an den hohen Anforderungen genauso wie Nachwuchstalente vom Schlage eines Casey Stoners oder Stefan Bradls. Erst nach der Trennung von KTM blühten die geschassten Piloten wieder auf.

Und die Liste ist lang: Bonsey, Bradl, de Rosa, Leigh-Smith, Locatelli, Poggiali, Koyama, Krummenacher, Ranseder, Simon, Stoner, Talmacsi, Vincent und West haben zum Teil keine guten Erfahrungen mit der Personalpolitik Made in Mattighofen gemacht. Am längsten hielt Mika Kallio durch: Der Finne stieg 2003 ein und blieb bei KTM bis zu seinem Wechsel in die MotoGP nach der Saison 2008. Hiroshi Aoyama stand von 2006 bis 2008 auf der KTM-Lohnliste und entging durch den kurzfristigen Rückzug aus der 250-ccm-Klasse nur knapp der Arbeitslosigkeit. Unterschlupf fand er kurzfristig bei Scot-Honda und bedankte sich mit einem WM-Titel.

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