MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

SidecarCross-DM 2023, Hänchen: Prümmer souverän

Von Axel Koenigsbeck
Schnellstarter: Die Titelverteidiger Weiss-Schneider (#91) mussten diesmal Prümmer-Steegmans (#17) den Vortritt lassen

Schnellstarter: Die Titelverteidiger Weiss-Schneider (#91) mussten diesmal Prümmer-Steegmans (#17) den Vortritt lassen

Die Deutschen Meister Benjamin Weiss/ Patrick Schneider dürften es nicht leicht haben, ihren Titel zu verteidigen. Beim Auftakt der SidecarCross-DM 2023 in Hänchen dominierten Tim Prümmer/ Jarno Steegmans.

Gerade einmal 21 Teams standen zum ersten DM-Rennen der Saison hinter dem Startbalken der Rennstrecke ‹Am Weinberg› in Hänchen. Von den letztjährigen Top-Teams fehlte zunächst der DM-Dritte Marcel Faustmann aus beruflichen Gründen und wegen der noch nicht auskurierten Verletzung seines Beifahrers Julian Zimmermann.

Auch der DM-Fünfte Martin Walter ließ das Rennen aus, der die Saison ursprünglich mit Andreas Lenherr jr. bestreiten wollen. Doch beim Training vorab zeigte sich, dass das Zusammenspiel zwischen dem Schwaben und dem Schweizer nicht funktionierte. Nun konnte Walter den jungen Robin Walzhauer gewinnen, der im letzten Jahr mit Leon Hoffmann zwei DMSB-Pokalläufe bestritt. Aber für gemeinsame DM-Einsätze ist es mangels Training noch zu früh. Deshalb verzichtet Walter auch am kommenden Wochenende in Schnaitheim auf einen Start: «Da bin ich nur als Zuschauer.»

Ebenfalls fehlten Jan Hoormann/Andy Schlinnertz. Der deutsche Ex-Beiwagenmeister Ralf Hoormann dürfte in diesen Tagen Großvater werden, somit ist auch der Start von Sohn Jan in Schnaitheim fraglich.

Erfreulicherweise tauchten jedoch Eddie Janecke/Gordon Bothur wieder auf. Die Senkrechtstarter waren mit dem dritten DM-Rang 2019 von der Bildfläche verschwunden. Als einziges ausländisches Team bereicherten zudem Markus Normak/Karl-Albert Kasesalu aus Estland das Feld.

Als optimal gingen die Streckenbedingungen bei den Akteuren nicht durch. Bemängelt wurden die Ausgestaltung der Sprünge, ungesicherte Bäume direkt neben der Piste und sehr sparsamer Einsatz der beiden Radlader – obwohl bei der eintägigen Veranstaltung nebenbei immerhin sechzig Quads ihre Furchen in den Sand gruben.

Tim Prümmer/Jarno Steegmans machten das Beste aus der Situation. Das deutsch-belgische Duo attackierten bald nach dem ersten Start die anfangs führenden Titelverteidiger Benjamin Weiss/Patrick Schneider. Die Österreicher konterten und lieferten sich ein rundenlanges Duell mit ihren Widersachern. Doch am Ende konnten die derzeitigen WM-Zehnten ihren ersten DM-Sieg einfahren. Den zweiten Lauf gewannen Prümmer/Steegmans vom Start weg.

Erwartungsgemäß schwertat sich Vizemeister Adrian Peter mit seinem Muskelfaserriss im Arm. Der erste Start lief gut – bis zur Kollision mit Lukas Erlecke/Leon Freygang, bei der der Ringfinger heftig lädiert wurde. Den neunten Platz im zweiten Durchgang verbuchte das frisch formierte Team Peter/Hoffmann als Schadensbegrenzung. Auch bei den letztjährigen DM-Vierten Tobias Blank/Justin Blume lief nicht alles rund. „Beim ersten Start hatte ich den Motor ausgebremst und wir mussten von hinten das Rennen aufnehmen“, ließ Blank wissen. Ähnlich durchwachsen lief es bei den in der WM überraschend erfolgreichen Weinmann-Brüdern im ersten Lauf. Mit einem Handicap traten die letztjährigen Pokalsieger an, nachdem Celina Jahn sich beim Training üble Prellungen zugezogen hatte. Dennoch hielt sie tapfer durch, konnte aber nicht verhindern, dass das Dauer-Duell der letztjährigen Pokalserie mit einem 1:0 für den Vize Erlecke seinen Fortgang nahm.

Joachim Reimann meldete sich nach seiner fast einjährigen Verletzungspause eindrucksvoll zurück, wozu Routinier Martin Betschart im Boot wesentlich beitrug. Der Schweizer wird dem Team allerdings nur für die DM-Rennen zur Verfügung stehen. Neben Janecke/Bothur fanden sich auch Nick Uhlig und der nimmermüde Beifahrer Bruno Kälin in der Startaufstellung.

Bleibt zu hoffen, dass die Starterfelder der nächsten DM-Läufe üppiger besetzt sind. Doch um die DM und vor allem den DMSB-Pokal für den Nachwuchs attraktiver zu machen, muss der DMSB entsprechende Angebote liefern. Ansonsten tummeln sich die immer noch zahlreichen engagierten Teams in den deutlich preisgünstigeren Alternativ-Serien, um ihrem Hobby zu frönen.

Resultate Motocross-Gespann-DM Hänchen/D:

1. Lauf: 1. Prümmer/J.Steegmans (D/B), KTM. 2. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 3. Normak/Kasesalu (EST), VMC-Zabel. 4. J.Reimann/M.Betschart (D/CH), VMC-Zabel. 5. Janecke/Bothur (D), WSP-Mega. 6. Erlecke/Freygang (D), WSP-KTM. 7. Blank/Blume (D), VMC-Zabel. 8. A.Knübben/Užāns (D/LV), WSP-KTM. 9. Hentrich/Lenz (D), VMC. 10. Uhlig/Kutschke (D), WSP. 11. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-KTM. 12. Peter/Hoffmann (D), VMC-Zabel. 13. Hengster/Jahn (D), WSP-Zabel. 14. D.Riekert/Kälin (D/CH) WSP. 15. Seifert/Kinder ((D), WSP-Mega. 16. Veit/Benning (D), WSP. 17. Behnert/Pott (D) VMC-Zabel. 18. L.Hofmann/Decker (D), VMC. 19. Prokesch/T.Moos (D), VMC. 20. N.Degenhardt/K.Degenhardt (D), WSP-BMW.

2. Lauf: 1. Prümmer. 2. Weiß. 3. Normak. 4. J.Reimann. 5. J.Weinmann. 6. Blank/Blume (D), VMC-Zabel. 7. Erlecke. 8. Janecke. 9. Peter. 10. Hentrich. 11. Uhlig. 12. A.Knübben. 13. Hengster. 14. L.Hofmann. 15. N.Degenhardt. 16. Veit. 17. Prokesch. 18. Riekert.

DM-Stand nach 2 von 16 Läufen: 1. Prümmer 50. 2. Weiss 44. 3. Normak 40. 4. J.Reimann 36. 5. T.Blank, Erlecke und Janecke je 29. 8. J.Weinmann 26. 9. Hentrich 23. 10. A.Knübben 22.

DMSB-Pokalstand nach 2 von 16 Läufen: 1. Veit 44. Seifert 43. 3. N.Degenhardt 41. 4. Prokesch 38. 5. Behnert 20.

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