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MX1-GP Valkenswaard: Die Analyse

Von Adam Wheeler
Tony Cairoli: Zweiter Sieg im dritten GP

Tony Cairoli: Zweiter Sieg im dritten GP

Der erste Europa-Grand-Prix des Jahres in den Niederlanden im Rückblick.

«Perfektion» wurde in Valkenswaard zu einem Wort, das auf dem Eurcircuit oft in den Mund genommen wurde. Die dritte WM-Runde der Saison war erneut ein «oranger Tag» für Tony Cairoli und Jeffrey Herlings von Red Bull KTM. KTM erzielte als Marke über beide Klassen gesehen fünf von sechs Podestplätzen.

Zunächst zu Cairoli. Der 56. GP-Sieg der Karriere holte der 27-jährige Sizilianer mit den Rängen 1 und 2 und blieb damit im niederländischen Sand im vierten Jahr hintereinander ungeschlagen. Sein gewonnener Kampf mit dem wiedererstarkten Teamkollegen Ken de Dycker im ersten Lauf (der Belgier stürzte in Führung liegend) und eine tapfere Aufholjagd, auf der Cairoli de Dycker beinahe noch schnappte (nur 1,5 sec Rückstand, in der Startphase wurde er von Armbeschwerden gebremst) liess seine Siegquote 2013 auf zwei in drei GP anwachsen.

Wenn er keine Fehler macht, ist Cairoli ein Fahrer, der an der Spitze seines Sports seit fast drei Jahren beinahe unschlagbar ist. Es braucht wohl jemand, der die «222» zum Start in der prestigeträchtigen US-Motocross-Meisterschaft überreden kann, obwohl der Italiener bereits öffentlich sagte, dass er dazu wenig Lust verspüre. Also genau gleich wie die US-Stars Ryan Villopoto, Ryan Dungey und James Stewart einen Start in Europa für wenig wahrscheinlich halten. Es scheint, als ob weiterhin nur das Nationen-Motocross als ultimativer Schmelztiegel für ein internationales «Masken-Fallen-Lassen» übrig bleibt.

De Dycker verdiente Applaus: Für das Rennen und dafür, wie er seine Karriere neu in Schwung gebracht hat, nachdem er vor nur zwölf Monaten noch auf dem Abstellgleis stand. Ungelenk wirkend und kraftvoll auf dem Motorrad hat «Big Ken» in dieser Serie noch immer etwas zu bieten. Auf die Leistung des Belgiers wies auch David Philippaerts nach dem Rennen hin, ein weiterer Veteran, der sich nach fast zwei Jahren mit schweren Handgelenksverletzungen selber in Richtung Spitze zurückkämpft (im zweiten Lauf wurde er Opfer einer eingefrorenen Kupplung).

Spendabler Evgeny Bobryshev
Das MX1-Podest wurde von Evgeny Bobryshev auf dem Honda-Team abgerundet, wegen seines bescheidenen, humorvollen und generösen Charakters einer der populärsten Piloten im Fahrerlager. Nach dem zweiten Lauf spendete er sogar seine 500 Euro Holeshot-Prämie einem langjährigen Mitarbeiter von Youthstream, der vor einigen Wochen bei einem Hausbrand sein ganzes Hab und Gut verloren hatte.

Bobryshev veranlasste in Valkenswaard schon 2010 als MX1-Rookie und dem vierten Rang die Fans dazu, genauer hinzuschauen. 2012, in seiner zweiten Saison als HRC-Pilot, verdrehte er sich den Daumen, die Saison war gelaufen, ehe sie richtig begonnen hatte. Am Ostermontag kehrte der kürzlich Vater gewordene Russe auf die Erfolgsspur zurück und konnte den ersten Podestplatz seit über einem Jahr für das italienische Honda-Team feiern.

Rockstar-Suzuki-Pilot Clément Desalle erlitt einen Sturz in der ersten Kurve, das liess ihn vor dem zweiten Start nach der Mittagspause bibbern. Die Strecke wurde wieder in der Originalfahrtrichtung befahren mit Abschnitten, die es schon lange vor der Umdrehung 2007 gab. Die schlängelnden Kurven nach dem Start waren schnell und eng, auf wundersame Weise kam es nicht zu mehr Zwischenfällen, speziell im 40-Mann-starken MX2-Feld (MX1 war mit nur 27 Piloten etwas karg besetzt).

Desalles Köpfler und ein mangelndes Gefühl für das Terrain, das wegen der arktischen Temperaturen über Ostern hart und kaum sandig war, halfen dem Katar-GP-Sieger wenig weiter. Suzuki-Teamkollege Kevin Strijbos entschied sich in der Pause zwischen den Läufen für einen Umbau der Dämpfung. Das verhalf mit dem Belgier einem weiteren MX1-Veteranen zu einem Top-3-Rang im zweiten Durchgang.

Das Fehlen von «nachgebendem» Sand und der technischen Herausforderung machte die Schlachtpläne des Kawasaki-Duos Gautier Paulin und Tommy Searle zunichte. Hingegen konnten Tanel Leok (Team Route 77 Energy MVR-D), der im ersten Lauf Vierter wurde und Max Nagl aus dem Honda-Werksteam, der den fünften GP-Rang holte, ihr Selbstvertrauen steigern.

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