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Fanaktion bringt Max Nagl nach Argentinien

Von Thoralf Abgarjan
Max Nagl ist weltweiter Sympathieträger

Max Nagl ist weltweiter Sympathieträger

«Jeder WM-Punkt, den Max Nagl aus Argentinien mitbringt, ist auch ein Punkt für die Fans», erklärt der Initiator der von SPEEDWEEK.com unterstützten Crowdfunding-Aktion für Max Nagl, der definitiv in Neuquen starten wird

Das ist einmalig in der Geschichte des deutschen Motocross: Dank einer Crowdfunding-Initiative ist die Teilnahme von Max Nagl beim Saisonstart in Neuquen/Argentinien gesichert.

SPEEDWEEK.com sprach mit Dietmar Müller, dem Initiator des Projekts und Betreiber der facebook-Gruppe 'Freunde, denen Max Nagl#12 gefällt':

Wie kamst du auf die Idee, in der Fangruppe ein Crowdfunding-Projekt zu starten?
«Als wir erfuhren, dass die Teilnahme von Max in Argentinien aus finanziellen Gründen gefährdet ist, habe ich mich an die Aktion im letzten Jahr erinnert, als wir den Sponsor Schönegger Käse-Alm unterstützten. Der Marketing-Leiter war sofort von dem Zusammenhalt der Fanbasis begeistert. Damals halfen wir aber eigentlich nur indirekt, indem die Fans Produkte des Sponsors bestellten. Diesmal ging es um eine ganz direkte Unterstützung für Max. Unsere facebook-Gruppe hatte schon weit über 1000 Mitglieder. Wenn jedes Mitglied einen kleinen Beitrag leisten würde - so die Idee - hätten wir den fehlenden Betrag zusammen.»

Wie ging es dann konkret los?
«Ich habe mit Hubert Nagl Kontakt aufgenommen und erfahren, dass es eine Finanzierungslücke von mindestens 8.000,- Euro gibt. Er hat durch das Sarholz-KTM-Team ausgezeichnetes Material zur Verfügung und ist sowohl körperlich als auch mental topfit. Ich wusste aber, dass wir eine größere Öffentlichkeit brauchten, um noch mehr Fans für unser Projekt zu aktivieren. SPEEDWEEK.com hat die Initiative von Anfang an unterstützt.»

Gab es Bedenken?
«Natürlich! Von allen möglichen Seiten. Was passiert zum Beispiel, wenn wir das Ziel nicht erreichen und Max nicht in Argentinien startet? Bekommen dann die Spender ihr Geld zurück? Was sagt das Team? Deshalb haben wir gleich zu Beginn klargestellt: Wir helfen damit Max ohne wenn und aber. Und falls es nicht klappen sollte, dann haben wir es jedenfalls versucht - dann hat es zumindest an uns nicht gelegen. Und wir freuen uns auch, dass Sarholz an der Stelle mitzieht, denn auch das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Letztendlich hätte das alles ohne die Akzeptanz des Teams nicht funktioniert. An dieser Stelle also auch unser ganz spezieller Dank an die Adresse des Sarholz-KTM-Teams.»

Das Ziel wurde am Ende sogar übertroffen?
«Ja. Nach den ersten Tagen lagen wir bei 1.300,-. Einen wahren Schub hat dann der Artikel von SPEEDWEEK.com gebracht. Binnen weniger Tage hatten wir unser Ziel bereits erreicht. Wir - und vor allem auch Max Nagl selbst - waren begeistert. Allerdings war diese 'Übererfüllung' auch dringend notwendig, denn wie sich jetzt herausstellte, sind die Kosten sogar noch gestiegen, weil Max erst jetzt die Flüge buchen konnte.»

Wie viele Spender haben sich beteiligt?
«Es gab ca. 350 Zahlungseingänge. Die meisten Privatpersonen haben zwischen 10 und 30 € gespendet. Das war eigentlich unsere Absicht: Jeder sollte Beträge spenden, die er verkraften kann. Dann gab es einige Sammelaktionen von Vereinen und Clubs. Herausragend war zum Beispiel der Beitrag des MSC Teutschenthal, aber auch andere Clubs, wie z.B. der MC Vellahn, haben eine beachtliche, dreistellige Summe zusammenbekommen. Ein motocross-begeisterter Sänger aus Österreich, Patrick Noest, hat mir neben einer Geldspende handsignierte CDs geschickt, auf der sein Titel 'Motocross' aufgenommen ist. Die CD haben wir auf facebook zum Verkauf angeboten. Der Erlös fließt der Aktion vollständig zu. Es gab auch Privatpersonen, die dreistellige Beträge überwiesen haben. Ich möchte mich bei allen Spendern bedanken und niemanden vergessen. Wirklich jeder Einzelne war und ist uns wichtig, egal wie viel er letztendlich beigetragen hat. Jede Hilfe hat ihren Beitrag geleistet. Jetzt können wir uns gemeinsam freuen, dass Max in Argentinien am Start stehen wird. Der MSC Eichwald, in dem Max Nagl Clubmitglied ist, erfuhr auch von dieser Aktion und spendete ihm einen stolzen Betrag, die sie ihm direkt zukommen ließen.»

Wie hat Max Nagl reagiert?
«Er war anfangs skeptisch. Aber man muss es immer wieder betonen: Es war ja keine Aktion von ihm, sondern für ihn. Max Nagl ist der einzige deutsche Fahrer auf dem Top-Level der MXGP-WM. Natürlich ist Max vom Ergebnis der Aktion begeistert, auch von dem Maß an Zustimmung, die diese Initiative unter Beweis gestellt hat. Und ich hatte den Eindruck, dass er in Mantova richtig befreit aufgefahren ist. Er hat sich auch im TV-Interview auf dem Podium extra noch einmal bedankt und inzwischen werden auch internationale Medien auf unsere Aktion aufmerksam. Man sollte ja nicht vergessen: Max ist weltweit ein absoluter Sympathieträger, das Gesicht des deutschen Motocross-Sports in der MXGP. Würde er fehlen, wäre die WM definitiv ärmer. Wir, die Fans, wünschen uns einen attraktiven Sport. Das haben wir jetzt geschafft und wir wissen, dass jeder WM-Punkt, den Max aus Argentinien mitbringt, auch ein Stück weit 'unser' Punkt ist. Und das ist doch ein tolles Gefühl für uns alle!»

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