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Jeremy Seewer: Ein durchwachsenes GP-Wochenende

Von Katharina Hess
Jeremy Seewer: Es lief in Maggiora nicht nach Wunsch

Jeremy Seewer: Es lief in Maggiora nicht nach Wunsch

Der Suzuki-Pilot musste sich in Italien mit zwei WM-Punkten zufrieden geben. Stürze und ein Defekt standen einer besseren Bilanz des Ersatzfahrers im Weg.

Vor einer imposanten Zuschauerkulisse und bei hochsommerlichen Temperaturen fanden in Maggiora spannende WM-Rennen statt. Die Hügel rund um die Piste waren mit rund 38.000 Zuschauern vollgepackt, die für grossartige Stimmung sorgten. Jeremy Seewer, der im MX2-Team Rockstar Energy Suzuki Europe den verletzten Julien Lieber ersetzte, konnte allerdings nicht an der guten Stimmung teilhaben.

Waren es die Nerven, war es die Strecke oder war es ganz einfach kein Seewer-Wochenende? Der Schweizer schied im ersten Lauf aus, im zweiten Durchgang gab es Rang 19. Auf alle Fälle zeigte sich bereits im Training, dass es mit der wiederbelebten Traditionsstrecke in Maggiora und Seewer dieses Wochenende nicht die ganz grosse Liebe wird. Als 21. Fahrer fuhr er an den Startbalken für das Qualifying-Rennen und erwischte einen sehr guten Start, wurde dann aber bereits in der ersten Runde von einem Gegner umgefahren und fand dann nicht mehr richtig ins Rennen zurück. Seewer passierte als 21. die Ziellinie.

Der Start zum ersten Lauf verlief nicht optimal und ausserdem kam noch ein Sturz in der ersten Runde dazu. Als der Bülacher endlich den richtigen Rhythmus für die Piste fand, warf ihn ein technischer Defekt aus dem Rennen. Vater René Seewer schilderte: «Wir haben gesehen, dass Jeremy in der Luft bei einem Sprung nach hinten schaute. Kurz darauf steuerte er die Box an. Durch einen Steinschlag wurde der Bremsschlauch beschädigt und die Bremsflüssigkeit lief aus. Auf dieser schwierigen Strecke mit all den steilen Abfahrten war an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken. Es wäre viel zu riskant gewesen.»

Am Start zum zweiten Lauf schien der Fluch gebannt und Seewer kam in den Top-15 durch die erste Kurve gefahren. Aber sein Vordermann in der zweiten Kurve zu Boden, das Suzuki-Talent hatte keine Ausweichmöglichkeit und kam ebenfalls zu Fall. Weitere Piloten kamen ebenfalls zu Fall, bis sich alle wieder sortiert hatten, stand der Schweizer praktisch am Ende des Feldes da. Nun war sein Kampfgeist geweckt und er zeigte, warum er in der EMX250 auf dem zweiten Gesamtrang steht. Er fuhr schnelle Rundenzeiten, die Mitte des zweiten Laufes an die Top-Ten-Fahrer heran kamen. Sehr zur Freude der angereisten Schweizer Fangemeinde arbeitete er sich nun von der 31. Position kontinuierlich durch das Feld nach vorne und holte sich zum versöhnlichen Ende mit dem 19. Rang im zweiten Lauf wenigstens noch zwei WM-Punkte.

Das Fazit des Suzuki-Fahrers lautete: «Natürlich kann ich mit dieser Ausbeute nicht zufrieden sein. Mein Ziel war, unter die ersten 15 Fahrer zu kommen. Im Zeittraining hat mir eine Sekunde pro Runde gefehlt und ich weiss nicht recht, wo ich diese liegen gelassen habe. Das Quali-Rennen hat gut angefangen, aber nach dem Sturz war der Faden gerissen. Das nötige Rennglück war dieses Wochenende nicht auf meiner Seite. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass ich speziell nervös war. Ich schaue jetzt nach vorne und bereite mich auf das nächste Rennen vor.»

Denis Birrer, Teamchef des Suzuki mXteam91 mit dem Seewer in der EM antritt, relativiert: «Jeremy ist in einem Klassefeld gefahren und bei so jungen Piloten gehören Ups and Downs noch dazu. Jeremy muss seine Position in diesem Feld zuerst noch finden, aber er ist auf dem besten Weg dazu. Es war ein sehr wertvolles Rennen.»

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