Valentino Rossi sucht das Glück

Rene Hofer: «Für den WM-Start auf jeden Fall bereit»

Von Nora Lantschner
Für Österreichs MX2-Hoffnungsträger und Red Bull-KTM-Werksfahrer Rene Hofer war die Italienmeisterschaft in Montevarchi das Comeback-Rennen nach der schweren Schulterverletzung. Der Fokus liegt aber bereits auf Orlyonok.

Nach einer neunmonatigen Rennpause bestritt Rene Hofer am vergangenen Wochenende die dritte Runde der italienischen Prestige-Meisterschaft in Montevarchi (Toskana). Den Tagessieg in der gut besetzten MX2-Klasse holte sich der deutsche GASGAS-Werksfahrer Simon Längenfelder, Hofer kam in den zwei Läufen jeweils auf dem sechsten Rang ins Ziel. Das ergab für den Red Bull-KTM-Werksfahrer auch gesamt Platz 6.

SPEEDWEEK.com traf den 19-jährigen Oberösterreicher, um mit ihm über sein Comeback-Rennen und die Erwartungen für die am 13. Juni in Orlyonok (Russland) beginnende MX2-WM an der Seite von Titelverteidiger Tom Vialle zu sprechen.

Rene, wie war das Gefühl beim ersten Rennen nach neun langen Monaten?

Ein Rennen ist natürlich immer anders als Training. Ich fühle mich eigentlich schon wieder recht gut, ich bin nach meiner schweren Verletzung seit Januar wieder auf dem Motorrad. Es war schon ziemlich heftig seit August, ich habe viel Zeit mit der Reha verbracht. Seit März ist es aber schon wieder recht gut vorangegangen. Im Training fühle ich mich schon wieder gut, daher haben wir beschlossen, nach neun Monaten wieder das erste Rennen zu fahren.

Das ist einfach etwas anderes: Im ersten Lauf hatte ich extrem Armpump. Im zweiten Lauf war es schon um einiges besser, aber ich habe leider den Start ein bisschen versemmelt. Zum Reinkommen war es aber recht gut. Ich habe nichts riskiert und bin wieder gesund nach Hause gefahren. Jetzt geht’s weiter – und in einem Monat zählt es, beim Saisonstart in Russland.

Bis dahin planst du noch weitere Rennen zu fahren?

Ja, wir wollen schon noch einige Rennen vor der WM fahren, um einfach in den Rennrhythmus reinzukommen. Jetzt müssen wir aber zunächst schauen, wo überhaupt welche stattfinden. Dann werden wir sehen, ich bin aber zuversichtlich, dass ich vor Russland noch zwei Rennen fahren kann. Dann werden wir auf jeden Fall bereit sein.

Die Nachwirkungen der Verletzung – ein Übergangsbruch des linken Oberarms knapp unter dem Schultergelenk – bereiten keine Probleme mehr?

An der Schulter habe ich mittlerweile keine Probleme mehr, hin und wieder machen die Muskeln noch zu, aber bis zum Saisonstart wird das wieder werden. Wenn ich auch den Rennstress wieder gewohnt bin, geht es dann auch wieder leichter.

Ich bin trotzdem froh, dass wir in Montevarchi gefahren sind. Die Strecke war extrem schwierig, extrem rutschig mit den Steinen. Ein Rennen ist aber einfach ein Rennen, das ist das beste Training.

In der Winterpause warst du zum Training auch viel im Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau.

Ja, als ich verletzt war, war ich über Monate dort. Das APC hilft mir extrem, sie schauen immer, dass ich auch jetzt ein paar Tage im Monat dort bin. Aber hauptsächlich bin ich jetzt vor der Saison natürlich beim Team in Belgien.

Stichwort neue Saison: Mit welcher Einstellung gehst du in dein zweites WM-Jahr? Du konntest 2020 natürlich nicht viele Rennen fahren, hast aber als Rookie in Matterley Basin auf Anhieb Führungsrunden abgespult und schon vor der Verletzung bewiesen, dass du vorne mitmischen kannst.

Ich würde sagen, dass ich lockerer bin, weil ich einfach weiß, dass ich gut trainiert habe, und im letzten Jahr schon gesehen habe, dass ich vorne mitfahren kann. Von dem her bin ich ganz locker drauf.

Vom Team habe ich auch keinen Druck, der Tom [Vialle] wird um den Weltmeistertitel fahren, ich kann eigentlich diese Saison noch nutzen, um reinzukommen und Erfahrungen zu sammeln. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass am Ende ein paar Podiums rauskommen.

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