MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Mein Comeback im Rennsport

Kolumne von Alex Hofmann
Die Verbindung MotoGP und BMW macht es möglich

Die Verbindung MotoGP und BMW macht es möglich

Ende Juni erfüllt sich ein Traum: Ich starte an den legendären 24 Stunden auf der Nordschleife. Wer weiss, vielleicht wird noch ein richtig guter Autofahrer aus mir.

Bekanntlich bin ich Ende 2007 in der MotoGP mein letztes Rennen gefahren. Offiziell bin ich nie vom Rennsport zurückgetreten, dafür gab es auch keinen Grund. Als Testfahrer beim Superbike-Werksteam von Aprilia ist weiterhin mein Speed gefragt, ausserdem fühle ich mich mit meinem 30 Jahren im Vergleich zu einem Colin Edwards oder Max Biaggi noch extrem jung!

Nun hat sich ein weiterer Grund ergeben, warum ich nicht vom Rücktritt sprechen muss. Ich werde beim berühmten 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings starten, auf vier Rädern, versteht sich. Damit geht ein Traum in Erfüllung.

Seit Jahren bin ich Fan der Nordschleife, und die Atmosphäre bei den 24 Stunden fasziniert mich schon länger. Anfangs des Jahres hat sich zusammen mit der M Group von BMW eine Möglichkeit ergeben. Rolf Scheibner, der selbst ambitionierter Rennfahrer bei den 24 Stunden ist und M-Group-Ansprechpartner bei der MotoGP, hat nicht lange gezögert, mich ins Boot zu holen. Und schon war ich meinem Traum ein wenig näher gekommen.

Die Vorbereitungen waren allerdings etwas schwierig. Alle Teams und Fahrer, die am 25. und 26. Juni im Rennen richtig angreifen wollen, fahren mindestens drei VLN-Läufe als Test für die Nordschleife. Mein Terminplan liess aber nicht wirklich Platz für eine solche intensive Testphase.

Nur ein VLN-Rennen überschneidet sich nicht mit meinem Job als MotoGP-Experte auf Sport1. Deswegen wird der 28. Mai für mich sehr wichtig! Das 4-Stunden-Rennen in der Grünen Hölle ist die einzige Chance, unter Rennbedingungen mein Einsatzauto auf der Nordschleife kennenzulernen.

Um meine Nürburgring-Kenntnisse zuvor schon etwas aufzufrischen, besuchte ich Mitte April spontan das BMW M Fahrertraining. In Sektionen ging ich mit Rolf Scheibner als Instruktor die Nordschleife in einem M3 durch. Das waren zwei tolle Tage und wertvolle Runden!

Die 24 Stunden werde ich in einem echten Rennauto fahren. Ich gehe auf einem BMW Z 4 M Coupé an den Start. In diesem Wagen hast du 450 PS im Rücken, bei gerade mal 1200 kg Renngewicht. Das Auto wird von Dörr Motorsport eingesetzt und rollt auf Reifen von Pirelli. In der Klasse SP 6 ist damit vielleicht sogar ein Klassensieg möglich.

Die grösste Herausforderung wird für mich die fehlende Erfahrung sein. Die Nordschleife im Rennverkehr, bei Nacht und Nebel ist einfach unberechenbar. Ankommen ist mein grosses Ziel. Die Rundenzeiten werde ich versuchen auszublenden – mal abwarten, ob mir das gelingt...

Wer mich bei meinem Langstrecken-Debüt beobachten will, sollte am letzten Juni-Wochenende fleissig Sport1 schauen. Am Donnerstag werde ich am Nürburgring die Einstellfahrten und das Nacht-Qualifying nutzen für die letzten Runden vor dem Start. Am Freitag geht es nach Assen, wo ich die MotoGP-Fans bei Sport1 durch die Qualifyings der Dutch TT führe. Dann am Samstag folgt mein Comeback in einem Rennen! Ein Kamerateam wird sich bei der 39. Auflage der 24 Stunden am Nürburgring an meine Fersen heften.

Mein Motto lautet einfach: Erfülle deine Träume, damit du Platz hast für neue! Wer weiss, vielleicht ist es der Start in eine neue Karriere, diesmal auf vier Rädern? Ich werde viel Spass haben auf der Nordschleife, aber ich fahre nicht ausschliesslich zum Spass. Vielleicht reichen meine Fähigkeiten ja aus, um auch noch ein schneller Autorennfahrer zu werden.


SPEEDWEEK-Kolumnist Alex Hofmann hat zwischen 1997 und 2007 106 Grands Prix in den Klassen 125 ccm, 250 ccm und MotoGP bestritten. Heute arbeitet er als MotoGP-Experte für den TV-Kanal Sport1.
 

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