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Liam Everts (KTM) schrieb im Talkessel Geschichte

Von Thoralf Abgarjan
Stefan, Liam und Harry Everts feiern im Talkessel

Stefan, Liam und Harry Everts feiern im Talkessel

Grand-Prix-Sieger innerhalb einer Familie und über drei Generationen: Das hat es in der Geschichte des Sports noch nie gegeben. Familie Everts hat erneut die Limits verschoben und im Talkessel Geschichte geschrieben.

Die Fans im Talkessel haben mit dem Sieg von Red Bull KTM Werksfahrer Liam Everts in der MX2-Klasse einen weiteren geschichtsträchtigen Moment erlebt. Die belgische Motocross-Dynastie hat nun Grand-Prix-Sieger über drei Generationen. Das ist ein neuer Rekord, den es so noch nicht gegeben hat.

Opa Harry, selbst vierfacher Weltmeister, war vor den Rennen angespannt, denn nach Liams guten Vorstellung im Samstags-Qualifikationsrennen (P2 hinter Roan van de Moosdijk) wusste er, dass beim Deutschland Grand-Prix vieles möglich ist. «Wenn er einen guten Start erwischt, hat er gute Chancen», erklärte Harry.

Es funktionierte. Mit einem 2-1-Ergebnis gewann Liam Everts erstmals einen Grand-Prix. Trotzdem bleibt Liam auch in der Stunde seines größten Erfolges mit beiden Füßen auf dem Boden: «Ich habe natürlich auch von dem Ausfall von Lucas [Coenen] profitiert, aber auf der anderen Seite gehören Ausfälle zu unserem Sport dazu. Ich war auch schon häufig davon betroffen und hatte oft genug einfach Pech. Heute habe ich profitiert, aber ich befand mich trotzdem in einer guten Ausgangsposition in Hinblick auf Lucas

Als Werksfahrer liegt auf den Fahrern ein besonders hoher Druck. Nach den ersten beiden WM-Läufen der Saison wurde eine Veränderung vorgenommen: «Stefan und ich haben uns etwas zurückgezogen und Liam in die Hände des Teams gelegt», erklärt Harry. «Wir haben damit etwas den Druck rausgenommen, was Liam sehr geholfen hat. Im Training haben wir ja sein Potenzial schon gesehen. Liam musste das nur noch im Rennen umsetzen, dann würde es auch mit Podium und Sieg klappen. Ich denke, dass wir noch nicht alles von ihm gesehen haben. Er hat noch viel Potenzial und muss noch lernen, weiter an seine Grenzen zu gehen.»

Auffallend ist der technisch brillante Fahrstil von Liam, für den auch Vater Stefan bekannt war. Harry Everts hat sowohl mit den australischen Lawrence-Brüdern als auch mit Jorge Prado trainiert, die ebenfalls für ihre exzellente Technik bekannt sind.

«Ich bin mir mehr als jeder andere darüber im Klaren, welchen Druck der Name Everts auf Liam ausübt», ergänzt Stefan.«Es gibt einfach keinen Platz zum Scheitern! Liam hatte den Mut, in unsere Fußstapfen zu schlüpfen und heute hat er sich mit diesem Erfolg in die Siegerliste eingeschrieben. Das kann ihm niemand mehr nehmen.»

Ich fragte Liam nach dem Rennen nach seiner Startnummer 72, die eine Referenz an das Geburtsjahr 1972 von Stefan ist. Liam hat seinen ersten Grand-Prix gewonnen, vielleicht wird er eines Tages Weltmeister und könnte dann auch die Startnummer 1 des Champions tragen. Würde Liam in diesem Falle die Nummer 72 gegen die Startnummer 1 eintauschen? «Im Moment bin ich ja gar nicht in der Position, über den Titel nachzudenken», erklärte der 18-Jährige. «Das liegt alles noch in weiter Ferne. Aber die Startnummer 72 werde ich auch in diesem Falle behalten.»

Das bestätigt auch Harry: «72 ist die Everts-Nummer geworden. Stefan produziert auch seinen S72 Gin und das ganze Drumherum ist auf die 72 ausgelegt. Ich denke, diese Familientradition wird Liam in jedem Falle fortsetzen.»


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