Kegums-1: Die Highlights im Video
Das GasGas-Werksteam feiert einen historischen Erfolg
Nach mehr als 150 Tagen hat die Motocross-WM in Kegums ihre Fortsetzung gefunden. Bei hochsommerlichen Temperaturen kämpften die Protagonisten mit dem lockeren Sandboden Lettlands. Traktion war das Gebot der Stunde, denn der lose Untergrund bot kaum Grip, weder beim Beschleunigen noch beim Bremsen und schon gar nicht in den Kurven.
So wurden in Kegums einige Hoffnungen zerstört. Jago Geerts erwischte es im ersten MX2-Lauf gleich zweimal. Thomas Kjer Olsen verletzte sich schon vor dem Rennen am Schulterblatt (es war von einem leichten Bruch die Rede). Jeffrey Herlings ging in der Trainingssession am Sonntagmorgen zu Boden und danach in der ersten Rechtskehre nach dem Start. Auch Antonio Cairoli stürzte und hatte in Kegums einen rabenschwarzen Tag.
Selbst der strahlende Sieger von Kegums-1, Glenn Coldenhoff, fuhr nicht ganz fehlerfrei. Der GasGas-Werksfahrer lag im ersten Lauf in Führung, verlor die Bodenhaftung, kam von der Strecke ab und machte den Weg frei für Tim Gajser.
Ohne dieses Missgeschick wäre für Glenn Coldenhoff heute sogar ein Doppelsieg möglich gewesen. Aber dennoch schrieb Coldenhoff heute für die KTM-Group ein Stück Geschichte mit dem ersten Grand-Prix-Sieg für das GasGas-Werksteam, das erst seit diesem Jahr an der Motocross-WM teilnimmt.
KTM hatte an diesem Wochenende weitere Gründe zu feiern. In Brno bescherte MotoGP-Star Brad Binder Red Bull KTM den ersten Sieg in der Moto-GP. Beinahe zeitgleich konnte die KTM-Tochter GasGas ihren ersten MXGP-Sieg in Lettland feiern.
Glenn Coldenhoff bestach in Kegums erneut mit seinem effizienten und kontrollierten Fahrstil. Der Niederländer zählt inzwischen zu den begehrtesten Fahrern im MXGP-Fahrerlager. Erst letzte Woche erklärte Yamaha-Teammanager Louis Vosters öffentlich sein Interesse an seinem Landsmann. Auf der anderen Seite lobte Coldenhoff sein neues GasGas-Arbeitsgerät in Kegums den ganzen Tag über den grünen Klee: «Die GasGas startet wie eine Rakete», sagte er nach dem Rennen. Ob in der Personalie Coldenhoff bereits das letzte Wort gesprochen ist, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen. Im Moment scheint das Paket Coldenhoff-GasGas eine perfekte Kombination zu sein. KTM befindet sich nach den Erfolgen vom Wochenende im Höhenrausch, obwohl es ausgerechnet für ihre Hauptprotagonisten, Cairoli und Prado, nicht gut lief.
Jeffrey Herlings bestach in Kegums erneut durch seinen legendären Kampfgeist. Er ging volles Risiko, als er sich im ersten Lauf nach vorne arbeitete und auch im zweiten Lauf fuhr er, als gäbe es kein Morgen. So verteidigte er seine WM-Führungsposition trotz seines Crashs am Vormittag mit einer beispielhaften Leistung. Selbstzufrieden wird Herlings heute Abend mit Sicherheit nicht sein, das war ihm auf dem Podium bei der Übergabe des 'redplates' anzusehen. Er wird sich für das nächste Rennen am Mittwoch mental aufbauen, so viel ist sicher.
Die Zusammenfassung der Rennen in Kegums: