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Henry Jacobi (Honda): «An der Misere selbst schuld»

Von Frank Quatember
Henry Jacobi bei seinem Heimrennen in Teutschenthal

Henry Jacobi bei seinem Heimrennen in Teutschenthal

Der deutsche Honda-Pilot Henry Jacobi rudert nach Teamkritik zurück. Nach dem Rennen der Motocross-WM MX2 in Teutschenthal sieht der Thüringer aber Licht am Ende des Tunnels.

Henry Jacobi äußerte nach dem Lettland-GP in Kegums harsche Kritik an seinem Team Jtech Honda Racing. Unter anderem monierte er technische Entscheidungen und kritisierte das Setup seiner 250er Honda. Gegenüber SPEEDWEEK.com erklärte der Deutsche seinen verbalen Rundumschlag.

«Das was ich gesagt habe, war eine Kritik an mir und weniger am Team», stellt Jacobi klar. «Wir haben einfach im Winter nicht genug getestet und das war meine Schuld. Ich wollte einfach mal erklären, warum es bisher nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Leute fragen sich ja, der war letztes Jahr so gut und dieses Jahr nicht, warum? Ich ziehe diese Saison durch, werde jedes Wochenende kämpfen und mein Bestes geben. Es gab nie den Moment, wo ich meine Entscheidung bereut habe, die komplette WM zu fahren. Dass mein Kollege Damon Graulus nicht mehr im Team ist, interessiert mich wenig. Ich stehe jetzt einen Platz weiter vorn im Zelt.»

Für Jacobi war das Wochenende im heimischen Talkessel das bislang beste Rennen der noch jungen Saison. Er beendete seine beiden Finalrennen in der MX2-Klasse auf den Rängen 12 und 17 und sammelte 13 Punkte. Aktuell liegt der Youngster aus Bad Sulza auf Position 18 der MX2-Tabelle.

Vor allem die anspruchsvolle Strecke in Teutschenthal hatte es ihm angetan: «Ich finde die Strecke super, die liegt mir. Du hast viele Spuren, musst nicht die ganze Zeit hinter jemanden herfahren, sondern kannst probieren. Nicht immer nur Highspeed, für mich ist das neue Layout gut», sagte Jacobi

Die steigende Formkurve ist extrem wichtig für Jacobi vor allem nach den schweren ersten vier Übersee-Rennen braucht er Selbstvertrauen.

Jacobi: «Die Erfahrung in Übersee war schon heftig und hektisch. Wir haben 36 Stunden gebraucht, um die Strecke in Argentinien zu erreichen. Und nach dem Argentinien-GP über Houston nach Mexiko hatten wir Verspätungen durch Unwetter und Streik. Die Erfahrungen hab ich gemacht und bis auf Katar und Thailand hab ich mir auch nicht wehgetan. Das Sprachproblem war bisher schon sehr groß, konkrete technische Dinge können die Leute vom Team nicht auf englisch sagen und ich auch nicht, also erklärt man mit Händen und Füßen. Ich bin ja nach Italien gezogen, dort bin ich eigentlich auf mich selbst gestellt, bis auf meinen Mechaniker und halt die Fahrer, die gerade da sind. Aber es ist im Prinzip nett, wir spielen Dart, haben eine Playstation. Ich telefoniere jeden Tag mit Mama, Papa oder meiner Freundin.»

Trainingstechnisch hat sich Jacobi neu aufgestellt und trainiert seit dieser Saison mit Dr. Konrad Smolinski, einem Erfurter Sportwissenschaftler. Jacobi erläutert: «Er hat extrem viel Zeit für mich und interessiert sich sehr für Motocross, wir haben uns in Mattstedt kennengelernt.»

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