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Steve Dixon: Hansdampf in allen Gassen

Von Thoralf Abgarjan
Steve Dixon

Steve Dixon

Es sind Leute wie Steve Dixon, die für den Sport brennen und ihn damit am Leben erhalten. Als Teambetreiber und Organisator des britischen WM-Laufs in Matterley Basin hat der umtriebige Brite eine Doppelfunktion.

Steve Dixon ist ein 'Hansdampf in allen Gassen': Seit Jahren hat er sich im Fahrerlager als Teambesitzer von DRT Kawasaki und Organisator des britischen Grand Prix in Matterley Basin einen Namen gemacht. Er ist ein begnadeter Tuner, Manager und Organisator. Motocross ist seine Leidenschaft, selbst gefahren ist er nie.

«Mit 12 Jahren habe ich angefangen, zu Hause an Mopeds herumzuschrauben», schildert Dixon. «Mein erstes Bike war eine BSA Bantam. Ich liebte die Technik. So habe ich nach der Schule Schweißer gelernt, aber ich habe nie daran gedacht, mich beruflich mit Motorrädern zu befassen. Ich mochte es einfach, an Motorrädern zu schrauben und dann mit ihnen herumzufahren. Es war schon immer mein Ziel, Dinge zu verbessern. Das fiel einigen Leuten auf. Sie fragten mich, ob ich für einen lokalen Fahrer Mechaniker werden wolle. Ich bin schon immer lieber eigene Wege gegangen, um Neues auszuprobieren. Also kündigte ich meinen sicheren Job bei der britischen Bahn, um Grand-Prix-Mechaniker zu werden. In jenen Tagen musste man sich wirklich reinhängen, weil die Motorräder im Vergleich zu heute ziemlich einfach waren. Dies hat mir aber als Manager geholfen, denn ich lernte zu verstehen, dass der Mechaniker eine Bindung zum Fahrer braucht. Das ist auch der Grund, warum ich meine eigenen Mechaniker ausgebildet habe, die wiederum ihre eigenen Leute angelernt haben, sodass wir lange Karrieren unserer Mechaniker hatten.»

Für sein Team fuhren viele britische Fahrer, aber er gab auch vielen anderen Piloten eine Chance. Dieses Jahr tritt er mit der Neuseeländerin Courtney Duncan und dem Australier Wilson Todd an.

«Wir sind immer auf der Suche nach Talenten», erklärt der Brite. «Da wir ein englischsprachiges Team sind, haben es Fahrer anderer Nationen leicht, sich einzufinden. Wer um die halbe Welt reist und sein gewohntes Leben aufgibt, um in Europa Fuß zu fassen, der weiß was er will. Aber ich habe auch großes Verständnis dafür, wenn nach einer gewissen Zeit doch Heimweh aufkommt.»

Viele Fahrer haben ihre Karrieren bei Dixon begonnen. «Es ist wie beim Schach, du denkst voraus. Ich glaube, ich habe mehr Fahrer zu ihrem ersten 125er/MX2-Sieg geführt als jedes andere Team: Malin, Jorgensen, Nunn, Mackenzie, Osborne, McFarlane, Ferris, Anstie ... und ich habe die Zusammenarbeit mit jedem Einzelnen geschätzt, der den gleichen Siegeswillen wie ich mitbrachte.»

«An Arnaud Tonus habe ich auch großartige Erinnerungen. Er ist so motiviert und wollte sich immer weiter verbessern. Brian Jorgensen und Kenneth Gundersen waren ähnliche Fahrerpersönlichkeiten.»

Natürlich arbeitete Dixon auch mit britischen Fahrern. «Das ist ein anderes Arbeiten. Sie haben den gleichen kulturellen Hintergrund und verstehen unseren britischen Humor, aber ob sie Billy Mackenzie, Tommy Searle oder Carl Nunn hießen - sie waren alle hoch motiviert.»

«Mit Tommy Searle hätte ich gerne schon als Teenager gearbeitet, und ihn zum Weltmeistertitel geführt. Leider kam er erst mit Ende 20 zu uns. Aber immerhin hat er mit uns seine erste britische Meisterschaft gewonnen.»

2019 war ein gutes Jahr für DRT Kawasaki: Courtney Duncan hat die Frauen-WM gewonnen und Tommy Searle wurde britischer MX1-Champion.

Als der britische Grand-Prix wackelte, mobilisierte Dixon alle seine Verbindungen, um die Veranstaltung zu retten. «Dieser Grand-Prix ist für mich und unsere Sponsoren von großer Bedeutung. Als der Grand-Prix auf der Kippe stand, sprach ich mit der FIM und dem Promoter. Ich habe meinen ersten Grand-Prix im Matchams Park organisiert. Diese Strecke war aber zu klein für die heutigen Ansprüche. Ich suchte gezielt nach einem passenden Gelände und wurde in Matterley Basin fündig. Ich verdiene damit kein Geld, ich will den Sport in unserem Land lebendig halten. Wenn es solche Leute wie mich nicht gäbe, würde der Sport vielleicht sterben. Natürlich ist es stressig, aber ich habe auch ein gutes Team an meiner Seite.»

Während der Corona-Zwangspause nutzte Dixon die Zeit, um die Teamstrukturen künftig zu verbessern. «Ich habe keine Ahnung, ob wir noch achtzehn Rennen fahren werden. Aber wir müssen uns darauf vorbereiten, falls es passiert. Der Kalender wird ganz anders aussehen. Sobald wir eine Entscheidung über den Verlauf der Saison haben, können wir uns strategisch positionieren. Letztes Jahr war ich 263 von 365 Tagen weg von zu Hause. Jetzt geht es um eine gute Planung und Effizienz , aber wir werden bereit sein, sobald es weitergeht.»


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