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Gespann-DM: Schlammschlacht in Schnaithaim

Von Axel Koenigsbeck
Kristof Santermans - Elvijs Mucenieks

Kristof Santermans - Elvijs Mucenieks

Beim dritten Rennen zur Deutschen Meisterschaft der Motocross-Gespanne im schwäbischen Schnaitheim konnten Andreas Clohse/Christian Verhagen ihre Führung ausbauen. Für den ersten Sieg reichte es allerdings nicht.

Mitte April kann auf der Schwäbischen Alb bereits frühlingshafte Witterung herrschen. Meistens aber leider nicht, so auch nicht bei der 43. Ausgabe des Traditionsrennens am vergangenen Wochenende: Regen hatte die Piste einmal mehr in eine Rutschbahn mit teils tiefen Spuren verwandelt. Entsprechend schwierig gestaltete sich das Überholen, ein guter Start war die halbe Miete.

Im ersten Lauf gewannen Tomas und Ondrej Cermak den Start und gaben die Führung bis zur Zielflagge nicht mehr ab. Dahinter schienen Andreas Clohse/Christian Verhagen zwischenzeitlich zu Kristof Santermans/Elvijs Mucenieks aufschließen zu können. Doch dann waren immer mehr überrundete Teams zu passieren, was das Attackieren bei zwei gleich schnellen Konkurrenten unter solchen Streckenbedingungen sehr erschwert.

Im zweiten Lauf gab Santermans den Ton an. Die zur Zeit sehr starken Cermak-Brüder kamen hinter Benjamin Weiss/Patrick Schneider aus den Startlöchern. Bis die Tschechen die Vorarlberger überholen konnten, hatte sich Clohse bereits auf dem zweiten Platz etabliert. Einen Sieg bleiben der Belgier und sein niederländischer Beifahrer ihren Fans jedoch weiterhin schuldig. Den DM-Auftakt in Hänchen hatte «Santi», das zweite Rennen in Dolle Gaststar Daniël Willemsen mit Peter Beunk gewonnen. Santermans und Cermak verzichteten in der Magdeburger Börde allerdings auf einen Start, was Clohse beim Ausbau der Tabellenführung unzweifelhaft zugute kam.

Die deutschen Gespanne scheinen der ausländischen Konkurrenz auch in diesem Jahr wenig entgegensetzen zu können. Auf der Alb zogen sich Marcel Faustmann/Andres Haller am besten aus der Affäre – trotz der beim WM-Quali-Rennen am letzten Samstag gebrochenen linken Hand des Fahrers. «Da die Bruchstelle durch die umgebenden Knochen gut fixiert war, sah der Arzt keine Probleme für einen Start. Und solche Streckenbedingungen kommen mir meistens zugute», ließ Faustmann wissen.

Silvio Senz/Stefan Nicke, Tobias Blank/Michael Klooz und Axel Richter/Patrick Leskow konnten sich mit den widrigen Bedingungen ebenfalls recht gut arrangieren. DM-Youngster Sebastian Engelbrecht mit Andreas Hegewald im Boot fuhren im ersten Lauf sogar auf Rang sieben und Adrian Peter/Andy Schlinnertz kämpften sich vom letzten auf den elften Platz vor, nachdem beim Start ein Stein ihren Zündunterbrecherschalter getroffen hatte.

Als einziger Eidgenosse hatte sich Remo Inderbitzin mit Beifahrer Stefan Forster für einen Start in Schnaitheim entschieden, während die übrigen Schweizer Teams an der heimischen Meisterschaft in Wohlen teilnahmen. Im ersten Lauf geriet das Duo allerdings ins Hintertreffen. Die Reimann-Brüder verpassten gleich beide Male die Top-Ten-Ränge.

Einen schwarzen Sonntag durchlebten Tobias Garhammer/Bruno Kälin. Nachdem sich im ersten Lauf mehrfach der Abreißschalter gelöst hatte, blieb das Gespann in der letzten Runde stehen. Wie sich später herausstellte, hatte die Zündspule dabei Schaden genommen. Aber zunächst überprüften die Mechaniker auch alle anderen möglichen Fehlerquellen bis hin zum Vergaser. Noch im Vorstart wurde fieberhaft nach der Ursache gesucht – ohne Erfolg.

Im DMSB-Pokal musste der Führende Maximilian Kuhr passen. Beifahrer Christian Ebert hatte sich beim Training in der Vorwoche seine ohnehin angeschlagene Schulter wieder lädiert und wird für längere Zeit ausfallen. Nun suchen Kuhr und Mentor Martin Walter fieberhaft nach einem Passagier mit Erfahrung im Linksläufer. Thomas Hey/Maximilian Friedrisszyk kamen in Schnaitheim nur vier Runden weit, Gesamtsieger wurden Tino Hannuschke/Uwe Friedrisszyk.

Mit den Rennen in Wächtersbach-Aufenau am kommenden Wochenende und in Kamp-Lintfort am Maifeiertag geht die DM nun mit Riesenschritten in die zweite Halbzeit.

Motocross-Gespann-DM Schnaitheim/D:

1. Lauf: 1. Cermak/Cermak (CZ), WSP-Mega. 2. Santermans/Mucenieks(B/LV), WSP-KTM. 3. Clohse/Verhagen (B/NL), WSP-Zabel. 4. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 5. T.Blank/Klooz (D), VMC-Zabel. 6. Faustmann/Haller (D), VMC-Zabel. 7. Engelbrecht/Hegewald (D), WHT-KTM. 8. Senz/Nicke (D), VMC-Zabel. 9. T.Hannuschke/U.Friedrisszyk (D), Mefo-Zabel. 10. Richter/Leskow (D), WHT-Zabel. 11. Peter/Schlinnertz (D/B), WSP-KTM. 12. Prokesch/Hildebrand (D), VMC-Zabel. 13. Reimann/Reimann (D), WHT-Zabel. 14. Garhammer/Kälin (D/CH), VMC-Zabel. 15. Kutschke/Schmidt (D), VMC-Zabel. 16. Müller/Ritzmann (D), VMC-Husqvarna. 17. Schuricht/Benning (D), VMC-KTM. 18. Van Kruijsbergen/Miedl (NL/D), Bastech- MTH. 19. Hartmann/Bodtländer (D), WSP-Zabel. 20. Ohl/Reinert (D), WSP-Zabel.

2. Lauf: 1. Santermans. 2. Clohse. 3. Cermak. 4. Weiss. 5. Faustmann. 6. Senz. 7. Richter. 8. Inderbitzin/Forster (CH), VMC-Yamaha. 9. Blank. 10. Engelbrecht. 11. Kutschke. 12. Peter. 13. Prokesch. 14. Riekert. 15. T.Hannuschke. 16. Ohl. 17. Reimann. 18. Hartmann. 19. Müller. 20. Van Kruijsbergen.

DM-Stand nach 4 von 16 Läufen: 1. Clohse 128. 2. Weiss 105. 3. Santermans 97. 4. Blank 86. 5. Faustmann 85. 6. Richter 76. 7. Reimann 71. 8. Inderbitzin 69. 9. Senz 68. 10. Cermak 67.

DM-Pokal-Stand nach 4 von 16 Läufen: 1. Kuhr 88, 2. T.Hannuschke 83. 3. Ohl 73. 4. Hartmann 68, 5. Hey 67.

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